Die Stimmen zum Prolog der Deutschland Tour

Degenkolb nach Comeback: “Es war kurz und schmerzhaft“

Von Joachim Logisch (Essen) und Christoph Niederkofler

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John Degenkolb (Picnic - PostNL)) beim Prolog der Deutschland Tour. | Foto: Cor Vos

20.08.2025  |  (rsn) – Der Startschuss für die Deutschland Tour 2025 ist gefallen. Am Mittwoch kam es im Prolog zu einem ersten Kräftemessen. Im Zeitfahren über 3,1 Kilometer setzte sich der Norweger Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) vor dem Briten Samuel Watson (Ineos Grenadiers) und dem Neuseeländer Laurence Pithie (Red Bull – Bora – hansgrohe) durch.

Für Lokalmatador John Degenkolb (Team Picnic – PostNL) reichte es zwar nur zu Platz 77, für den 36-Jährigen war es dennoch ein besonderer Tag. Erstmals seit seinem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vor viereinhalb Monaten saß der Deutsche in der WorldTour wieder auf dem Sattel. Dementsprechend groß war die Freude des Routiniers – auch wenn die Erfahrung von ein paar Schmerzen begleitet war.

In unserem Stimmensammler können Sie nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten.

Die Stimmen zum Prolog der Deutschland Tour 2025:

John Degenkolb (Team Picnic – PostNL / 77. / RSN): "Die Knochen haben gehalten, es war kurz und schmerzhaft. Normalerweise ist es kurz und schmerzlos, davon kann ich heute aber nichts sagen. Trotzdem war es mega geil, eine super Stimmung. Ich war wie im Tunnel. Ich war lange nicht mehr so aufgeregt vor einem Prolog. Es ist toll, dieses Gefühl wieder zu haben und Teil von diesem Großen und Ganzen zu sein. Die Zeit nach meinem Sturz war ein harter Kampf. Die ersten zwei Monate waren wirklich die Hölle, danach wurde es Schritt für Schritt besser. Ich will einfach reinkommen und jeden Moment so genießen, so gut es geht. Das ist das Wichtigste in dieser Woche. Platzierung, Performance und Leistung sind erst einmal nur zweitrangig."

Nikias Arndt (Bahrain Victorious / 84. / RSN): "Es war hart, ich spüre das Laktat noch. Aber trotzdem schön. Das Rennen ist genau das, was ich mir gewünscht habe. Ich habe lang und hart gekämpft, um zurückzukommen, und bin froh, wieder im Sattel zu sitzen. Es war ein recht solider Einstand hier. Ich fahre nicht um einen Sieg, sondern um Spaß zu haben. Ich möchte wieder gut reinkommen, das Team unterstützen. Mit Phil haben wir einen starken Mann hier und wollen ganz klar auf einen Etappensieg fahren – und gleichzeitig auch auf die Gesamtwertung. Wir haben auch ein paar Klassiker-Fahrer dabei, falls es in den Finals härter werden sollte. Für mich geht es darum, reinzukommen und das Rennen zu nutzen."

Anton Schiffer (Bike Aid / 79. / RSN): "Den Vertrag mit Visma im Hinterkopf zu haben - das ist auf jeden Fall etwas anderes, weil es noch mehr motiviert. Aber jetzt versuche ich denselben Job zu machen wie sonst auch immer. Mal sehen, was die Tage hier bringen. Wie im letzten Jahr versuchen wir Fluchtgruppen zu besetzen, vielleicht visieren wir das Bergtrikot an – die Leute, die nicht sprinten können, haben sonst ja nichts zu tun in diesem Rennen. Wir haben mit Leo Bouvier und Milkiyas Maekele zwei schnelle Leute dabei, mit den beiden können wir probieren bei einer Etappe in die Top 10 zu kommen."

Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility / Sieger / Flash-Interview): "Ich wollte einfach Vollgas geben – und es hat geklappt. Es gibt ein, zwei härtere Etappen, hoffentlich schlagen wir uns in der Gesamtwertung gut. Wir sind mit einem guten Sprintteam hier, hoffentlich bleiben wir auch in den Anstiegen an den anderen dran.“

Nils Politt (UAE - Emirates – XRG / 16. / RSN): "Ich bin zufrieden, es war ein extrem harter Kurs. Jetzt muss ich mich erst einmal erholen, man ist hart ins Laktat hineingegangen. Wenn ich unsere Mannschaft angucke, kann jeder um das Gesamtklassement fahren. Mal sehen, wer den Unterschied machen kann. Hoffentlich kann ich auch eine Rolle spielen.“

Jannik Steimle (Q36.5 / 17. / ZDF): "Ich reiste mit großen Ambitionen an, kam aber leider mit einer Erkältung aus Belgien zurück. Das Rennen in Hamburg am Sonntag war für meine Gesundheit wohl nicht so fördernd. Heute habe ich mir vorgenommen, einen rauszuhauen. Wenn ich fit wäre, würde ich um den Sieg mitfahren. Davon bin ich fest überzeugt. Ich habe deutlich gemerkt, dass mir auf den kurzen Geraden nach den Kurven die Explosivität gefehlt hat.“

Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike / 50. / RSN): "Ich habe die Lungenflügel noch gemerkt, nachdem ich bei der Polen-Rundfahrt krank ausgestiegen bin. Es ist natürlich geil, in Deutschland wieder am Start zu stehen. Wir haben ein sehr starkes Team und ich freue mich van Aert und Brennan so gut wie möglich zu unterstützen.“

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious / 62. / RSN): "Nicht die beste Zeit, ich habe es aber noch nie geschafft, bei einer solchen Herausforderung gut zu sein. Für den Gesamtsieg muss man sicherlich gut am Berg sein, für Leute wie Danny van Poppel wird das machbar sein. Meine Chancen kann ich nur schwer einschätzen. Für ein gutes Gesamtergebnis müsste ich bei einer Etappe aufs Podium fahren – bestenfalls mehrmals. Sollte mir das morgen gelingen, würde ich es definitiv versuchen.“

Timo Behrens (Alpecin Deceuninck / 91. / RSN): "Das ist das erste Mal Deutschland Tour für mich und auch mein erster Prolog mit dem Team. Ich war sehr aufgeregt. Mit meiner Power war ich zufrieden, an den Kurven lässt sich noch arbeiten. Aber dafür sind wir hier, uns zu entwickeln. Meine Ziele sind, viel von dem Team mitzunehmen, zu lernen und einen guten Helferjob zu erledigen.“

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