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28.10.2023 | (rsn) - Ohne Fem van Empel (Jumbo – Visma), die den Superprestige-Auftakt in Overijse für sich entschieden hatte, war der Weg beim zweiten Lauf der Serie in Ruddervoorde frei für Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck). Sie setzte sich kurz nach der Rennmitte von Annemarie Worst (Cyclocross Reds) ab, die Zweite wurde. Marion Norbert Riberolle (Crelan – Corendon) komplettierte trotz eines schwachen Starts das Podium vor Aniek van Alphen (Cyclocross Reds) und Inge van der Heiden (Crelan – Corendon).
Die Superprestige-Gesamtsiegerin der letzten Saison fuhr in Ruddervoorde zum dritten Mal nach 2020 und 2021 als Erste über den Zielstrich. Obwohl viele der großen Crosserinnen nicht am Start standen, war der Erfolg für Alvarado kein Selbstläufer. “Die erste Hälfte war schwer, der Kurs war schwer und es wurde schnell gefahren. Die zweite Hälfte ging besser“, resümierte die Siegerin.
Aufgrund des weiches Geläufs hatte sie wie viele ihrer Konkurrentinnen Mühe mit ihren Schuhen. “Es war wegen des Untergrundes schwer, in die Pedale zu kommen“, sagte Alvarado, die sich vor dem Rennen keinen Druck aufgelegt hatte. “Die Favoritenrolle habe ich nicht gespürt. Ich war vielleicht Favoritin, aber so erfahre ich das nicht“, meinte sie im Ziel-Interview.
Nach einem schwierigen Saisonstart merkte Worst am Samstag, dass die Formkurve nach oben zeigt. “Ich hätte lieber gewonnen, aber es lief schon besser. Es war ein sehr schweres Rennen. Man braucht hier immer einen guten Start. Danach fällt es meist von selbst auseinander“, analysierte die 27-Jährige, die lange mit Alvarado mithalten konnte. “Zwei Runden vor Schluss bekam ich eine Lücke nicht mehr geschlossen. Ich bin heute viele Tode gestorben, weil man keinen Rhythmus fahren konnte. Es war sehr schwer“, so die Tageszweite.
Auf dem dritten Rang erlebte Norbert Riberolle eine Premiere, denn nie zuvor war sie bei einer der drei großen Serien auf dem Podium gelandet. “Ich freue mich über meine Leistung. Ich hatte keine perfekte erste Runde, aber es lief insgesamt besser als letzte Woche in Overijse“, erzählte die Belgierin, die beim Superprestige-Auftakt noch Zwölfte geworden war. “Ich hatte so eine gute Platzierung eigentlich nicht erwartet. Als ich an Aniek und Inge herangefahren war, wusste ich, dass das Podium möglich war“, blickte der Schützling des deutschen Trainers Philip Walsleben zurück.
Im Klassement übernahm Alvarado nach Platz zwei in der Vorwoche und dem Sieg in Ruddervoorde die Führung in der Superprestige. Sie liegt drei Zähler vor Worst und derer fünf vor van der Heijden.
Obwohl Marie Schreiber (SD Worx) beim Start aus den Pedalen rutschte, bog sie hinter Zoe Backstedt (Canyon – Sram) als Zweite ins Feld ein. Mitfavoritin Manon Bakker (Crelan – Corendon) hatte derweil Kettenprobleme, durch die sie auf die letzte Position zurückfiel. Schreiber, Alvarado, Worst, van der Heiden und van Alphen setzten sich auf dem sehr kurvigen Parcours schnell vom Rest ab. Als Worst die Spitze übernahm, erhöhter sie das Tempo, wodurch die Gruppe weiter auseinanderfiel und bei der ersten Zielpassage nur Alvarado und van der Heijden an ihrem Hinterrad bleiben konnten.
Gegen Mitte des zweiten Umlaufs setzte sich Worst von ihren beiden Begleiterinnen ab. Die bekamen ihrerseits erneut Gesellschaft von van Alphen. In der bergaufführenden Sandpassage lief Alvarado solo zurück zur Spitzenreiterin. In der dritten von sechs Runden verlor van Alphen ihren dritten Rang durch einen Schuhwechsel. Sie fiel zurück zu van der Heijden und Norbert Riberolle und war damit weiterhin in den Kampf um den letzten Podiumsplatz verwickelt.
Im Sand war Alvarado erneut wesentlich schneller als Worst. Die Alpecin-Fahrerin ging mit wenigen Metern Vorsprung in eine technische Passage, in der sie ihren Vorsprung leicht ausbaute. Bei der nächsten Zielpassage lag sie vier Sekunden vor ihrer Landsfrau. Norbert Riberolle hatte ihre Begleiterinnen abgeschüttelt und war nun Dritte mit 21 Sekunden Rückstand.
Durch einen Radwechsel der Spitzenreiterin konnte kurze Zeit später Worst ihren Rückstand tilgen. Doch das dauerte nicht lang, Alvarado fuhr erneut weg und jetzt brach der Widerstand ihrer Landsfrau schnell. Eingangs der 5. Runde lagen 14 Sekunden zwischen den beiden Niederländerinnen. Die Kräfteverhältnisse waren nun deutlich und an den vorderen Positionen änderte sich im weiteren Verlauf des Rennens nichts mehr.
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