Armstrong: «Man sollte niemals zu früh feiern»

19.07.2002  | 

Frage: War dieser zweite Etappensieg hintereinander schon eine Vorentscheidung für Ihren vierten Gesamtsieg in Folge?

Armstrong: «Man sollte niemals zu früh feiern - das respektiere ich in jedem Jahr. Es kommen noch viele schwierige Steigungen. Das Rennen ist in Paris zu Ende. Ein schlechter Tag kann reichen, im Flachen oder auf dem Mont Ventoux und alles ist vorbei.»

Frage: Was sagen Sie zum Zustand ihres Teams, das Ihnen am Donnerstag und heute den Weg zum Sieg ebnete?

Armstrong: «Eine stärkere Mannschaft hatte ich nie bei der Tour. Ich bin glücklich, dass ich diese Jungs in Topform habe. Die Konkurrenz war auf dem Plateau de Beille nicht im Stande, Attacken zu fahren, weil wir ein Super-Tempo vorgelegt haben. Da kam keiner weg.»

Frage: Wer ist der stärkste Bergfahrer der Tour - Sie oder Ihr Team-Kollege Roberto Heras aus Spanien?

Armstrong: «Am Donnerstag mit Sicherheit Roberto. Heute - weiß ich nicht. Ich habe mich heute besser gefühlt als auf dem Weg nach La Mongie. Dort am Hinterrad von Roberto zu bleiben, war wirklich hart. Ich hatte darüber nachgedacht, ihm den Etappensieg in La Mongie zu schenken, aber Beloki war noch da und ich brauchte die 20 Sekunden Zeitgutschrift.»

Frage: Würden Sie Heras eines Tages den Toursieg zutrauen, oder dass er bereits in diesem Jahr in Paris auf dem Podium stehen könnte?

Armstrong: «Roberto ist sicher der stärkste Fahrer seiner Generation und hätte das Zeug zum Toursieg, wenn er sich im Zeitfahren noch verbessern würde. Schade, dass er durch seinen Sturz und beim Zeitfahren in Lorient Zeit verloren hat, sonst wäre er im Gesamtklassement viel weiter vorne. Zwei aus einem Team auf dem Podium in Paris: Das wäre ein Traum.»

Frage: Was erwarten Sie am Sonntag von der 14. Etappe, die auf dem berüchtigten Mont Ventoux endet?

Armstrong: «Ich habe schon mehrmals gesagt: Das wird die härteste Steigung dieser Tour, vielleicht nicht die schwerste Etappe. Ich weiß nicht, ob ich dort gewinnen kann.»

Aufgezeichnet von Andreas Zellmer, dpa

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