Weltcup-Sieg vor Spitzenreiterin Alvarado

Brand kommt in Dublin bei strömendem Regen in den Flow

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Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat in Dublin den fünften Cross-Weltcup der Saison gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.11.2023  |  (rsn) – Nach vier Podiumsergebnissen in der bisherigen Crossaison war im fünften Rennen der erste Sieg fällig: Mit einer souveränen Vorstellung sicherte sich Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) in Dublin den fünften Cross-Weltcup der Saison vor Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck). Die 34-jährige Niederländerin setzte sich in der irischen Hauptstadt nach einer Tempobeschleunigung in der zweiten Runde auf tiefem Boden mit 38 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau durch, die in Abwesenheit von Weltmeisterin Fem van Empel (Jumbo – Visma) ihre Weltcup-Gesamtführung ausbauen konnte.

Das Podium komplettierte mit 45 Sekunden Rückstand die 19-jährige Britin Zoe Backstedt (Canyon – SRAM) vor der Luxemburgerin Marie Schreiber (SD Worx / +0:57) und der Niederländerin Inge van der Heijden (Crelan – Corendon / +1:10). Die Deutsche Meisterin Judith Krahl (Heizomat - Kloster Kitchen) belegte mit 6:28 Minuten Rückstand Rang 25.

“Am Anfang war es ein harter Kampf, aber nach dem ersten technischen Teil hatte ich keinen kleinen Vorsprung, den ich behaupten konnte. Es war nicht leicht, aber ich habe mich super stark gefühlt“, sagte Brand, die sich am Samstag in Kortrijk noch van Empel geschlagen geben musste, im Ziel zu ihrem ersten Sieg seit mehr als einem Jahr. “Ich mag diese Bedingungen und komme dann in einen Flow, aber natürlich kannst du nur mit guten Beinen gewinnen“, fügte sie lachend an.

“Das war heute das bestmögliche Ergebnis. Einerseits bin ich etwas enttäuscht, andererseits aber ziemlich zufrieden, dass es zu Rang zwei reichte, weil hinter mir noch starke Fahrerinnen waren. Ich hatte heute Probleme, meinen Rhythmus zu finden und Lucinda war sehr stark“, sagte Alvarado, die die vorherigen beiden Weltcups gewinnen konnte.

Im Gesamtweltcup kommt die 25-Jährige nun auf 165 Punkte und damit 63 mehr als Backstedt, die sich auf Rang zwei verbesserte. Brand rückte mit 95 Zählern auf Position drei vor. Van Empel (80) fiel vom zweiten auf den sechsten Platz zurück.

So lief der Weltcup in Dublin:

Auf dem vom Regen aufgeweichten und tiefen Boden gingen Brand und Alvarado früh an die Spitze, ohne sich allerdings zunächst absetzen zu können. Stattdessen zogen die als Schnellstarterin bekannte Schreiber und van der Heijden nach vorn. Gegen Ende der ersten von sechs Runden gelang es dann aber Brand, sich mit einer Tempobeschleunigung zu lösen und Runde zwei mit fünf Sekunden Vorsprung auf Alvarado, Backstedt und Schreiber in Angriff zu nehmen.

Alvarado erwies sich im strömenden Regen nicht nur als die hartnäckigste Verfolgerin, sondern kam immer näher an die Spitzenreiterin heran, wogegen Backstedt und Schreiber zurückfielen. In Runde drei allerdings wuchs der Rückstand der Weltcupführenden dann auf mehr als zehn Sekunden an. Backstedt lag 35 Sekunden hinter der Spitzenreiterin, Schreiber folgte weitere fünf Sekunden dahinter.

In Runde vier fiel die Vorentscheidung, als Alvarado sich in einer Kurve versteuerte und mit ihrem Lenker in der Streckenbegrenzung verhakte. Nun saß ihr plötzlich Backstedt im Nacken, während Brand weiter davonzog. Hinter Schreiber wiederum hatte sich die Italienerin Sara Casasola (Selle Italia – Guerciotti) auf den fünften Rang vorgekämpft.

Eingangs der fünften Runde betrug Brands Vorsprung 20 Sekunden, Alvarado konnte den Abstand gegenüber Backstedt auf 14 Sekunden vergrößern, der aber von Schreiber keine Gefahr drohte. Die Luxemburgische Meisterin musste sich vielmehr der immer stärker aufkommenden Casasola erwehren.

Auch in der letzten Runde zeigte Brand keine Schwächen, spulte souverän ihr Programm herunter und konnte auf der Zielgerade entspannt und mit strahlendem Gesicht ausrollen lassen. Fast 40 Sekunden später folgte Alvarado vor Backstedt, die noch bis auf sieben Sekunden an die Weltcupspitzenreiterin herankam. Schreiber wurde Vierte, wogegen Casasola im Finale noch vom fünften auf den neunten Rang zurückfiel.

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