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Rücktritte 2022 (Teil 1): Im Zeichen des Regenbogens

Von Peter Maurer

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Lisa Brennauer bleibt dem Radsport erhalten.| Foto: Cor Vos

24.12.2022  |  (rsn) - Jedes Jahr beenden Profis ihre Karriere. Unter den zurückgetretenen Athletinnen und Athleten sind diesmal auch Gewinnerinnen und Gewinner von Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften dabei. In drei Teilen zeigt radsport-news.com, wer im kommenden Jahr nicht mehr Teil des Pelotons sein wird. Teil 1: ___STEADY_PAYWALL___

Brennauer: Ein goldener Abschluss

Lisa Brennauer startete 2014 mit dem ersten Titelgewinn ihre einzigartige Karriere. Bei der Straßen-WM in Ponferrada (Spanien) holte die insgesamt siebenfache Weltmeisterin ihre ersten Titel im Einzelzeitfahren und im Mannschaftszeitfahren. 2021 legte sie in Roubaix auf der Bahn mit den Goldmedaillen in der Einzelverfolgung und im Mannschaftszeitfahren nach. Auf der Bahn war sie wenige Monate zuvor auch Olympiasiegerin mit dem deutschen Vierer geworden, in Weltrekordzeit. In ihrer äußerst erfolgreichen Karriere sammelte Brennauer auf der Bahn und der Straße unzählige Erfolge ein. Wenige Tage nachdem sie die Tour de France Femmes beendet hatte, gab sie ihren Abschied vom professionellen Radsport bekannt.

Die Heim-Europameisterschaften wurden zur großen Schlussfeier für eine Athletin, die den Frauenradsport in den letzten Jahren mehr als geprägt hatte. Auf der Bahn holte sie hinter Teamkollegin Mieke Kröger noch die Silbermedaille, mit dem Vierer gab's Gold und im letzten Straßenrennen ihrer Karriere schrammte sie in München als Vierte nur hauchdünn an einer Medaille vorbei.

Im Dezember wurde bekannt gegeben, dass die 34-Jährige sich dem Trainerteam des BDR anschließt. Außerdem wird sie im nächsten Jahr in Stuttgart als Rennleiterin bei Deutschlands einzigem Profirennen für Radsportlerinnen engagiert sein. Damit bleibt die Allgäuerin dem Radsport in Deutschland erhalten.

Gilbert: Nur Mailand-Sanremo fehlt in der Monumentensammlung. | Foto: Cor Vos

Philippe Gilbert: Ein großer Belgier steigt vom Rad

21 lange Profijahre absolvierte Gilbert einschließlich dieser Saison, die seine letzte sein sollte. Nach Paris-Tours zog der 40-Jährige einen Schlussstrich unter eine erfolgreiche Karriere, in der er sich 2012 in Valkenburg zum Straßenweltmeister gekrönt hatte. Er war übrigens Belgiens letzter Titelträger vor Remco Evenepoel, der ihn 2022 wenige Wochen vor seinem letzten Rennen ablöste.

Gilbert feierte Etappensiege bei allen drei großen Landesrundfahrten, gewann vier der fünf Monumente des Radsports, lediglich ein Erfolg bei Mailand-Sanremo fehlt in seiner Vita. Mit langen Solofahrten, wie 2017 bei der Flandern-Rundfahrt, die er im Trikot des Belgischen Meisters gewann, fuhr sich der Wallone in die Herzen der Radfans.

Seine Zukunft hat der Belgier, der in 29 Ländern und auf vier Kontinenten Radrennen bestritt, noch nicht geplant. Nach vielen Jahren als Profi will er erst mal die Zeit mit seiner Familie genießen.

Tom Dumoulin belegte 2018 bei der Tour de France Platz 2. | Foto: Cor Vos

Doumulin: Ein Sturz zu viel

Kein märchenhaftes Ende bescherte der Sport dem Dumoulin. Der Niederländer gab Mitte August etwas überraschend sein Karriereende bekannt, nachdem er mit Motivationsproblemen zu kämpfen hatte. 2017 wurde er Weltmeister im Einzelzeitfahren, nachdem er ein Jahr zuvor Olympiasieger in dieser Disziplin geworden war.

2021 wurde er hinter seinem damaligen Teamkollegen Primoz Roglic Olympiazweiter im Kampf gegen die Uhr in Tokio. Wie Gilbert feierte auch Dumoulin Tageserfolge bei allen drei großen Landesrundfahrten, 2017 gewann sogar den Giro d’Italia.

Ein Trainingssturz im Herbst 2021, der Niederländer wurde von einem Auto angefahren, war dann wohl der Ausschlag für seinen verfrühten Rücktritt. “Seit meinem schweren Sturz im Training letzten September ist in mir wieder etwas kaputt gegangen. Ich musste meine Bemühungen, wieder zu meiner alten Form zurückzukehren, unterbrechen und eine weitere Enttäuschung verkraften. Es war eine zu viel“, erzählte er.

Valverde: Der nimmermüde Spanier sagt Adios

2018 gewann Valverde aus einer kleinen Spitzengruppe heraus, in der übrigens auch Dumoulin zu finden war, in Innsbruck nach zahlreichen erfolglosen Versuchen das Regenbogentrikot. Sechsmal davor hatte er beim Straßenrennen der jährlich stattfindenden Weltmeisterschaften schon auf dem Podium gestanden, zwei zweite Plätze und vier dritte Plätze waren die Bilanz vor 2018.

Auch ansonsten verlief die Karriere des Spaniers sehr erfolgreich, stand er bei allen drei großen Landesrundfahrten mehrmals auf dem Podium der Gesamtwertung, gewann 2009 sogar die Vuelta a Espana. Aber nicht nur bei den GrandTours, sondern auch bei den Eintagesrennen war er eine fixe Bank für Siege.

Alejandro Valverde will weiter an Gravel-Rennen teilnehmen. | Foto: Cor Vos

Gleich fünfmal gewann er den Fléche Wallonne, viermal siegte er bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Nach 18 Jahren beim gleichen Team, bleibt er diesem auch in Zukunft treu, Valverde soll als Mediator teilweise dem Rennbetrieb noch beiwohnen und im Teamfahrzeug sitzen.

Ein Schatten warf die Dopingverwicklung in den Skandal um den spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes auf die Karriere des Spaniers, die schließlich 2010 zu einer zweijährigen Sperre geführt hatte.

Ganz abgeschlossen hat er mit dem Radsport aber noch nicht. Denn die Teilnahme an Gravelrennen sind noch ein großer Anreiz für den 42-Jährigen Spanier.

Rücktritte 2022 (Teil 2): Italiens dramatische Heldengeschichten

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