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06.11.2022 | (rsn) – In der U23 wurde Michael Vanthourenhout 2013 Europa- und 2015 Weltmeister, am Sonntag sorgte er bei der Cross-Europameisterschaft in Namur für seinen ersten Titel bei der Elite. Elf Monate nachdem er das Weltcuprennen an gleicher Stelle für sich entschieden hatte, verwies er Titelverteidiger Lars van der Haar (Niederlande) mit 40 Sekunden Vorsprung auf den Silberrang. Bronze ging 2:17 Minuten hinter dem Sieger an den Belgier Laurens Sweeck. Der Niederländer Joris Nieuwenhuis wurde Vierter vor dem Schweizer Kevin Kuhn und dem Spanier Felipe Orts. Marcel Meisen belegte Rang 15.
Bis zur Rennhälfte lag van der Haar in Führung, dann aber schlug die Stunde des neuen Europameisters, der den Niederländer überholte und daraufhin langsam aber sicher abhängte. Nach Platz drei im Vorjahr und Silber 2020, stand der 28-Jährige letztendlich erstmals auf dem obersten Podest.
Bei den Belgiern waren die Emotionen nach dem Wettkampf sehr unterschiedlich – neben zwei Medaillen hagelte es auch Aufgaben. Jens Adams trat nicht an, seine Landsmänner Eli Iserbyt, Quinten Hermans und Daan Soete stiegen frühzeitig vom Rad.
Fast schon traditionell kam indes Meisen schlecht aus den Startblöcken. Er reihte sich am Ende des Feldes ein und begann von dort aus seine Aufholjagd, bei der er in der zweiten Rennhälfte stellenweise bessere Rundenzeiten als Fahrer in den Top Ten realisierte. Der Stolberger kam letztendlich als 15. ins Ziel. Florian Hamm, der zweite Deutsche im Wettkampf, wurde nach fünf Runden aus Rennen genommen und als 23. gewertet.
Ein gutes Mannschaftsresultat verbuchten die Schweizer. Neben dem Tagesfünften Kuhn kam auch Timon Rüegg als Zehnter in die Top Ten. Loris Rouiller kam als 14. ins Ziel, das der Österreicher Daniel Federspiel als 26. erreichte.
So lief das Rennen:
Van der Haar ließ keinen Zweifel an seiner Favoritenrolle aufkommen. Im zweiten Teil der 1. Runde setzte er sich am Kopfsteinpflasteranstieg mit Iserbyt von der Konkurrenz ab. Als der Belgier an der folgenden Traverse einen Fehler machte, vom Rad musste und dann auch noch seine Kette abgeworfen hatte, war der Niederländer enteilt. Bei der ersten Zielpassage lag er sechs Sekunden vor Vanthourenhout.
Im zweiten Umlauf stürzte van der Haar allerdings in der schweren, vom Regen wieder aufgeweichten Abfahrt zum Kopfsteinpflasteranstieg. So kam Vanthourenhout wieder an den Führenden heran. Hinter den Spitzenreitern formten die Belgier Hermans und Laurens Sweeck die erste Verfolgergruppe.
Der Regen hatte inzwischen die technische Abfahrt vor dem Kopfsteinpflaster derart rutschig gemacht, dass bei der dritten Passage dort von den ersten vier Fahrern nur van der Haar nicht stürzte. Der Titelverteidiger setzte sich von Vanthourenhout und den aufkommenden Verfolgern ab und überquerte mit neun Sekunden Vorsprung vor dem Pauwels-Sauzen-Fahrer, dessen Teamkollege Iserbyt inzwischen aufgegeben hatte, über den Zielstrich. Dahinter griff der Niederländer Ryan Kamp die Medaillenränge an. Im vierten Umlauf holte er Hermans ein, den drittplatzierten Sweeck, der schon eine Minuten Rückstand hatte, hatte er ebenfalls im Visier.
Vanthourenhout übernimmt das Kommando
Vorn änderte sich indes die Rennsituation erneut, als van der Haar in kurzer Zeit seinen neunsekündigen Vorsprung verspielte und sein belgischer Verfolger erneut aufschloss. Vanthourenhout fuhr dem Niederländer, nachdem dieser anscheinend einen Platten hatte und sein Rad wechseln musste, davon. Als van der Haar in einer Abfahrt kurz vor der Zielgeraden stürzte, baute der Führende seinen Vorsprung eingangs der 6. Runde auf 14 Sekunden aus.
Auch Kampf verlor plötzlich viel Zeit und fiel vom vierten auf den achten Rang zurück. Somit hatte Sweeck einen beruhigenden Vorsprung auf seinen Landsmann Toon Vandebosch und die Niederländer Mees Hendrikx und Nieuwenhuis sowie die Schweizer Rüegg und Kuhn.
Durch mehrere technische Fehler an der Traverse wuchs van der Haars Rückstand Ende der 7. Runde auf 24 Sekunden an. Auch an der folgenden Passage an der Traverse verlor der Utrechter viel Zeit, sodass die Vorentscheidung vor dem Erklingen der Glocke endgültig gefallen war. In der Schlussrunde veränderte sich auf den Medaillenrängen nichts mehr. Spannung gab es nur noch im Kampf um Platz vier, den Nieuwenhuis für sich entschied.
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