RSNplusAuf 4. Etappe wiedererstarkt

Van Vleuten erleichtert: “Endlich kein Babybauch mehr!“

Von Felix Mattis aus Bar-sur-Aube

Foto zu dem Text "Van Vleuten erleichtert: “Endlich kein Babybauch mehr!“"
Das Schlimmste ist überwunden. Annemiek van Vleuten hat die Magenprobleme überwunden. | Foto: Cor Vos

27.07.2022  |  (rsn) – Annemiek van Vleuten strahlte am Mannschaftsbus von Movistar in Bar-sur-Aube, als habe sie gerade eine Etappe gewonnen. Dabei erreichte die Niederländerin das Ziel des vierten Teilstücks der Tour de France der Frauen lediglich als 13., 1:40 Minuten hinter Tagessiegerin Marlen Reusser (SD Worx). Doch Van Vleuten freute sich aus einem anderen, simplem Grund:

___STEADY_PAYWALL___ "Ich habe mich heute so viel besser als die letzten Tage gefühlt, das war eine große Erleichterung", sagte die 39-Jährige im Ziel zu radsport-news.com. "Ich bin zurück im Geschäft – das ist der Grund, warum ich heute so happy bin." Zu den Mitarbeitern ihres Teams hatte sie es vorher so ausgedrückt: "Seht her: Endlich kein Babybauch mehr!"

Auf den Etappen 2 und 3 hatte Van Vleuten Zeit auf ihre Kontrahentinnen im Kampf um den Tour-Sieg verloren und am Dienstagnachmittag in Épernay dann auch verraten, woran das lag: Magen-Darm-Probleme. An beiden Tagen kam sie mit einem runden Blähbauch im Ziel an. Van Vleuten war am Sonntag in Paris krank geworden und hatte vor allem am Montag extrem mit ihrer Verdauung gekämpft. Als dann auf dem Weg zum Ziel in Provins die Post abging, konnte die große Top-Favoritin nicht folgen.

Da das in einer hektischen Phase des Rennens aber vielen so ging, war es von außen betrachtet, nicht ganz offensichtlich auf eine körperliche Schwäche zurückzuführen. Am Dienstag am Mont Bernon vier Kilometer vor dem Ziel der 3. Etappe aber wurden die fehlenden Kräfte allen sichtbar. "Es ging mir am Dienstagmorgen eigentlich schon besser, aber im Rennen war ich trotzdem nicht die Alte", so Van Vleuten.

Nun auf dem Weg von Troyes nach Bar-sur-Aube lief es jedoch schon viel besser. "Ich bin gut aufgewacht, konnte ordentlich essen. Deshalb habe ich das Rennen sogar genossen. Normal wäre ich wegen den Schottersektoren nervös gewesen, aber die Krankheit hat das etwas übertüncht. Es war schön, sich darauf zu konzentrieren, wo im Rennen ich vorne sein muss, und nicht, wo ich für eine Toilettenpause stoppen kann."

Die letzten Tage waren eine Qual für van Vleuten. | Foto: Cor Vos

So schaffte es Van Vleuten in Bar-sur-Aube mit ihren Kontrahentinnen ums Gelbe Trikot ins Ziel und konnte weitere Zeitverluste zu verhindern – obwohl sie auf dem letzten Schottersektor durch einen Reifenschaden zurückgefallen war.

"Da geht ein riesiger Dank an Emma (Bjerg), dass sie sich vorher zurück zu mir nach vorne gekämpft hat. Denn wenn sie nicht da gewesen wäre, hätte ich nicht weiterfahren können. So haben wir das Rad getauscht und sie hat mir meine Gesamtwertung gerettet", erklärte Van Vleuten nachdem sie ihre dänische Teamkollegin zuvor mit einer innigen Umarmung am Bus in Empfang genommen hatte.

Ihren Defekt auf dem Schotter nahm Van Vleuten dann auch nochmal zum Anlass, die Streckenführung der Tour zu kritisieren. Schon vor der Schotter-Etappe hatte sie moniert, dass ein solches Teilstück ihrer Meinung nach keinen Platz in einer so wichtigen Rundfahrt habe. Das konkretisierte sie nun noch einmal.

"Cecilie Uttrup Ludwig hatte einen Platten, Mavi Garcia sogar zweimal, ich glaube auch Elisa Longo Borghini hatte einen", setzte Van Vleuten an und führte aus: "So etwas wollen wir nicht für die Gesamtwertung. Ich mag Schotter und ich liebe Strade Bianche. Ich fände es auch cool, wenn hier in dieser Region ein Eintagesrennen auf Schotter organisiert würde – ich wäre da! Aber bitte nicht in einem Etappenrennen!"

Immerhin hat Van Vleuten den italienischen Eintagesklassiker Strade Bianche in den Jahren 2019 und 2020 bereits gewonnen.

Wie schon bei ihrem Sieg beim Frauen-Giro unterstützen die Teamkolleginnen van Vleuten auch bei der Tour de France. | Foto: Cor Vos

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

29.03.2025Die Strecken der Frauen und Männer bei Gent-Wevelgem 2025

(rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (MÃ

29.03.2025Wird Wiebes bei Gent-Wevelgem die erste Wiederholungstäterin?

(rsn) - Elfmal wurde Gent Wevelgem in Flanders Fields (1.WWT) bei den Frauen bislang ausgetragen und jede Edition brachte ein neues Siegergesicht. Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx -Protime) s

28.03.202518-jähriger Shootingstar Ferguson: Unaufhaltsam geradeaus?

(rsn) – Cat Ferguson marschiert unaufhaltsam geradeaus. Dieses Bild passt zum Auftritt der 18-jährigen Britin beim Classic Brügge-De Panne (1.WWT) am Donnerstag, aber auch zu ihrem bisherigen Karr

27.03.2025Kathrin Schweinberger: “Ich habe leider die letzte Kurve versaut““

(rsn) – Seit vielen Jahren gehören die Frühlingsklassiker fest zum Programm von Kathrin Schweinberger. Die Tirolerin, deren Zwillingsschwester Christina regelmäßig zum erweiterten Kreis der Favo

27.03.2025Highlight-Video der 8. Classic Brugge-De Panne

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat zum zweiten Mal in ihrer Karriere die Classic Brugge-De Panne der Frauen gewonnen. Die 26-jährige setzte sich beim 99. UCI-Sieg ihrer Karriere nach 1

27.03.2025Wiebes zieht in De Panne mit Balsamo gleich

(rsn) – Zum zweiten Mal nach 2020 hat Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) erstmals in ihrer Karriere die Classic Brugge-De Panne der Frauen gewonnen. Die 26-jährige setzte sich beim 99. UCI-Sieg ih

27.03.2025Gent-Wevelgem WE im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

rsn) - Gent - Wevelgem ist auch ein fester Bestandteil im Rennkalender der Frauen. Der Frühjahrsklassiker führt über meist flaches Terrain inklusive Naturstraßen, hat aber auch einige Anstiege üb

25.03.2025Vollering moniert Preisgeld-Diskrepanz

(rsn) – Die Weltranglistenerste Demi Vollering (FDJ – Suez) äußerte unmittelbar vor dem Start zu Sanremo Women ihren Unmut über die Ausschüttung an Preisgeldern, die die Frauen bei der Reaktiv

24.03.2025Brügge-De Panne WE im Rückblick: Die letzten sieben Jahre

(rsn) - Seit 2018 steht die Classic Brugge - De Panne im UCI-Rennkalender der Frauen und gehört bereits seit ihrer Premiere der Women`s World Tour an. Obwohl der Kurs von der belgischen Hauptstadt in

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine