Zweijahresvertrag bestätigt

Heßmann will sich nach seiner Sperre bei Movistar beweisen

Von Matthias Seng

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Michel Heßmann (Movistar) | Foto: x.com/Movistar_Team

16.01.2025  |  (rsn) – Michel Heßmann wird künftig für das spanische Movistar Team fahren. Wie der WorldTour-Rennstall in einer Pressemitteilung erklärte, habe man sich mit dem 23-jährigen Deutschen auf einen Zweijahresvertrag geeinigt. Zuvor hatte der Radsportweltverband UCI Heßmann auf seiner Website bereits im Movistar-Aufgebot gelistet. Wenige Stunden später bestätigte das Team auch selbst offiziell den Transfer.

“Es bedeutet mir sehr viel, beim Movistar Team unterschrieben zu haben. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich die Chance habe, mich bei diesem Team zu beweisen, das beispiellose Palmares und eine beispiellose Geschichte aufweist“, wurde Heßmann zitiert. “Mein Ziel ist es, die Kapitäne auf jedem Terrain und vor allem bei Etappenrennen wie dem Giro zu unterstützen und mich als Fahrer weiterzuentwickeln. Und ich hoffe, dass ich künftig dann selbst einige Ergebnisse erzielen kann.“

Wie Movistar schrieb, wird der sechste Neuzugang im Team erst ab dem 15. März startberechtigt sein. An diesem Tag endet eine 21-monatige Dopingsperre, die von der deutschen Nationalen-Anti-Doping-Agentur NADA ausgesprochen wurde, nachdem Heßmann bei einer Trainingskontrolle am 14. Juni 2023 positiv auf ein sogenanntes Diuretikum getestet worden war. Das verbotene Mittel steigert die Harnproduktion und sorgt so für die Entwässerung des Körpers.

Heßmann hatte jede Dopingabsicht bestritten und über seinen Anwalt erklären lassen, dass er ein frei verkäufliches, gängiges Schmerzmittel eingenommen habe, das vermutlich kontaminiert gewesen sei. Nachdem die Staatsanwaltschaft Freiburg ein Ermittlungsverfahren eingestellt hatte, bestätigte auch die NADA, dass "die wahrscheinlichste Ursache für die positive Urinprobe die Einnahme eines verunreinigten Medikaments“ gewesen sei. Sie wertete das bei der Einnahme des Medikamentes bestehende Restrisiko jedoch zu Lasten des Fahrers, weshalb sie den Fahrer sanktionierte.

Heßmann wechselte zur Saison 2022 vom Jumbo-Visma-Development-Team zu den Profis und überzeugte schon dort in seiner ersten Saison etwa mit einem dritten Platz bei der Tour de l’Avenir. Im Jahr darauf beeindruckte er als Grand-Tour-Debütant beim Giro d’Italia, den sein damaliger Kapitän Primoz Roglic gewann, wo er auf der 12. Etappe selbst den neunten Platz belegte.

Im August teilte sein Team schließlich mit, dass es Heßmann wegen des positiven Tests vom Juni suspendiert hatte. Es folgten die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen - die Ende Januar 2024 eingestellt wurden - und das NADA-Verfahren, das zunächst mit einer viermonatigen Sperre endete. Nach einer Intervention der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA kam es Ende August des vergangenen Jahres zu einem Vergleich, der die längere Sperre zur Folge hatte. Zugleich teilte Visma – Lease a Bike mit, dass man nicht mehr mit Heßmann zusammenarbeiten werde.

Nun wird der gebürtige Münsteraner seine Karriere bei Movistar fortsetzen, das in den vergangenen Jahren auch auf deutsche Fahrer wie Jasha Sütterlin, Max Kanter und Juri Hollmann gesetzt hatte. Heßmann ist 2025 allerdings der einzige deutsche Profi im 29-köpfigen Männer-Aufgebot, in dem mit dem Österreicher Gregor Mühlberger ein weiterer deutschsprachiger Fahrer steht. Im Frauen-Kader kommen außerdem die Deutsche Liane Lippert und die Schweizerin Marlen Reusser hinzu.

Bei welchem Rennen Heßmann sein Comeback nach dann mehr als eineinhalbjähriger Auszeit geben wird, steht noch nicht fest. Seine Qualitäten glaubt er, auf ganz unterschiedlichen Terrains ausspielen zu können. “Ich denke, ich bin ein guter Allrounder, der gut in den modernen Radsport passt, wo jedes Rennen von Anfang bis Ende hart gefahren wird“, fügte der Movistar-Neuzugang an.

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