Nach Spuck-Zwischenfall in Hulst

Van der Poel erhält eine Strafe und viel Zuspruch

Von Kevin Kempf

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Mathieu van der Poel ((Alpecin – Deceuninck) beim Cross-Weltcup in Hulst | Foto: Cor Vos

31.12.2023  |  (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bekleckerte sich am Samstag beim Cross-Weltcup in Hulst nicht mit Ruhm, als er in der Schlussrunde aggressive Zuschauer am Streckenrand bespuckte. Die Kommissäre erlegten dem Sieger später eine Strafe von 250 Schweizer Franken auf, doch mehrere ehemalige und aktuelle Profis zeigten Verständnis für seine Aktion.

Im Ziel-Interview wollte sich van der Poel nicht zu Details äußern. “Ich habe die Nase voll von Buh-Rufen“, erklärte er. Danach ließ er allerdings durchblicken, dass er nicht nur ausgebuht, sondern auch beleidigt wurde. Auf X, ehemals Twitter, hieß es, dass der Sieger sogar mit Bier und Urin beschüttet worden sei.

Immer wieder kommt es im Radsport zu Pöbeleien und Beleidigungen, nicht immer gelingt es den betroffenen Fahrern, die Contenance zu wahren. Bart Wellens etwa sorgte 2005 für Furore, als er in Overijse gegen einen Zuschauer einen Karatetritt austeilte. Vier Jahre zuvor rastete Richard Groenendaal in Diegem regelrecht aus. Der Niederländer stieg vom Rad, schlug einen Mann am Streckenrand und drohte einem anderen. Kommentator Paul Herijgers erinnerte sich nach dem Spuck-Zwischenfall auf Sporza an eine Frau, die ihn vor mehr als 30 Jahren während des Rennens in Koksijde als “Sonnenbanktypen“ beleidigt hatte. Dies habe – so banal es klingen mag – ihn damals enorm getroffen.

“Dann ist die Frage: Lässt man es einfach über sich ergehen? Das ist nicht einfach. Ich werde mich jedenfalls nicht hinstellen und mit dem Finger auf ihn zeigen. Ich stehe zu 300 Prozent hinter van der Poel!“, verteidigte der Weltmeister von 1994 den aktuellen Träger des Regenbogentrikots. Van der Poels ewiger Konkurrent Wout van Aert (Jumbo – Visma) zeigte ebenfalls Verständnis. “Menschen die ‘Buh!‘ rufen, sollten besser nicht kommen. Ich finde das sehr schade, mehr kann ich dazu nicht sagen. Mathieu kann sich normalerweise sehr gut beherrschen, es wird also wirklich etwas vorgefallen sein“, sagte der Belgier gegenüber der Zeitung Het Nieuwsblad.

Auch Nys nimmt van der Poel in Schutz

Mit Sven Nys nahm ein weiterer ehemaliger Cross-Weltmeister van der Poel in Schutz. Der Teamchef der Baloise – Trek Lions weiß, wovon er redet, denn vor fast genau elf Jahren wurde er bei der X2O Trofee in Loenhout wiederholt mit Bier überschüttet. Er stieg vom Rad, verfolgte den flüchtenden Schuldigen und stellte ihn wenig später zur Rede. Nys beendete das Rennen nicht, kassierte fünf Minuten Strafzeit und verlor so alle Chancen auf den Gesamtsieg der Serie.

“Man ist immer der Verlierer, wenn man so reagiert. Das wird er inzwischen auch gemerkt haben“, sagte Nys nun. “Aber manchmal wird der Frust einfach zu viel, dann läuft der Eimer über“, fügte er an. Die Pöbler bekämen zudem genau das, worauf sie gehofft hätten: “Wenn jemand so dominant ist wie Mathieu, sehen Menschen ihn gern auf die Fresse fallen. Das ist Eifersucht oder Neid. Im Cross gibt es natürlich auch eine große Rivalität zwischen Belgien und den Niederlanden – und am Ende spielt Alkohol immer eine große Rolle. Wenn Menschen ein Bierchen getrunken haben, denken sie schnell, dass alles erlaub ist.“

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