Weltmeisterin baut in Lille X2O-Führung aus

Superwoman van Empel gewinnt Premiere im Regenbogentrikot

Von Kevin Kempf

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Fem van Empel (Jumbo - Visma) gibt die Superwoman. | Foto: Cor Vos

12.02.2023  |  (rsn) – Nach einem spannenden Duell hat Fem van Empel (Jumbo – Visma) beim Krawatencross ihr erstes Rennen im Regenbogentrikot gewonnen. In Lille setzte sich die Weltmeisterin von Hoogerheide in der letzten Runde von der Tageszweiten Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin - Deceuninck) ab. Das Podium komplettierte Annemarie Worst (777). Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions), die als Zweite im Klassement der X2O Badkamers Trofee weitere Zeit auf Spitzenreiterin van Empel verlor, wurde vor Lauren Molengraaf (Tormans CX) Vierte.

“Das bedeutet mir viel, denn es war das erste Mal, dass ich in diesem Trikot am Start stand. Dass ich das Rennen dann so beenden kann, ist toll“, meinte die Siegerin, die sich den Zuschauern noch auf dem Sattel liegend in der Superwoman-Pose präsentierte. “Wenn ich gewinne, mache ich das, hatte ich vorher schon gesagt. Aber ich musste bis hinterm Zielstrich warten, denn Ceylin lag nicht so weit zurück“, lachte die 20-Jährige.

Ihren Start hatte die Jumbo-Fahrerin allerdings verpatzt. “Ich habe neue Schuhe und neue Pedale. Daran muss ich mich erstmal gewöhnen. Aber das Rennen war lang genug, um den Rückstand wieder wettzumachen“, so die Gesamtführende nach ihrem 15. Saisonsieg.

Van Empel vor letztem Lauf mit beruhigendem Vorsprung

Während der Saison war es meist Puck Pieterse, die sich spannende Duelle mit van Empel liefern konnte, in Lille sprang bei ihrer Abwesenheit ihre Teamkollegin Alvarado ein. Sie musste van Empel erst im Finale ziehen lassen. “Sie hatte mich eigentlich die gesamte Schlussrunde unter Druck gesetzt. Dadurch habe ich einen kleinen Fehler gemacht, wodurch meine Lücke noch größer wurde. So lag ich die gesamte Runde ein paar Meter zurück, aber ich konnte das einfach nicht mehr zufahren“, blickte Alvarado zurück.

“Ihr Vorteil war, dass sie besser beschleunigt als ich, darum war ich nach Kurven nicht an ihrem Hinterrad. Ich konnte meist wieder ranfahren, aber das kostete natürlich Kraft“, analysierte die Niederländerin, die sich in der Gesamtwertung bis auf 17 Sekunden an Brand heranschob.

Dort führt van Empel vor dem abschließenden Lauf in Brüssel am 19. Februar mit 1:49 Minuten vor Brand. Alvarado ist Dritte, die Tagessiebte Denise Betsema (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat als Vierte bereits 6:08 Minuten Rückstand.

So lief das Rennen:

In den dieses Jahr schwer liegenden Sandpassagen in den Lilse Bergen hatte Worst den besten Start. Alvarado und Brand hefteten sich an ihr Hinterrad, van Empel und Manon Bakker (Crelan - Fristads) schafften im Wald den Anschluss. Alvarado griff in den kurvigen Passagen zwischen den Bäumen an, während Bakker nach einem Kettendefekt viel Zeit verlor.

Bei der ersten Zielpassage hatte Alvarado drei Sekunden Vorsprung auf die Verfolgerinnen, doch diese kamen im Sand wieder an die Spitzenreiterin heran. Im zweiten von fünf Umläufen machte van Empel erstmals ernst und es sah aus, als sei sie definitiv weg - doch Alvarado kämpfte sich nochmal zurück. Als die beiden Führenden sich in nicht komplett einig wurden, schloss auch Worst wieder an.

In der vierten Runde stürzte Worst in erster Position liegend im Sand in einer Kurve. Weil sie ihr Material wieder richten musste, verlor sie einige Sekunden und somit den Anschluss an van Empel und Alvarado. Mitte der Runde unterlief der Alpecin-Fahrerin ein minimaler Fehler, durch den sie einen kleinen Rückstand auf van Empel hatte. Die Weltmeisterin zog voll durch und hörte zwei Minuten später die Glocke eine Sekunde vor Alvarado, die aber den Windschatten ihrer Landsfrau weiterhin nicht genießen konnte.

Erst im Sand der Schlussrunde kam Alvarado wieder zur Jumbo-Fahrerin, die hielt allerdings den Druck hoch und konnte sich wieder etwas absetzen. Dieses Mal hatte Alvarado keine Antwort mehr parat. Sie kämpfte zwei Sekunden hinter der Spitzenreiterin, blieb aber hängen und wurde hinter van Empel Zweite. Worst kam als Dritte ins Ziel.

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