Rucphen, Dendermonde und London raus

Last-Minute: Drei neue Austragungsorte im Cross-Weltcup

Von Kevin Kempf

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Elisabeth Brandau (EBE Racing) beim Weltcup in Rucphen 2021 | Foto: Kevin Kempf

22.09.2022  |  (rsn) – In gut zwei Wochen beginnt in Waterloo im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa der Cross-Weltcup 2022-23. Nun gab der Radsportweltverband UCI bekannt, dass gleich drei der 14 Austragungsorte noch geändert wurden. Das niederländische Rucphen, das belgische Dendermonde und die britische Hauptstadt London gehören nicht mehr der wichtigsten Rennserie an, stattdessen kommen Maasmechelen (Belgien), Dublin (Irland) und Gavere (Belgien) hinzu.

Einen schweren Winter für den Querfeldeinsport prognostizierte radsport-news.com schon vergangene Woche. Nun nimmt das Chaos früher als erwartet seinen Lauf. Die Organisatoren in Rucphen und Dendermonde konnten ihre jeweiligen Rennen nicht finanzieren. “Leider gibt es derzeit nicht genügend Unterstützung", sagte Kees Kools von der Stichting Wielerpromotion Rucphen gegenüber lokalen Zeitung Rucphense Bode. “Viele Unternehmer haben es derzeit schwer. Das bedeutet aber, dass es eine so große finanzielle Lücke gab, so dass wir als Stiftung entschieden haben, das Risiko nicht einzugehen“, erklärte der Niederländer. Vergangene Saison fand in Rucphen – wegen der nationalen Corona-Regeln ohne Zuschauer - erstmals ein Weltcup-Rennen statt.

Nur 65 Kilometer weiter südlich klingt es ganz ähnlich. Die horrenden Kosten für die Weltcup-Zugehörigkeit sind nach zwei Jahren ohne Zuschauer für Jurgen Mettepenningen nicht zu stemmen. “Zweimal mussten wir ohne Publikum organisieren. Noch ist Corona nicht ganz weg. Ich möchte nicht das finanzielle Risiko eingehen, irgendwann ohne Fans oder mit Einschränkungen wieder Gastgeber sein zu müssen“, sagte Mettepenningen, der nicht nur Organisator des Rennens in Dendermonde, sondern auch der Manager der Pauwels Sauzen – Bingoal-Mannschaft ist, in einer Erklärung. “Das Szenario könnte durchaus das Ende unserer Organisation bedeuten“, fügte er an.

Flanders Classic reagiert schnell mit drei neuen Austragungsorten

In Dendermonde wurde vor zwei Jahren erstmals ein Crossrennen ausgetragen. Die Gemeinde zwischen Antwerpen, Brüssel und Gent sprang für Wachtebeke ein, das die Weltcup-Lizenz von der UCI erhalten hatte, dem aber im letzten Moment die Erlaubnis entzogen wurde, das Gelände gratis zu benutzen

Das Rennen in London war schon länger in der Schwebe. Während in Rucphen noch nicht klar ist. ob und wie es weitergeht, wollen die Briten wie auch Dendermonde im übernächsten Winter wieder durchstarten. “Wir wollen auch weiterhin daran arbeiten, London 2023-2024 in unser Programm aufzunehmen“, erzählte Thomas van der Spiegel, der viel kritisierte der Chef des Event-Büros Flanders Classic, das für die Umstrukturierung im Cross-Weltcup verantwortlich ist. Auf den Ausfall der drei Rennen haben der Belgier und sein Unternehmen  allerdings schnell reagiert.

So wird Dublin in den Weltcup zurückkehren. Die Premiere in der irischen Hauptstadt war bereits für Februar 2021 geplant, doch schon im Juli 2020 wurde  das Rennen wieder aus dem Kalender genommen. Nun findet es am 11. Dezember seinen neuen Platz. Für Rucphen rückt ein neues Rennen nach: im belgischen Maasmechelen, rund 35 Kilometer nord-westlich von Aachen gelegen.

Gavere reißt eine Lücke in den Superprestige-Kalender

Die Premiere soll am 30. Oktober ausgetragen werden, doch mehr ist zurzeit noch nicht bekannt. “Es gibt so viele schöne Orte in Maasmechelen, deshalb werden wir mit allen Partnern besprechen, wie wir den Zuschauern und Teilnehmern den spannendsten Kurs präsentieren können“, sagte Corrie Bemelmans, die Sportbeauftragte der Gemeinde, gegenüber der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws.

Den Platz von Dendermonde am 2. Weihnachtsfeiertag bekommt Gavere, wodurch die Anzahl der Weltcup-Rennen bei 14 bleibt. Der Klassiker am Schloss Grenier sollte allerdings ursprünglich schon am 3. Dezember stattfinden und Teil der Superprestige sein. In der in dieser Saison rein belgischen Rennserie klafft nun ein noch größeres Loch, als die ohnehin schon der Fall war.

Der Superprestige war bereits von acht auf sieben Rennen geschrumpft. “8. Lauf unter Vorbehalt", war auf der Homepager zu lesen. Diese Meldung erscheint dort noch immer, allerdings tauchen seit Mittwoch nur noch sechs Rennen in der Liste auf, weil der Lauf Gavere entfernt wurde. Darüber hinaus haben die Organisatoren der Superprestige noch nichts von sich hören lassen.

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