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23.09.2024 | (rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich beginnen am Eröffnungswochenende mit den Zeitfahr-Disziplinen. Zuerst stehen die Einzelzeitfahren auf dem Programm, dann am Mittwoch die Mixed-Staffel, bevor ab Donnerstag die Straßenrennen warten (konkreter Zeitplan hier). radsport-news.com stellt die Strecken der unterschiedlichen Kategorien vor und gerade im Kampf gegen die Uhr unterscheiden die sich von ihrem Charakter doch deutlich:
Während die Elite und die U23 in je zwei Anstiegen einige Höhenmeter sammeln und auch ihre Abfahrtsfähigkeiten auf dem Zeitfahrrad beweisen müssen, geht es für Junioren und Juniorinnen auf Wendepunktkursen überwiegend flach am Ufer des Zürichsees entlang. Die Mixed-Staffeln wiederum fahren auf dem "City Circuit", dem Rundkurs der Straßenrennen, und haben damit eine richtig schwere Strecke vor sich.
Startorte gibt es für die unterschiedlichen Zeitfahren drei verschiedene: die Radrennbahn in Oerlikon im Norden Zürichs für die Elite-Männer, den Ort Gossau für die Elite-Frauen, die U23 und einige Paracycling-Kategorien sowie den Dreh- und Angelpunkt der Weltmeisterschaften, den Sechseläutenplatz am Ufer des Zürichsees, wo alle 53 Rennen dieser WM 2024 enden werden.
Das längste Einzelzeitfahren der Titelkämpfe von Zürich ist, wie immer, das der Elite-Männer. Sie haben 46,1 Kilometer und 413 Höhenmeter vor sich. Dabei sind die ersten 20 Kilometer flach bis nur leicht wellig. Es geht aus Oerlikon an Dübendorf vorbei immer oberhalb von Zürich gen Südosten und durch Fällanden an den Greifensee, wo kurz vor Maur nach 12,5 Kilometern die erste Zwischenzeit genommen wird.
Anschließend geht es in derselben Richtung weiter durch Mönchaltorf, wo die ersten zwei engeren Kurven warten, bevor südwestlich von Gossau in Richtung Süden abgebogen und auf einer Brücke die Autobahn 52 gekreuzt wird. Ab Mönchaltorf sind auch die Frauen und die U23 dann auf derselben Strecke unterwegs, die in Gossau starten.
Das Streckenprofil des Einzelzeitfahrens der Elite-Männer. | Grafik: UCI
Mit dem Kreuzen der Autobahn verändert sich das Terrain. Nun steigt die Straße an und es geht durch Oetwil am See, das de facto nicht am sondern oberhalb des Zürichsees liegt, hinauf zur zweiten Zwischenzeit nahe der Mülldeponie von Chruzlen am höchsten Punkt der Strecke. Für die Elite-Männer ist der bei Kilometer 26,6 erreicht, für die Frauen und die U23 bei Kilometer 10,4. Die letzten 2,5 Kilometer des insgesamt gut fünf Kilometer langen Anstiegs steigen mit knapp fünf Prozent an – nichts extrem schweres also.
Anschließend folgen eine gut zwei Kilometer lange Abfahrt durch Uetikon am See mit einigen Kurven und ein rund ein Kilometer langer Gegenanstieg, der die Fahrer und Fahrerinnen auf Feldwegen um den Ort Meilen herumführt. Auf diesen kleineren Sträßchen wird es etwas technischer mit mehreren engen Kurven auf welligem Terrain, bevor dann bei Kilometer 32 beziehungsweise 15,5 die mit bis zu 14 Prozent extrem steile und kurze, geradlinige Abfahrt hinunter nach Feldmeilen am Ufer des Zürichsees folgt.
Das Streckenprofil des Einzelzeitfahrtens der Frauen und der U23-Männer. | Grafik: UCI
Die letzten rund 13 Kilometer führen auf der Seestraße durch Herrliberg und Küsnacht sowie Zollikon flach am Ufer entlang zum Ziel am Sechseläutenplatz, das für die Männer nach 46,1 Kilometern (413 hm) und die Frauen sowie die U23 nach 29,9 Kilometern (327 hm) erreicht ist. Bei Kilometer 36,7 beziehungsweise 20,5 geht es dabei noch am dritten Zwischenzeit-Messpunkt und anschließend in Küsnacht an der ehemaligen Haustür von Musik-Legende Tina Turner vorbei.
Den Kurs der Elite-Männer fahren so nur sie, den der Frauen und der U23 müssen aber auch die Para-Cycling-Klassen B, C4 und C5 beider Geschlechter absolvieren.
Nahezu völlig flache Strecken bekommen in Zürich die Junior-Klassen präsentiert. Sie starten am Sechseläutenplatz hinter dem Opernhaus und fahren dann auf Wendepunktkursen das Ufer des Zürichsees hinunter nach Südosten sowie anschließend wieder zurück. Für die Junioren ist das Rennen dabei 24,9 Kilometer (40 hm) lang. Sie wenden kurz hinter dem Strandbad von Feldmeilen, wo die Elite-Klassen an den See hinunterkommen.
Das Streckenprofil des Einzelzeitfahrens der Junioren. Die Juniorinnen wenden bereits am ersten Zwischenzeitmesspunkt bei Kilometer 9,4. | Grafik: UCI
Die Juniorinnen dagegen haben nur 18,8 Kilometer (36 hm) vor sich und erreichen ihren Wendepunkt bei Kilometer 9,4 in Herrliberg. Dort wird auch die Zwischenzeit genommen – für die Juniorinnen also einmal, für die Junioren sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg (Kilometer 15,5).
Die Strecke der Junioren nutzen nur sie, die der Juniorinnen stellt auch den Zeitfahrparcours der Para-Cycling-Klassen C1, C2 und C3 beider Geschlechter sowie der männlichen H1-5 und weiblichen H3-5 dar. Die Frauen H1 und H2 sowie die T1 und T2 beider Geschlechter haben ihren Wendepunkt noch etwas früher in Küsnacht und kommen so auf insgesamt 11,3 Kilometer.
Zwei Mixed-Wettbewerbe gibt es bei den Straßen- und Para-Cycling-Weltmeisterschaften 2024 in Zürich. Am Mittwoch, dem 25. September, findet die Mixed-Staffel der Elite auf der Straße statt, doch schon am Auftakt-Samstag, dem 21. September, bestreiten die Handbiker und Handbikerinnen ihre Staffel. Sie fahren den völlig flachen Seefeld-Rundkurs - eine 1,8 Kilometer lange Runde vom Sechseläutenplatz das Ufer entlang zum Seebad Utoquai und parallel die Dufourstraße entlang zurück zum Opernhaus – gemeinsam insgesamt neun Mal und kommen so auf 16,6 Kilometer.
Die Mixed-Staffel der Straßen-Elite dagegen bekommt den sogenannten "City Circuit" vorgesetzt, das Herzstück der Straßenrennen dieser WM. Der führt auf 26,85 Kilometern zunächst technisch durch die Altstadt Zürichs, über die Quaibrücke und die Münsterbrücke am Grossmünster und der Zentralbibliothek vorbei und anschließend entgegen der sonstigen Einbahnstraße steil die Zürichbergstraße (0,7 km bei 8,4 %) hinauf, die oben heraus auf den letzten 200 Metern bis zu 15 Prozent aufweist, aus dem Stadtzentrum hinaus.
Der "City Circuit" auf der Landkarte. | Grafik: UCI
Nach knapp drei Kilometern können die dreiköpfigen Zeitfahrzüge dann langsam beginnen, einen Rhythmus zu entwickeln: Es geht leicht abschüssig in weiten Kurven bei hoher Geschwindigkeit die Bergstraße entlang, bis am Honorarkonsulat der Bundesrepublik Deutschland der langgezogene Anstieg nach Witikon beginnt, der auf seinen letzten 1,5 Kilometern etwas mehr als sieben Prozent aufweist. In Witikon bei Kilometer 6,5 angekommen wird es flacher, doch die Straße steigt bis zur Zwischenzeit bei Kilometer 11 in Binz weiter an.
Auf sechs welligen Kilometern über kleinere Nebenstraßen mit acht 90-Grad-Kurven geht es anschließend am Golf & Country Club Zürich vorbei und durch Zumikon, wo am dortigen Tennisclub vorbei schließlich die rasante und im Staffelverbund auch nicht wenig anspruchsvolle Abfahrt die Schmalzgruebstrasse durch den Wald hinunter nach Küsnacht beginnt. Sie wird noch durch zwei kurze, aber steile Rampen von je etwa 150 Metern unterbrochen.
Das Streckenprofil der Mixed-Staffel der Elite. | Grafik: UCI
In Küsnacht angekommen geht es nicht direkt ans Ufer des Zürichsees, sondern zunächst auf der Alten Landstrasse nach knapp 21 Kilometern noch eine 500 Meter lange Gegensteigung bei 5,9 Prozent hinauf nach Zollikon. Dort führt die Dufourstrasse dann direkt ans Wasser und die letzten drei Kilometer gehen geradeaus flach ins Ziel am Sechseläutenplatz – beziehungsweise zur virtuellen Staffelübergabe ans andere Geschlecht. Eine Runde hat 474 Höhenmeter, so dass die Mixed-Staffel insgesamt auf 53,7 Kilometern 948 Höhenmeter zu bewältigen hat.
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