--> -->
22.09.2024 | (rsn) – Jubelnd und die Arme in die Luft gestreckt überquerte Remco Evenepoel den Zielstrich im Stadtzentrum von Zürich – auch wenn sein Vorsprung in Zürich am Ende des 46,1 Kilometer langen WM-Einzelzeitfahrens knapper ausfiel, als viele erwartet haben dürften. Lediglich sechs Sekunden trennten den großen Favoriten bei seiner Siegerzeit von 53:01 Minuten vom Italiener Filippo Ganna, dem wie schon in Glasgow 2023 nur die Silbermedaille blieb.
Doch in Summe steht ein weiterer großer Erfolg in der noch jungen Karriere des Belgiers. Insbesondere bei den großen Zeitfahrprüfungen scheint der 24-Jährige derzeit nicht zu schlagen: Nach dem WM-Titel im Vorjahr in Glasgow und dem Olympiasieg in diesem Sommer in Paris siegte Evenepoel auf dem Zeitfahrrad auch bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in der Schweiz. Die Bronzemedaille holte sich der Italiener Edoardo Affini (+0:54). Der große Pechvogel war Jay Vine (Australien), der eine mögliche Medaille aufgrund eines Sturzes verpasste.
Einen Schreckmoment erlebte Evenepoel schon auf der Startrampe, als ihm zunächst die Kette abrutschte. Erst 20 Sekunden vor dem Start hatte sie ihm ein Betreuer eilig wieder aufgezogen, so dass der Titelverteidiger noch rechtzeitig ins Rennen gehen konnte. “Es war ein ziemlich harter Tag für mich. Meine Kette ist eine Minute vor dem Start abgefallen. Und dann bin ich an den Start gegangen und hatte überhaupt keinen Leistungsmesser, also war es ein reines Zeitfahren nach Gefühl“, sagte Evenepoel im Siegerinterview.
“Auf dem zweiten Abschnitt habe ich ziemlich hart gepusht, und auch in der Abfahrt habe ich alles gegeben. Ohne den Leistungsmesser war es ziemlich verrückt, das Tempo auf den letzten fünf Kilometern zu halten“, so Evenepoel, der trotzdem unterwegs an allen drei Messpunkten die Bestzeit setzte. Allerdings büßte er auf dem letzten, flacheren Streckenabschnitt noch einmal 13 Sekunden auf Ganna an, so dass am Ende nur ein knapper Vorsprung zu Buche stand.
“Bei einem Einzelzeitfahren, besonders bei einer Meisterschaft, ist es egal, wie groß der Zeitabstand ist. Als ich meine Zeit in Grün sah, war mir zum Feiern zumute. Es war wieder ein ziemlich guter Tag“, sagte Evenepoel weiter mit einem breiten Lächeln.
Hinter den Podestplätzen kam der letztjährige WM-Dritte Joshua Tarling aus Großbritannien mit 1:17 Minuten Rückstand auf Position vier. Rang fünf ging mit 1:24 Minuten an Rückstand an Vine, der an den Zwischenmesspunkten zwei und drei nach 25,6 und 36,7 Kilometern jeweils noch Platz drei belegt hatte. Den Zielstrich erreichte er jedoch deutlich gezeichnet von einem Sturz und büßte so eine mögliche Medaille ein.
Keine Rolle im Kampf um das Podium spielten dagegen hoch gehandelte Namen wie Primoz Roglic (Slowenien) oder Stefan Küng (Schweiz). Roglic wurde am Ende sogar vom zwei Minuten hinter ihm gestarteten Ganna eingeholt und landete auf Platz zwölf (+2:07 Minuten). Küng wurde bei seiner Heim-WM mit 1:49 Minuten Rückstand lediglich Achter.
Ein gutes Ergebnis auf Position 20 (+3.05 Minuten) verbuchte Miguel Heidemann für den Bund Deutscher Radfahrer. Maximilian Schachmann als zweiter deutscher Starter erreichte Platz 23 (+3:19 Minuten).
Insgesamt 59 Starter nahmen am WM-Zeitfahren teil. Als erster Fahrer ging Charles Kagimu aus Uganda um 14:52 Uhr auf die Strecke. Gestartet wurde an der Radrennbahn in Zürich-Oerlikon, die vor 110 Jahren erbaut wurde und anschließend häufiger Schauplatz von Bahn-Weltmeisterschaften war.
Insgesamt war der Kurs für Spezialisten konzipiert, beinhaltete unterwegs jedoch zwei sogenannte “Rollerberge“ in der Nähe des Zürcher Gebirges Pfannenstiel: ein Anstieg von 2,6 Kilometer Länge mit 4,5 Prozent Steigung und ein weiterer mit 1,4 Kilometer Länge bei fünf Prozent Steigung. Dem Anstieg folgte eine kurvenreiche Abfahrt mit bis zu zehn Prozent Gefälle, ehe die verbleibenden zwölf Kilometer völlig flach entlang des Zürichsees in die Innenstadt führten.
Die erste Bestzeit, die etwas Bestand hatte, setzte der Kanadier Pier-Andre Cote mit genau 56 Minuten. Der nächste Fahrer an der Spitze des Klassements war der Norweger Soren Waerenskjold mit 55:42 Minuten. An den drei Messpunkten nach 12,5, 26,6 und 37,6 Kilometern zeigte sich aber frühzeitig, dass diese Zeit noch deutlich unterboten werden würde: Nelson Oliveira (Portugal, 55:37 Minuten), Kasper Asgreen (Dänemark, 54:32 Minuten) und vor schließlich Affini (53:56 Minuten) erzielten im Ziel dann auch neue Bestmarken.
Das Streckenprofil des WM-Einzelzeitfahrens der Männer | Foto: UCI
Zunächst deutete vieles darauf hin, dass insbesondere Vine, Tarling, Ganna und Evenepoel um das Podium kämpfen würden. Evenepoel setzte unterwegs jeweils die Bestzeiten, immer nur wenige Sekunden vor Ganna.
Aus diesem Quartett an Medaillenanwärtern verabschiede sich allerdings Vine im Finale aufgrund eines Sturzes: Der Australier kam mit blutverschmierten Nationaltrikot ins Ziel und verpasste damit eine Medaille. Er belegte mit seiner Zeit von 54:26 Minuten am Ende dennoch Position fünf. Auch Tarling baute nach gutem Start ab und musste sich im Ziel (54:19) mit 23 Sekunden Rückstand hinter Affini einreihen, am Ende belegte er Rang vier. So reichte es am Ende für Affini zur Bronzemedaille.
Ganna setzte im Ziel dann mit 53:08 Minuten die Bestzeit, die allerdings nicht lange Bestand hatte. Zwar büßte Evenepoel auf dem letzten Abschnitt noch einmal einige Sekunden an Vorsprung ein, am Ende reichte seine Zeit von 53:01 Minuten zum zweiten Weltmeistertitel in Folge.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich waren aus finanzieller Sicht ein Desaster. Wie der organisierende Verein Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024 vermeldete, haben die Titelkämpfe
(rsn) – Sechs Wochen nach ihrem Tod ist der im Alter von 18 Jahren im WM-Straßenrennen der Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften von Zürich verunglückten Muriel Furrer in einem Abschiedsgottesd
(rsn) – In Folge von heftigen Regenfällen, die in Kroatien viele Straßen unter Wasser setzten, haben die Organisatoren des CRO Race (2.1) in Kroatien die 5. Etappe verkürzen und den Start verschi
(rsn) – Eine Woche ist vergangen, seit Muriel Furrer im WM-Straßenrennen der Juniorinnen in der Abfahrt durch die Schmalzgruebstrasse im Wald hinunter nach Küsnacht gestürzt ist und sich dabei ei
(rsn) – Nach einer großartigen Vorstellung musste sich der Lette Toms Skujins am Ende des WM-Straßenrennens von Zürich im Sprint um die Bronzemedaille dem Niederländer Mathieu van der Poel gesch
(rsn) – Erstmals haben sich die Kantonspolizei Zürich und die zuständige Staatsanwaltschaft zum tödlichen Unfall der Schweizerin Muriel Furrer geäußert. Die 18-Jährige hatte sich im WM-Straße
(rsn) – Mit seinem Triumph im WM-Straßenrennen von Zürich hat Tadej Pogacar eine weitere Rekordmarke erreicht. Wie vor ihm nur Eddy Merckx (1974) und Stephen Roche (1987) ist es dem Slowenen gelun
(rsn) – Nach Olympia-Gold im Zeitfahren und im Straßenrennen träumte Remco Evenepoel auch vom weltmeisterlichen Double. Der erste Teil seines Vorhabens gelang dem Belgier, als er im Zeitfahren von
(rsn) – Tadej Pogacar und Remco Evenepoel hießen die großen Favoriten für das WM-Straßenrennen von Zürich. Dagegen wurden Titelverteidiger Mathieu van der Poel angesichts des schweren Kurses mi
(rsn) – Marc Hirschi war der große Hoffnungsträger der Schweizer Fans bei den Heim-Weltmeisterschaften in Zürich. Der 26-Jährige galt nach seinem überragenden Spätsommer mit sechs Siegen in 15
(rsn) – Bei seinem Sturz im frühen Stadium des WM-Straßenrennens hat sich Julian Alaphilippe die Schulter ausgekugelt. Das teilte sein Team Soudal – Quick-Sep noch am Sonntag mit. Der zweimalige
(rsn) – Statistisch war es nur die drittlängste Solofahrt im Straßenrennen der Männer aller Zeiten, aber das Feuerwerk, das Tadej Pogacar bei den Weltmeisterschaften in Zürich über die letzten
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) – Mit den beiden Deutschen Georg Zimmermann und Jonas Rutsch wird Intermarché – Wanty in die am 5. Juli in Lille beginnende 112. Tour den France starten. Für Neuzugang Rutsch wird es die d
(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) wird am Sonntag nicht zum Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften antreten. Das bestätigte das Team RSN gegenüber, betonte aber, das
(rsn) – Mit der neuesten Folge der Doku-Serie "Geheimsache Doping" unter dem Titel "Im Windschatten" haben Hajo Seppelt und sein Team aus der ARD-Dopingredaktion zwei Wochen vor dem Start der 112. T
(rsn) - David Gaudu (Groupama – FDJ) wird auf die diesjährige Tour de France verzichten. Wie der Franzose der Nachrichtenagentur AFP sagte, befinde er sich nicht in der dazu nötigen Form. “Anges
(rsn) – In der vergangenen Woche konnten sich die Verantwortlichen von Arkéa - B&B Hotels bei der Tour de Suisse noch am überragenden Auftritt von Kévin Vauquelin erfreuen, der erst am letzten Ta
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) – Die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 werden vom 27. bis 29. Juni 2025 in Ramstein-Miesenbach und Linden westlich und südwestlich von Kaiserslautern ausgetragen. Dabei warten auf Fahre
(rsn) – Nach der aus technischen wie finanziellen Gründen notwendig gewordenen Streckenänderungen werden die Deutschen Straßen-Meisterschaften am Wochenende zu einer Agelegenheit für bergfeste F