Itzulia: Reusser Dritte, Lippert Neunte auf Etappe 2

Vollering lässt sich im Baskenland auch im Sprint nicht stoppen

Von Felix Mattis aus Amurrio

Foto zu dem Text "Vollering lässt sich im Baskenland auch im Sprint nicht stoppen"
Demi Vollering (SD Worx) gewinnt die 2. Etappe. | Foto: Cor Vos

13.05.2023  |  (rsn) – Demi Vollering (SD Worx) ist weiterhin nicht zu stoppen. Die Niederländerin hat in Amurrio auch die 2. Etappe der Itzulia Women (2.WWT) gewonnen und somit ihren dritten Sieg in Folge gefeiert. Nach 133 Kilometern war sie die Schnellste einer zehnköpfigen Spitzengruppe. Zweite wurde Soraya Paladin (Canyon – SRAM) vor Vollerings Teamkollegin Marlen Reusser (SD Worx), die knapp zwei Kilometer vor dem Ziel noch attackierte, aber nicht weg kam.

"Es war ziemlich rutschig und ging sehr viel bergab. Deshalb ist sieleider nicht wirklich weggekommen und hat mir dann ein gutes Leadout geboten", schilderte Vollering gegenüber radsport-news.com das Finale, an dessen Ende sie ihren fünften Sieg am fünften Renntag in der noch jungen Geschichte der Baskenland-Rundfahrt der Frauen feierte.. "Es fühlt sich etwas komisch an. Das hatte ich heute nicht erwartet und es war auch nicht wirklich der Plan. Aber das Sprintfinale hier hat mir sehr gut gelegen und es hat geklappt", so die Titelverteidigerin.

Als Tagesvierte kam Paladins Teamkollegin Katarzyna Niewiadoma, die Vollering am letzten Anstieg mit einer harten Attacke kurzzeitig in Verlegenheit bringen konnte, ins Ziel. Liane Lippert (Movistar) war vorne dabei, hatte im Sprint aber nichts zuzusetzen und beendete das Rennen als Neunte, direkt vor ihrer Teamkollegin Annemiek van Vleuten.

"Es war wirklich schwer, Kasia zu folgen. Sie hat diesen speziellen Punch in wirklich steilen Rampen. Als ich sie dann losfahren sah, wusste ich: Okay, jetzt muss ich dranbleiben, mit allem was ich habe. Glücklicherweise habe ich das geschafft und konnte dann auf Marlen und Niamh (Fisher-Black, Anm. d. Red.) warten, um das Finale dann zusammen spielen zu können", so Vollering, die natürlich auch ihre Gesamtführung behauptete und weiter ausbaute.

Schafft Vollering wie im Vorjahr drei Siege auf drei Etappen?

Nach zwei von drei Etappen hat Vollering nun 56 Sekunden Vorsprung auf Teamkollegin Reusser und 1:05 Minuten auf Niewiadoma sowie 1:11 Minuten auf die im Baskenland lebende Kanadierin Olivia Baril (UAE Team ADQ) sowie van Vleuten. Lippert (+ 1:44) rückte vom siebten auf den sechsten Gesamtrang vor.

Am Sonntag könnte Vollering in San Sebastian bereits den nächsten Sieg einfahren. Denn auf der schweren Schlussetappe der Itzulia Women triumphierte sie auch im Vorjahr bereits als Solistin. Diesmal ist die Streckenführung rund um die Küstenstadt allerdings leicht verändert. "Es ist morgen länger flach nach der Abfahrt. Deshalb wird es schwerer, an demselben Anstieg zu attackieren und dann durchzukommen. Mal sehen, wie wir es angehen mit dem Team", meinte die Niederländerin, die bei ihren letzten fünf Rennstarts nur einmal geschlagen wurde, als Annemiek van Vleuten und ihr Movistar-Team bei der Vuelta attackierten, als Vollering eine Pinkelpause hielt.

Wie die Gesamt- so führt Vollering nach zwei von drei Etappen auch die Punkte- sowie die Bergwertung weiter an - wobei ihre Teamkollegin Fisher-Black in letzterer punktgleich ist. Einzig in der Nachwuchswertung führt jemand anderes: Ella Wyllie (Lifeplus - Wahoo) hat dort 35 Sekunden Vorsprung auf Vollerings Teamkollegin Kata Blanka Vas.

So lief die 2. Etappe der Itzulia Women:

Nach der Wasserschlacht vom Vortag begrüßte das Peloton am Samstagmorgen in Vitoria-Gasteiz ein blauer Himmel, allerdings bei Temperaturen von nur 7 Grad am Start. Nach einer durch einige Defekte verlängerten Neutralisation stoppten die Fahrerinnen kurz vor dem scharfen Start noch einmal kurz, damit alle sich noch einmal sortieren konnten.

Als es losging blieb das Feld zunächst eine Weile geschlossen, bis nach knapp 15 Kilometern die schon am Vortag aktive Anna Kiesenhofer (Israel - Premier Tech - Roland) attackierte und sich um sie herum eine zunächst elf- und kurz darauf 14-köpfige Gruppe bildete, in der sich auch die 20-jährige Linda Riedmann (Jumbo - Visma) wiederfand. Besonders weit weg kamen die Ausreißerinnen vom Hauptfeld aber nicht und schon im Anstieg zur ersten Bergwertung des Tages bei La Tejera (3.Kat.) wurden sie wieder eingeholt. Den Bergpreis sicherte sich an der Spitze des Feldes Fisher-Black.

Auf dem Weg zum Zielort Amurrio, wo bei der ersten Zielpassage 46 Kilometer vor Schluss der erste Zwischensprint wartete, kam es zwar zu weiteren Attacken und es bildete sich kurzzeitig ein Trio, um die Russin Maria Novolodskaia (Lifeplus - Wahoo), die dann auch den Sprint gewann. Das Trio setzte sich bis auf knapp eine Minute ab und dahinter entstand eine sechsköpfige Verfolgerinnengruppe mit Laura Asencio vom deutschen Team Ceratizit - WNT. Die beiden Gruppen liefen 31 Kilometer vor Schluss zusammen, wurden dann aber im Anstieg zum zweiten Bergpreis in Malkuartu (3. Kat.) ebenfalls schon wieder eingefangen.

Die Bergwertung gewann erneut Fisher-Black und zog so mit Vollering bei jeweils neun Zählern gleich. Im Anstieg schrumpfte auch das Feld auf nur noch knapp 30 Fahrerinnen und auf dem hügeligen Terrain danach hagelte es mehrere Angriffe von Pauliena Rooijakkers und ihrer Canyon-SRAM-Teamkollegin Paladin sowie Vas und Mischa Bredewold (beide SD Worx). Eine Gruppe aber entstand nicht, bis 18 Kilometer vor Ziel Claire Steels (Israel - Premier Tech - Roland) allein davonfuhr.

Nur Vollering kann Niewiadoma in letzter Rampe folgen

Die Britin nahm den zweiten Zwischensprint mit und ging mit 40 Sekunden Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer. In der nicht kategorisierten, aber trotzdem steilen Rampe von Lezama beschleunigte 5,5 Kilometer vor Schluss dann Niewiadoma und ließ das ohnehin schon kleine Feld explodieren. Einzig Vollering konnte der Polin über die Kuppe folgen und gemeinsam holten sie oben Steels ein.

Zu dritt nahmen sie die auf breiter Straße sehr schnelle Abfahrt in den Zielort in Angriff und bekamen bald Begleitung von sieben weiteren Fahrerinnen um Reusser und Lippert. Die Schweizerin versuchte es in einem großen Kreisverkehr knapp zwei Kilometer vor dem Ziel noch mit einem Angriff, kam bergab aber nicht weg und so erreichten zehn Frauen gemeinsam die leicht ansteigenden letzten 500 Meter. Dort war Vollering wieder in ihrem Element und gewann den Sprint souverän vor Paladin.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder

23.12.2024Nach Teamwechsel zum ersten Profisieg

(rsn) - Nach zwei Jahren im hohen Norden bei Uno-X zog es Hannah Ludwig zu Saisonbeginn 2024 wieder in mildere Gefilde, nach Frankreich. "Mein Vertrag wurde zum Saisonende nicht verlängert und so mus

22.12.2024Alvarado mit kalten Händen zum achten Saisonsieg

(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –

22.12.2024Bis zur Corona-Infektion lief es richtig gut

(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine