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09.10.2022 | (rsn) – Um 21:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit starten die Männer im US-amerikanischen Waterloo am Sonntag in den ersten Lauf des Querfeldein-Weltcups. Doch am Vorabend des Events äußerte Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) schwere Kritik an Flanders Classic, dem Veranstalter des Weltcups und der Superprestige-Serie. Außerdem erteilte der Niederländer dem zweiten Rennen der wichtigsten Rennserie am nächsten Sonntag in Fayetteville eine Absage.
Für Unmut beim 31-Jährigen sorgten vor allem die Änderungen im Rennschema der beiden großen Serien. "Wir wissen erst seit zwei Wochen, wie die Kalender des Weltcups und der Superprestige aussehen. Das ist unerhört. Ich finde es schlimm", ärgerte sich van der Haar. "Die Saison hat bereits begonnen. Wir sind unsere ersten Rennen gefahren und erst dann erfahren wir, wie diese Rennserien aussehen werden. Es ist schwierig für uns, unsere Saison gut zu planen", fügte er an.
Van der Haar zieht Konsequenzen
Der Weltcup-Gesamtsieger von 2014 kündigte an, sich dieses Jahr auf keine der Serien konzentrieren zu wollen und nur gute Tagesergebnisse anzustreben. "Ich denke, dass ich mit dieser Herangehensweise am Ende der Saison die besten Resultate erziele. Wegen der vielen neuen Weltcup-Läufe ist das meine am wenigsten wichtige Serie des Jahres geworden", meinte der Utrechter.
Diese Worte untermauerte er direkt mit einer Absage für das zweite Weltcup-Rennen in den USA: "Nach mehr als 15 Jahren Radsport kenne ich mich selbst und ich weiß, dass Jetlag mir zusetzt. Nach Fayetteville habe ich keine Lust, gleich nach Tabor zu reisen", erklärte van der Haar. In Tschechien findet sieben Tage nach Fayetteville der dritte Lauf des Weltcups statt.
"Von Waterloo über Chicago nach Hause zu fliegen ist einfacher als von Fayetteville nach Hause. Da muss man zwei Fahrten machen. Erst ein langer Inlandsflug von vier Stunden, dann ein paar Stunden Warten und nochmal zehn Stunden Heimflug. Diese Reise ist viel intensiver", nannte van der Haar die Gründe für seine Entscheidung. "Wenn ich am Montag nach Hause fliege, kann ich zu Hause zusätzlich trainieren."
Punktekompensation durch Sieg bei Waterloo-Generalprobe
Der Verzicht auf den Start bei Weltcuprennen ist folgenschwer, denn die Weltranglistenpunkte, die er bei diesen Wettkämpfen durch seinen Startverzicht nicht gewinnen kann und die für die Startposition in anderen Wettkämpfen entscheidend sind, sind anderweitig kaum zu kompensieren. Doch das sieht der amtierende Europameister angeblich unkritisch: "Das ist gut für mich. Ich bin ein Schnellstarter und muss daher oft an der Spitze der Gruppe fahren und Kräfte vergeuden. Da stehe ich lieber in der zweiten Reihe", behauptete er.
Trotzdem ist auch van der Haar auf der Suche nach Weltranglistenpunkten. Am Freitag nahm er als einer der wenigen Topathleten am C1-Cross in Waterloo teil. Diese Generalprobe für das am Sonntag stattfindende Rennen entschied er für sich. "Mit diesem Sieg mache ich den Punkteverlust in Fayetteville etwas wett", bilanzierte er. Der Erfolg in Waterloo bringt ihm 80 Punkte ein – so viel wie ein achter Platz in einem Weltcup-Rennen.
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