Belgier holt sich die X²O badkamers trofee

Aerts kann in Lille die Ente in die Luft strecken

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Aerts kann in Lille die Ente in die Luft strecken"
Toon Aerts (Baloise – Trek Lions) hat den Krawatencross gewonnen und sich die Gesamtwertung der X²O badkamers trofee. | Foto: Cor Vos

06.02.2022  |  (rsn) – Mit dem Tagessieg bei der X²O badkamers trofee in Lille sicherte sich Toon Aerts (Baloise – Trek Lions) auch vorzeitig die Gesamtwertung der Rennserie. Zweiter beim Krawatencross wurde mit 48 Sekunden Rückstand der U23-Fahrer Niels Vandeputte (Alpecin – Fenix). Auf dem dritten Platz kam Vize-Weltmeister Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) ins Ziel.

Nach den ersten Plätzen von Pim Ronhaar bei der U23 und Lucinda Brand bei den Frauen blieb auch der Sieg im Männerrennen in den Reihen der Baloise – Trek Lions. Aerts setzte sich kurz nach dem Start vom Feld ab und geriet danach nie mehr in Gefahr. Nach einer enttäuschenden Cross-Weltmeisterschaft kann der Belgier nun aufatmen. “Letzte Woche war nicht so einfach für mich, aber dieser Sieg ist ein Segen für meine Entourage und mich“, erzählte er im Ziel-Interview.

Nach seinen Weltcup-Gesamtsiegen 2019 und 2020 sowie dem ersten Platz in der Superprestige 2021 konnte Aerts sich in Lille einen weiteren Traum erfüllen. “Auf meiner Bucket-List stand, alle Klassements in meiner Karriere zu gewinnen. Die X²O badkamers trofee habe ich mir heute gesichert. Ich freue mich, die Ente in die Luft strecken zu können“, verwies er lachend auf das im Fahrerfeld sehr populäre Maskottchen der Rennserie.

Mit seinem Bruder und Teamkollegen Thijs Aerts, der als Siebter eines seiner besten Resultate des Winters erzielte, trainiert er oft in den Lilse Bergen, wie die Region heißt. “Wir trainieren hier oft im Wald hinter diesem Terrain an einem geheimen Ort. Das ist das erste Mal, dass ich ein Heimrennen gewinnen kann“, freute sich der der Flame. “Ich hoffe Thijs kann nächstes Jahr noch Profi sein. Er hat kein leichtes Jahr hinter sich. Im Sommer hat er einen Finger verloren. Aber heute bewies er, dass er es noch kann“, sagte der 28-Jährige.

Sensationeller Zweiter wurde Vandeputte. “Ich habe mich eigentlich selbst ein bisschen überrascht. Aber gestern hatte ich auch schon gute Beine und das gute Gefühl habe ich nach Lille mitgenommen“, sagte der Youngster, der im Alleingang Laurens Sweeck und Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) eingeholt und später sogar abgeschüttelt hatte.

Aerts im Klassement nun nicht mehr zu gefährden

Vanthourenhout hatte in der letzten Runde Materialprobleme, wodurch er zum Verfolgerduo zurückfiel. “Michael hatte Pech, aber für mich entstand dadurch die Chance aufs Podium zu fahren“, erläuterte van der Haar, der im Sprint im letzten Moment noch an Tom Meeusen (Hens – Maes) vorbeiziehen konnte. “Ich rutschte aus dem Pedal und dachte schon verloren zu haben. Aber er wurde etwas langsamer, so konnte ich noch an ihm vorbeifahren“, analysierte der Niederländer den Schlussspurt.

Der einzige Deutsche im Rennen, Marcel Meisen (Stevens), beendete den Wettkampf auf Rang 16. Besser erging es dem Schweizer Kevin Kuhn (Tormans – Circus), der als Neunter erneut ein Topresultat erzielte.

Mit nunmehr 9:57 Minuten Vorsprung auf den Gesamtzweiten Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal), der in Lille nicht über Platz 15 hinauskam, liegt Aerts vor dem letzten Rennen der Serie in Brüssel am 13. Februar uneinholbar in Front. Selbst bei einer Aufgabe nächste Woche kann er maximal fünf Minuten auf Iserbyt verlieren.

Tagesergebnis:
1. Toon Aerts (Baloise - Trek Lions) 58:08
2. Niels Vandeputte (Alpecin - Fenix) +0:48
3. Lars van der Haar (Baloise - Trek Lions) +1:00
4. Tom Meeusen (Hens - Maes) s.t.
5. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) +1:11
6. Jens Adams (Hollebeekhoeve) +1:19
7. Thijs Aerts (Baloise - Trek Lions) +1:34
8. Daan Soete (Deschacht - Hens - Maes) +1:35
9. Kevin Kuhn (Tormans – Circus) +1:36
10.Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen – Bingoal) +1:39

Gesamtwertung nach sieben von acht Läufen:
1. Toon Aerts (Baloise - Trek Lions) 7:04:28
2. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) +9:57
3. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) +10:02
4. Tom Meeusen (Hens - Maes) +14:47
5. Lars van der Haar (Baloise - Trek Lions) +15:55

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)