Saisonstart wegen Corona-Erkrankung noch unklar

Sagan will mit TotalEnergies in die WorldTour aufsteigen

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Sagan will mit TotalEnergies in die WorldTour aufsteigen"
Peter Sagan (TotalEnergies) | Foto: Cor Vos

09.01.2022  |  (rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe hat Peter Sagan diesen Winter beim französischen Zweitdivisionär TotalEnergies eine neue sportliche Heimat für sich und seine Entourage gefunden. Im einem Gespräch mit der Equipe blickte der dreimalige Weltmeister auf die neue Saison voraus.

Sagans größte Erfolge liegen bereits einige Zeit zurück. In den vergangenen beiden Jahren konnte er weniger Punkte sammeln als in seiner Debütsaison 2010 bei Liquigas. Zuletzt wurde auch darüber spekuliert, dass der Schritt von der deutschen WorldTour-Mannschaft zur französischen Pro-Equipe ein erster Schritt auf dem Weg in den Ruhestand sein könnte. ”Es ist mir egal, was die Menschen denken. Wenn man auf alles was Menschen über einen sagen hört, kann das sehr destruktiv sein. Ich verschwende da keine Gedanken dran”, antwortete Sagan auf eine entsprechende Frage.

Nicht nur das Punktesammeln fällt dem früheren Seriensieger - 2013 gewann Sagan 23 UCI-Rennen – inzwischen schwer. Auf dem obersten Podest steht Sagan inzwischen nur noch relativ selten. In der vergangenen Saison gelang ihm dies fünf Mal, wodurch er zumindest die schwache Vorsaison vergessen machen konnte. “Natürlich habe ich 2020 nur ein Rennen gewonnen, aber es war wegen der Covid-Pandemie ein besonderes Jahr”, erklärte der 31-Jährige die schwächste Saison seiner Karriere. ”Ich habe keine Angst. denn seit ich mit dem Radsport begonnen bin, habe ich eine Sache gelernt: Wenn man konzentriert bleibt, werden sich Erfolge einstellen. Natürlich muss man auch Willen mitbringen, aber ich weiß, dass ich den habe. Wenn ich am ersten Tag nicht gewinne, probiere ich es am zweiten erneut”, betonte der Slowake.

Zwar gehört Sagan noch lange nicht zum alten Eisen, allerdings geht er in seine bereits 13. Saison als Profi. Sein Debüt gab er eine Woche vor seinem 20. Geburtstag bei der Tour Down Under 2010. “Ich habe bislang nur einmal ans Aufhören gedacht – und das ist lange her. 2015 war ich übertrainiert und hatte Knie- und Hüftenprobleme. Vor dem Saisonstart konnte ich einfach nicht mehr”, so der siebenmalige Slowakische Meister, der sich damals auskurierte und schon Anfang Februar bei der Katar-Rundfahrt in die Saison einsteigen konnte. “Ich gewann damals eine Etappe der Tour of California, dann die Ronde van Vlaanderen, Paris-Roubaix, das Grüne Trikot bei der Tour und die Weltmeisterschaft. Und jetzt bin ich noch immer da”, fasste er eines seiner besten Jahre zusammen.

Nach Rennabsage und Corona-Erkrankung wieder ein holpriger Saisonstart

An diese Zeiten möchte er in seiner neuen Mannschaft gern anknüpfen, doch auch diesmal verläuft die Vorbereitung nicht nach Plan. Seinen geplanten Einstieg in die Saison musste er wegen der Absage der Vuelta a San Juan verschieben. “Ich weiß noch nicht, wo ich mein erstes Rennen fahren werde”, gab Sagan zu. Momentan muss er zudem wegen einer zweiten Corona-Erkrankung pausieren. “Es wird darauf ankommen, wie ich mich fühle. Aber mein Ziel bleiben die Frühjahrsklassiker”, kündigte Sagan an.

“Meine Ziele dieses Jahr sind nicht nur persönlicher Natur. Ich bin mir darüber bewusst, dass das Team mich verpflichtet hat, um Resultate einzufahren, damit wir in die WorldTour aufsteigen“, so Sagan, der sich zuversichtlich zeigte, dass beides gelingt. “Für die Klassiker haben wir ein starkes Team, denn mit Anthony Turgis, Niki Terpstra, Edvald Boasson Hagen und Adrien Petit sind bereits starke Fahrer hier“, listete Sagan auf. Allerdings wechselte Petit im Winter zu Intermarché – Wanty – Gobert.

Dafür hat er Verstärkung von Bora - hansgrohe mitgebracht. “Meine langjährigen Teamkollegen Daniel Oss und Maciej Bodnar sind mit mir mitgekommen”, sagte Sagan, der zudem seinen Bruder Juraj mit nach Frankreich brachte.

Wie bei Bora - hansgrohe wird der Sprint- und Klassikerspezialist auch bei TotalEnergies der unumstrittene Leader sein. Im Gegensatz zum deutschen Team hängt bei den Franzosen aber mehr von seinen Erfolgen ab. “Ich habe natürlich Verantwortung und die akzeptiere ich. Aber es ist leichter, die zu übernehmen, wenn das Team einem zulächelt, statt sich zu beschweren”, erklärte er. Ob damit eine Kritik an seiner früheren Mannschaft verbunden ist, erläuterte Sagan allerdings nicht.

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2024Wellens: “Du musst wissen, was du kannst und was nicht“

(rsn) – Vor seinem Wechsel zum UAE Team Emirates Ende 2022 waren die Ardennenklassiker fester Bestandteil von Tim Wellens‘ Frühjahrsprogramm. Die ganz großen Erfolge aber blieben aus: Der Belgie

11.12.2024Im letzen Jahr als Straßenprofi langwierige Probleme bezwungen

(rsn) – Seine neunte Saison als Straßenprofi war für Tom Bohli vorerst die letzte – und das, obwohl sie von den Ergebnissen her wohl sogar die beste seit 2019 gewesen ist. Der Schweizer, der in

11.12.2024Intermarché verlängert mit Ausreißspezialist van der Hoorn

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.12.2024UAE verzichtet künftig auf Einsatz von Kohlenmonoxid

(rsn) – Das UAE Team Emirates wird die umstrittene Kohlenmonoxid-Rückatmungsmethode nicht mehr anwenden. Das bestätigte Leistungskoordinator Jeroen Swart am Rande des Medientages im spanischen Ben

11.12.2024Was bedeuten Pogacars Klassiker-Ambitionen für Politt?

(rsn) – Nils Politt wird nach seiner starken ersten Saison beim UAE Team Emirates, in der er sich beispielsweise den Traum vom Podestplatz bei der Flandern-Rundfahrt erfüllte und anschließend als

11.12.2024Deutschland Tour bis 2050 gesichert

(rsn) – Die nach zehnjähriger Pause 2018 von der ASO in Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wieder ins Leben gerufene Deutschland Tour (2.Pro) hat nun Planungssicherheit, von der and

11.12.2024UCI bestätigt Lizenzen für insgesamt 57 Profiteams

(rsn) – Der Radsport-Weltverband UCI hat die Lizenzen für 57 Profiteams für die Saison 2025 bestätigt. Nachdem es im Oktober zur Abgabefrist der nötigen Dokumente bei einigen Mannschaften noch V

11.12.2024Thema GC nach Teneriffa-Crash erstmal ad acta gelegt

(rsn) – Die Saison 2024 hätte für Lennard Kämna eine große werden sollen. Ein Jahr nach dem neunten Gesamtrang beim Giro d´Italia - seinem ersten Versuch, bei einer Grand Tour auf Gesamtwertung

11.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

10.12.2024Lefevere tritt bei Soudal - Quick-Step als CEO zurück

(rsn) – Patrick Lefevere wird ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr Geschäftsführer des zur Saison 2003 von ihm gegründeten Teams Soudal – Quick-Step sein. Das gaben der Belgier, der am 6. Januar 70

10.12.2024Merckx nach seinem schweren Sturz: “Ich hatte Angst, ja!“

(rsn) - Nur wenige Stunden nach seiner Hüft-OP konnte Eddy Merckx schon wieder scherzen. "Das nächste Mal fahre ich wohl mit zwei Stützrädern“, sagte er gegenüber Het Laatste Nieuws. Die belgis

10.12.2024Nach Nokere-Sturz wieder richtig gut in Fahrt gekommen

(rsn) – Als sich Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) am 13. März beim belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse das Schlüsselbein und den Ellenbogen brach, war die Klassikersaison für den mittlerweile in

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine