Rodriguez holt Schlussetappe

Van Aert triumphiert bei der Tour of Britain, Politt Neunter

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Van Aert triumphiert bei der Tour of Britain, Politt Neunter"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) sprintet auf Platz zwei. | Foto: Cor Vos

10.09.2023  |  (rsn) - Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat sich den Gesamtsieg bei der Tour of Britain (2.Pro) am Schlusstag nicht mehr nehmen lassen. Der Belgier kam auf der achten und letzten Etappe, die von Margam Country Park nach Caerphilly führte, elf Sekunden hinter dem spanischen Solosieger Carlos Rodriguez (Ineos - Grenadiers) als Zweiter ins Ziel.

Van Aert setzte sich nach 166 Kilometern im Sprint um Platz zwei vor dem Australier Damien Howson (Q36.5) und dem Norweger Tobias Johannessen (Uno-X) durch.

"Ich bin clever gefahren und habe bis zum Ende gekämpft. Dass Rodriguez wegfuhr, war nicht ideal für uns. Als klar war, dass der Etappensieg weg war, habe ich probiert so viele Körner wie möglich zu sparen. Es war eine perfekte Woche für uns", sagte Gesamtsieger Van Aert. "Am Ende ist es nur der Etappen-, aber nicht der Gesamtsieg geworden. Aber ich denke, damit können wir zufriedne sein. Glückwunsch an Wout Van Aert, er war superstark", meinte Tagessieger Rodriguez.

Bester Deutscher war am Schlusstag Nils Politt (Bora - hansgrohe), der mit 30 Sekunden Rückstand auf Platz sechs ins Ziel kam, eine Sekunde dahinter belegte der Österreicher Gregor Mühlberger (Movistar) Rang neun.

Nach seinen vier Etappensiegen in Serie hat Olav Kooij (Jumbo - Visma) das Punktetrikot gewonnen. James Fouché (Bolton Equities Black Spoke) war auch am Schlusstag Teil der Ausreißergruppe des Tages. Er sicherte sich erneut Bergpunkte und das zur Sonderwertung gehörende Trikot. Magnus Sheffield (Ineos - Grenadiers) wurde als Gesamtvierter bester Nachwuchsfahrer.

Im Gesamtklassement hatte Van Aert am Ende drei Sekunden Vorsprung auf Johannessen, Howson und Sheffield, der als Fünfter der Schlussetappe zeitgleich mit Van Aert ins Ziel kam. Mühlberger wurde Gesamt-Siebter, Politt -Neunter.

So lief die 8. Etappe der Tour of Britain:

Nach sieben Kilometern hatte sich die Gruppe des Tages geformt. Casper van Uden (DSM – firmenich), Johan Meens (Bingoal – WB), Oliver Wood (Nationalmannschaft Großbritannien), Fouché, Max Walker (Trinity) und erneut Abram Stockman (TDT – Unibet) setzten sich im strömenden Regen maximal 3:15 Minuten vom Hauptfeld ab.

Mit noch 85 zu fahrenden Kilometern übernham Movistar an einem nicht klassifizierten Hügel an die Spitze. Der Vorsprung des Sextetts sank in kürzester Zeit auf zwei Minuten, als das Rennen wegen eines nicht näher erklärten “nicht rennbezogenen Zwischenfalls auf der Straße“ pausieren musste.

Nach 15 Minuten konnte weitergefahren werden, allerdings zunächst nur neutralisiert zum neuen Startpunkt 74 Kilometer vor dem Ziel am Rhigos (1.Kat.). Dort wurde kurz stillgestanden, um den Restart organisieren zu können. Die Ausreißer nahmen das Rennen mit drei (sic!) Minuten Vorsprung wieder auf.

Doch das Feld machte wieder Ernst. Als Fouché kurz nach dem 70-Kilometer-Banner als Erster über den Wertungsstrich fuhr, betrug der Vorsprung seiner Gruppe nur noch 1:30 Minuten. Von diesem verloren die Sechs bis zum Fuß des Bryn Du (1.Kat.) 50 Sekunden. Dort fiel die Spitzengruppe auseinander, wobei Meens am stärksten war. Im Feld zog Ben Turner (Ineos Grenadiers) an. Ihm konnten nur zehn Athleten folgen.

Kurz vor der Bergwertung griffen Stephen Williams (Nationalmannschaft Großbritannien) und Turners Teamkollege Carlos Rodriguez ab. Van Aert war dahinter isoliert und musste allein verfolgen. Der Spaniers holte sich mit noch 50 zu fahrenden Kilometern die Bergpunkte und setzte sich mit seinem Fluchtgefährten 30 Sekunden ab. Hinter den beiden kamen abgehängte Fahrer wieder zurück und Jumbo erhielt bei der Verfolgung Unterstützung von Movistar. Trotzdem enteilte das Duo auf 1:30 Minuten.

Doch auf dem Weg zum Caerphilly Mountain (1.Kat.) wendete sich das Blatt. Williams und Rodriguez verloren nun Zeit und erreichten den Fuß des Anstieges 14 Kilometer vor dem Ziel mit 25 Sekunden Vorsprung auf rund 40 Fahrer. Als die Favoriten die zwei fast anfassen konnten, begannen sie zu taktieren, sodass Rodriguez, der auf den letzten ansteigenden Metern von Williams wegfuhr, sich über die Kuppe retten konnte. Auf die letzten zehn Kilometer ging er mit zehn Sekunden Vorsprung auf neun Verfolger mit Politt. Van Poppel hatte kurz zuvor den Anschluss verloren und fünf Kilometer vor dem Ziel verkleinerte sich die Verfolgergruppe auf ein Quartett, das aber auch nicht mehr an Rodriguez heranfahren konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine