Top-Favoritin stürmt ins Gelbe Trikot

Vollering dominiert kurzen und heftigen Tour-de-Suisse-Auftakt

Foto zu dem Text "Vollering dominiert kurzen und heftigen Tour-de-Suisse-Auftakt "
Demi Vollering (SD Worx – Protime) hat den Auftakt der Tour de Suisse Women gewonnen. | Foto: Cor Vos

15.06.2024  |  (rsn) - Demi Vollering (SD Worx – Protime) hat zum Auftakt der Tour de Suisse Women (2.WWT) den Konkurrentinnen keine Chance gelassen und sich mit einem weiteren überragenden Auftritt die 1. Etappe der viertägigen Rundfahrt gesichert. Die Niederländische Meisterin erreichte nach 58,6 Kilometern rund um Villars-sur-Ollon das Ziel an der Bergankunft als Solistin 22 Sekunden vor der Italienerin Gaia Realini (Lidl – Trek) und übernahm mit ihrem neunten Saisonsieg das Gelbe Trikot der Gesamtführenden.

Dritte wurde mit 46 Sekunden Rückstand die Schweizerin Elise Chabbey (Canyon – SRAM), die nach einem Soloritt von fast 50 Kilometern erst auf den letzten Metern noch gestellt wurde, als Vollering das Tempo verschärfte und schließlich die entscheidende Attacke ritt.

Vierte wurde Realinis Landsfrau und Teamkollegin Elisa Longo Borghini (+:0:58), Rang fünf ging an die Neuseeländerin Kim Cadzow (beide EF Education – Cannondale / +1:03). Als beste deutsche Fahrerin belegte Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM / +1:29) Rang elf (+1:29).

“Es war ein merkwürdiges Rennen, kurz und mit vielen Höhenmetern. Deshalb spürte man im Feld auch etwas Konfusion, wie man das Ganze angehen sollte. Am Ende war es dann aber ein schönes Rennen, wenn auch kurz und sehr hart“, sagte Vollering im Ziel-Interview. “Es ist wirklich schade, dass Marlen (Reusser, Teamkollegin und Titelverteidigerin, d. Red.) nicht hier sein kann. Sie ist krank und ich hoffe, es geht ihr bald wieder gut. Ich hoffe, dass wir hier mit dem Team einen weiteren Sieg feiern können. Jetzt ist es an mir, hoffentlich kann ich vorne bleiben.“

Vor dem morgigen Bergzeitfahren, das ebenfalls nach Villars-sur-Ollon hinauf führt, liegt die 28-jährige Vollering 26 Sekunden vor Realini und 49 Sekunden vor Chabbey (+0:49), die Führende in der Bergwertung ist. Niedermaier folgt auch im Klassement auf Rang elf (+1:39).

Vollering steht auch an der Spitze der Punktewertung, Realini wird als beste Nachwuchsfahrerin geführt, Lidl – Trek liegt an der Spitze der Teamwertung.

So lief die 1. Etappe der Tour de Suisse Women:

Auf weniger als 60 Kilometern der Königsetappe waren rund 1.500 Höhenmeter zu bewältigen, die ersten davon gleich nach dem Start, als es den Col de la Croix (3,9 km, 8,9 %) hinauf ging, der später auch das Finale bildete. Bei zunächst noch regnerischem Wetter und kontrolliertem Tempo blieben im ersten der beiden Anstiege des Tages Attacken aus, ehe kurz vor dem Gipfel Chabbey in die Offensive ging.

Die Bergwertung knapp 51 Kilometer vor dem Ziel überquerte die Schweizerin knapp zehn Sekunden vor dem bereits deutlich verkleinerten ersten Feld, das nur noch aus rund 20 Fahrerinnen bestand. Vollering höchstselbst übernahm in der nun folgenden langen Abfahrt die Verfolgung, in deren Folge der Rückstand zunächst auf unter zehn Sekunden sank, dann aber schnell wieder anstieg, als die Toursiegerin ihre Bemühungen einstellte und so der Großteil des Feldes wieder zusammen fand.

Bis auf mehr als eineinhalb Minuten konnte Chabbey auf nunmehr abtrocknenden Straßen bis zum Ende der Abfahrt in Aigle ihren Vorsprung ausbauen. Aus dem Feld heraus machte sich Vollerings Teamkollegin Marie Schreiber auf die Jagd nach der Spitzenreiterin, die am Zwischensprint 18 Kilometer vor dem Ziel 1:40 Minuten vor der Luxemburgerin lag. Das Feld folgte weitere 30 Sekunden dahinter.

Das Streckenprofil der 1. Etappe der Tour de Suisse Women | Foto: Veranstalter

In der kurzen Passage durch das Tal organisierten sich die Teams neu, wodurch Chabbey weitere Sekunden herausfahren konnte, um den rund sieben Kilometer langen und im Schnitt acht Prozent steilen Schlussanstieg schließlich mit 2:40 Minuten Vorsprung auf Vollering & Co in Angriff zu nehmen. Schreiber lag nur noch knapp vor dem Feld und wurde kurz darauf eingefangen, um noch einige Meter Führungsarbeit für ihre Kapitänin zu leisten.

Danach übernahm Europameisterin Mischa Bredewold als letzte Helferin vor Vollering, musste dann aber bereits knapp sechs Kilometer vor dem Ziel völlig entkräftet ausscheren, als der Rückstand noch gut zwei Minuten betrug. Vollering schien einen Moment überrascht, um dann aber die Verantwortung zu übernehmen, bis sie Unterstützung durch Realini erhielt.

Das Duo setzte sich aus der in mehrere Teile zerfallenden Gruppe der Favoritinnen ab, Cadzow und Longo Borghini versuchten vergeblich, die Lücke zu schließen. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel hatten Vollering und Realini den Rückstand gegenüber Chabbey auf 30 Sekunden reduziert. 500 Meter später und kurz vor der Bergwertung war Chabbey, die sich dann aber doch noch den Bergpreis holte, nach einer Flucht von fast 50 Kilometern gestellt.

Gut einen Kilometer vor dem Ziel ließ Vollering scheinbar mühelos ihre Konkurrentin stehen und stürmte souverän zum Auftaktsieg und ins Gelbe Trikot. Realini büßte auf den letzten Metern noch gut 20 Sekunden ein, sicherte sich Platz zwei aber souverän, Chabbey behauptete den dritten Platz.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?

(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La

16.11.2025An Brand kommt auch bei der X2O in Hamme niemand vorbei

(rsn) – Mit ihrem Sieg bei der X20 Badkamers Trofee in Hamme gelang Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) Historisches im Cross-Sport der Frauen. Die 36-Jährige fuhr zum 50. Mal in Folge auf das P

15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche

(rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte

15.11.2025Brand peilt am Wochenende denkwürdiges Cross-Jubiläum an

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) geht an diesem Wochenende auf Rekordjagd. Die 36-jährige Niederländerin will ihre imponierende Serie von 48 Podiumsplätzen in Serie ausbauen. Sollte si

15.11.2025Schreiber gibt beim X2O-Cross in Hamme ihr Saisondebüt

(rsn) – Aufgrund mehrere Erkrankungen geriet Marie Schreibers Vorbereitung auf die Cross-Saison 2025/26 durcheinander. Die U23-Vizeweltmeisterin zog sich bei der Tour de l´Avenir Femmes eine Corona

14.11.2025Afrikanisches Team Amani: Ziel ist die Tour de France Femmes

(rsn) – Nachdem das ruandische Amani-Männerteam bereits seit Anfang 2025 mit einer Kontinental-Lizenz im Feld vertreten ist, wird ab der kommenden Saison auch ein Frauenteam in der dritten Division

14.11.2025Auch Sevilla mit 50 noch auf dem Rad unterwegs

(rsn – Wie sein Landsmann Francisco Mancebo macht auch Óscar Sevilla im kommenden Jahr die “50“ voll. Während bei Mancebo alle Zeichen auf Fortsetzung der Karriere hindeuten, steht im Fall von

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)