--> -->

27.11.2024 | (rsn) – “Die größte Crossmannschaft außerhalb Belgiens“ nannte der Sportliche Leiter Nico Verhoeven in einem Interview mit Wielerflits sein Team Heizomat – Herrmann. Eine solche Einschätzung ist zwar subjektiv, aber alles andere als abwegig. Der Rennstall aus dem mittelfränkischen Baiersdorf ist in den letzten Jahren zu einer festen Größe der Cross-Szene geworden und hat 2023/2024 mit dem inzwischen abgewanderten Timon Rüegg im Weltcup zweimal die Top Ten erreicht. In dieser Saison richtet das Team mit zwei niederländischen Neuzugängen seinen Fokus auf die großen belgischen Rennen.
Dass auch die dortigen Fans inzwischen auf Heizomat aufmerksam geworden sind, wurde vor dem Start des Weltcups in Antwerpen am Sint Annastrand deutlich. Mehrere Männer unterbrachen Team-Manager Stefan Herrmann beim Gespräch mit RSN mehrmals. Der Grund: In ihrem besten Deutsch fragten sie höflich und mit fast kindlicher Demut nach Autogrammkarten. “Von de Beer habe ich noch keine, das wird ein Problem. Da werden sie jetzt alle nach fragen”, lachte Herrmann. Jamie de Beer, die Niederländerin, die nach zehn Jahren Pause ein Comeback wagt, gehört erst seit einem Monat zu Heizomat – Herrmann. Nach Mees Hendriks ist sie die zweite Neuverpflichtung aus den Niederlanden.
___STEADY_PAYWALL___
Jamie de Beer (Heizomat – Herrmann) beim Cross-Weltcup von Antwerpen. | Foto: Kevin Kempf
”Anfangs waren wir mehr auf die deutsche Nachwuchsförderung eingestellt, das hat sich jetzt gedreht“, erklärte Herrmann, dessen Team im Jahr 2020 unter dem Namen als Schamel p/b Kloster Kitchen mitten in der Corona-Pandemie gegründet wurde. Inzwischen ist mit Heizomat ein größerer Geldgeber eingestiegen und auch der deutsche Fahrradbauer Cube gehört zu den Sponsoren. “Weil die Marken doch internationaler sind, wollen wir auch internationaler aufgestellt sein, deswegen haben wir auch Fahrer aus der Schweiz und den Niederlanden. Als ausländisches Team ist es sehr schwer, belgische oder niederländische Fahrer zu bekommen. Da muss man schon ein gewisses Niveau oder eine gewisse Geschichte aufbieten“, sagte Hermann.
Das trifft vor allem zu, wenn die Athletinnen und Athleten nicht nur den “richtigen Pass“, sondern auch die nötige Qualität mitbringen sollen. ”Mees, Loris oder Timon letztes Jahr – das waren Fahrer, die in der U19 und U23 echte Talente waren. Die waren bei Profiteams wie Alpecin unterwegs“, blickte Herrmann auf den Werdegang von Mees Hendrikx und den Schweizer Loris Rouiller zurück. “Aus irgendwelchen Gründen haben sie es dann aber nicht ganz nach oben geschafft – und wir wollen ihnen jetzt die Möglichkeit geben, einen Neustart zu machen. Das sah man bei Timon und Loris, die noch mal Luft bekommen haben“.
Rüegg konnte sich bei den großen Rennen mehrfach stark in Szene setzten, sein Landsmann überzeugte vor allem bei Events in der Schweiz und in Frankreich. “Loris hat letztes Jahr viele Fehler gemacht, hat aber daraus gelernt und jetzt geht es in die richtige Richtung“, freute sich Hermann.
Mees Hendrikx vertritt die Farben von Heizomat – Herrmann fast jede Woche bei den im TV live übertragenen Rennen in Belgien. | Foto: Kevin Kempf
Doch auch die deutschen Fahrer haben Erfolge aufzuweisen. Sowohl Judith Krahl – hinter Elisabeth Brandau - als auch Hannes Degenkolb – hinter Marcel Meisen - werden in der Weltrangliste als zweitbeste Deutsche geführt. Neben dem Duo wird mit Lukas Herrmann, Sohn des Teamchefs, allerdings nur noch ein weiterer deutscher Fahrer im Aufgebot geführt. “Man kann die Talente nur fördern, wenn man im Team Stärkere hat, die die Jungen schneller machen. Wenn wir nur Fahrer haben, die auf einem Niveau fahren, dann werden sie nicht besser“, erläuterte Herrmann und fügte an: “Man muss Talente an ihre Grenzen führen – und das geht am besten in einem Team mit stärkeren Fahrern. Und das ist in Deutschland sehr schwer.“
Doch neben einigen hoffnungsvollen Nachwuchsfahrer, die dieses Jahr bei Peter Pane – Nagel unter Vertrag stehen, fehlt vor allem ein Name, der Heizomat sportlich weitergeholfen hätte: Elisabeth Brandau. “Elisabeth macht einen Superjob und ist auf einem sehr guten Niveau. In ihrem Alter und mit drei Kindern ist das schon toll. Es gibt wohl keine, die seit Jahrzehnten so strukturiert und sauber an die Sache rangeht“, lobte Herrmann die Deutsche Meisterin, die schon lange in Eigenregie unterwegs ist und dank ihrer drei UCI-Siege auch in der Weltrangliste wieder die beste Deutsche ist.
Hannes Degenkolb (Heizomat – Herrmann) überzeugt dieses Jahr durch konstant starke Leistungen. | Foto: Kevin Kempf
So ist zwar der Wille da, heimischen Talenten eine Chance zu bieten, aber viel Nachwuchs gibt es nicht. Die Youngster, die sich aufs Crossrad schwingen, finden zu Hause kaum Gelegenheiten, um sich mit ausländischer Konkurrenz zu messen. “Ich würde mir die Bundesliga internationaler wünschen, momentan sind das nur die ersten Rennen. In der Schweiz haben alle Rennen den UCI-Status. Da ist dann das Niveau auch ganz anders“, so Herrmann. “Man wird nur besser, wenn man sich mit anderen misst. Man kann nicht einen Kokon um Deutschland spannen und denken, dass man supergut ist. Und international fahren wir dann um Platz 40.“
So denkt man bei Heizomat vor allem international. “Wir wollen in den verschiedenen Verbänden die Trikots holen. Da haben wir beim einen oder anderen ganz gute Chancen“, sagte Herrmann. Während seine beiden Niederländer sicher nicht aussichtsreich in ihr Meisterschaftsrennen gehen werden, bilden Rouiller, Lars Sommer und die beiden Mountainbiker Finn Treudler und Nicolas Halter in der Schweiz einen starken Block. Krahl und Degenkolb dagegen müssen sich in Deutschland mit den aktuellen Meistern Brandau und Marcel Meisen streiten – so der U23-Meister Degenkolb überhaupt bei der Elite starten sollte. Ella MacLean wird es in Großbritannien schwer haben, ein Trikot zu gewinnen.
Aber auch vor den Nationalen Meisterschaften will Heizomat überzeugen: “Ab dem 19. Dezember bis kurz vor der DM haben wir in Lichtaart ein Haus für unsere Betreuer und das gesamte Team gemietet. Wir werden probieren, uns an den Ergebnissen von Timon im letzten Jahr zu messen. Unser Ziel ist es also, wieder einen Top-Ten-Platz im Weltcup zu machen“, kündigte Herrmann an.
23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der
23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v
22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26 statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing
19.10.2025Ausblick auf die Cross-Saison 2025/2026(rsn) – Während zwei der drei deutschen Cyclocross-Rennen der Saison bereits ausgefahren wurden, hat der Cross-Winter noch richtig begonnen. Stars wie Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Alt
02.02.2025UCI veröffentlicht Cross-Weltcup-Kalender 2025/2026(rsn) - Am Rande der Cross-Weltmeisterschaften in Liévin hat der Radsport-Weltverband UCI den Kalender für den Cross-Weltcup 2025/2026 bekanntgegeben. Große Veränderungen zu der abgelaufenen Saiso
26.01.2025Van der Poel beim GP Adrie van der Poel eine Klasse für sich(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) fährt ungeschlagen zur Weltmeisterschaft in Liévin. Der Niederländer gewann beim zum Weltcup gehörenden GP Adrie van der Poel in Hoogerheide a
26.01.2025Brand in Hoogerheide gleich zweimal auf dem höchsten Podest(rsn) – Mit einer starken Solovorstellung hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in Hoogerheide das i-Tüpfelchen auf ihren Weltcup-Gesamtsieg gesetzt. Die 35-Jährige löste sich in der 2. Run
26.01.2025Benz schreibt deutsche Crossgeschichte(rsn) - Seit der Saison 2004/2005 werden im Querfeldein bei den Junioren Weltcuprennen ausgetragen. Im Premierenjahr konnte Christoph Pfingsten in Wetzikon Zweiter hinter Julien Taramarcaz werden, Ole
25.01.2025Van der Poel meldet sich nach Rippenbruch bärenstark zurück(rsn) – Bei seinem ersten Cross in diesem Jahr hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) dort weitergemacht, wo er 2024 aufgehört hatte. Beim Comeback nach vierwöchiger Pause wegen eines R
25.01.2025Vas schlägt Bäckstedt, Niederländerinnen haben Nachsehen(rsn) – Die Ungarin Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) hat in Maasmechelen den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert. Im Zweiersprint verwies sie die Britin Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM)
19.01.2025Nys gewinnt Geduldsprobe von Benidorm, van Aert Vierter(rsn) – Bis zur letzten Runde hatten sich die Topstars beim Weltcup in Benidorm gegenseitig angeschaut, dann setzte der Belgier Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) am bekannten Asphalt-Anstieg die
19.01.2025Van Empel bleibt beim Weltcup in Benidorm ungeschlagen(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat beim Weltcup in Benidorm nach einem spannenden Rennen aus einer größeren Gruppe heraus ihren zehnten Saisonsieg gefeiert. Ihr
28.11.2025Äthiopische WM-Siebte Kahsay Kiros zum Canyon-Nachwuchsteam (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
28.11.2025Einer geschmeidigen Saison folgt nun die Masterarbeit (rsn) - Neues Jahr, neues Team – das war in der Vergangenheit bei Miguel Heidemann nur allzu oft der Fall. Ungewollt, freilich. Und so auch im letzten Winter. Erst im Februar war er bei Rembe – ra
28.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten? (rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru
27.11.2025Hat Lipowitz bereits Langzeitvertrag bei Red Bull unterschrieben? (rsn) – Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtete, bemühe sich das ab 2026 mit deutscher Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek um eine Verpflichtung von Florian Lipowitz zur Saison
27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber (rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes
27.11.2025Del Toro Mexikos Sportler des Jahres (rsn) – Isaac Del Toro ist in Mexiko zum Sportler des Jahres gewählt worden. Der Profi von UAE – Team Emirates – XRG feierte in der abgelaufenen Saison nicht weniger als 18 Siege, nur sein Team
27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere mehr als drei Wochen in der Klinik (rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg
27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen (rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie
27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot (rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko
27.11.2025Auch ohne Top-Ergebnisse wieder mehr Spaß am Radsport (rsn) – Nach zwei schwierigen Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe wechselte Emanuel Buchmann ins Ausland und unterschrieb Ende 2024 bei der französischen Cofidis-Equipe. Sportlich lief es f
26.11.2025Superstart in Australien und dann ein ständiges Auf und Ab (rsn) – Sein viertes Jahr in der Struktur von Alpecin – Deceuninck, das zweite davon im Profkader, war für Henri Uhlig eines mit vielen Aufs und Abs. Der 24-Jährige startete bärenstark und konn