DSM-Teamchef über das Image seines Rennstalls

Spekenbrink: “Wir sind nur streng beim Respekt voreinander“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Spekenbrink: “Wir sind nur streng beim Respekt voreinander“"
Iwan Spekenbrink bei der Teampräsentation 2020. | Foto: Cor Vos

09.12.2021  |  (rsn) – DSM-Teamchef Iwan Spekenbrink hat sich im Vorfeld der Team-Präsentation seines Rennstalls für 2022 gegenüber wielerflits.nl zum aktuellen Image seiner Mannschaft geäußert, die in den vergangenen Monaten und Jahren immer mehr Fahrer vorzeitig verlassen haben. In all diesen Fällen, wie auch bei Tiesj Benoot zuletzt oder Marc Hirschi zu Saisonbeginn, gab es vom Team keine konkreteren Äußerungen zu den Gründen für die Trennung – abgesehen von allgemeinen Aussagen, dass man nicht mehr zusammenpasse.

Nun erklärte Spekenbrink, dessen WorldTour-Team 2022 nicht mehr unter deutscher Lizenz fährt: "Wenn man die Nachrichten liest, scheint es, als ob jeder Fahrer, der uns verlässt, unzufrieden sei und nur noch weg möchte. Man sollte festhalten, dass jede Geschichte anders ist und wir nicht alles über einen Kamm scheren sollten und dürfen", machte Spekenbrink in diesem Interview seine Sicht deutlich. "Wir haben oft nicht alles daran gesetzt, einen Fahrer unbedingt zu halten. Meist ging den Trennungen eine Geschichte voraus und der Fahrer passte nicht zur Teamphilosophie."

Bei dieser Philosophie gehe es vor allem darum, mit Experten zusammenzuarbeiten und Aufgabenbereiche zu verteilen und diese auch zu respektieren. "Es geht um modernen Teamsport. Jedes Team hat herausragende Athleten. Aber der große Trend im Sport ist, dass die Teams Coahces haben, die Experten auf ihrem Feld sind und ihr Wissen nutzen, um den Unterschied zu machen und das Beste aus jedem Athleten herauszuholen. Das machen andere Teams auch", so Spekenbrink.

"Leicht, jemand glücklich zu machen, wenn man ihm gibt, was er will"

"Es ist leicht, jemand glücklich zu machen, wenn man ihm einfach gibt, was er will. Aber über allem steht für uns, dass die Gruppe, die auf dasselbe Ziel hinarbeitet, zufrieden ist. Deshalb wird manchmal ein Strich gezogen", erklärte er und betonte außerdem, dass der Eindruck der strengen und strikten Protokolle im Team, über die zahlreiche Ex-Fahrer und -Fahrerinnen des Teams gesprochen haben, nicht die ganze Wahrheit widerspiegeln würde:

"Das Einzige, womit wir streng sind, ist Respekt voreinander zu haben. Und wir betonen, dass wir uns gegenseitig brauchen. Jeder muss in seiner Rolle auch die Anderen stärker machen. Wenn daraus wird, dass man gegen die Verantwortlichkeiten von jemand anderem ankämpft, werden Energien in die falschen Dinge gesteckt und wir intervenieren."

Dass die Abschiedsgründe einzelner Fahrer nicht genauer erläutert wurden, begründete Spekenbrink so: "Weil wir loyal sind. Das ist auch eine unserer Qualitäten. Wir werden keinen Fahrer vor den Bus werfen. Niemand ist perfekt. Es ist menschlich, mal schlechter zu funktionieren, aber deshalb ist man noch kein schlechter Mensch. Team DSM liebt den Radsport und die Menschen, die ihm ihr Leben verschrieben haben. Deshalb werden wir niemand öffentlich bloßstellen", sagte er und ergänzte:

"Auch deshalb nervt es uns, dass immer geschrieben wird, Team DSM habe es als Hobby, Protokolle durchzusetzen, obwohl eigentlich menschliche Werte für uns zentral sind. Wir wollen ehrlich sein."

Weitere Radsportnachrichten

12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“

(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef

12.11.2025“Pure Magie“: Red Bull absolviert Windkanaltests im Laserlicht

(rsn) – Red Bull – Bora – hansgrohe nutzt im Kampf um jede Sekunde modernste Technik. Wie der Rennstall berichtete, wurden in der Catesby Aero Research Facility, einem stillgelegten Eisenbahntu

12.11.2025Steigt van Aert in Kortrijk in die Cross-Saison 2025/26 ein?

(rsn) – Noch immer haben weder der siebenmalige Weltmeister Mathieu van der Poel noch der dreimalige Titelträger Wout van Aert ihre Pläne für die Cross-Saison 2025/26 offengelegt. Doch zumindest

12.11.2025Gravel-WM-Zweiter Biesterbos und de Jong zu Picnic

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp

12.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

11.11.2025Sweeck im Sprintduell gegen Vandeputte zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nach einem packenden Finale hat Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) den dritten von acht Läufen der Superprestige-Serie beim Jaarmarktcross in Niel für sich entscheiden können. In einer

11.11.2025Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

(rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der

11.11.2025Wettskandale in anderen Sportarten: UCI will Kontrollen verschärfen

(rsn) – Angesichts zahlreicher Wettskandale in anderen Sportarten will der Radsportweltverband UCI seine Kontrollen verschärfen, um zu verhindern, dass es auch im Radsport zu Manipulationen kommt.

11.11.2025Rembe - rad-net ab 2026 auch mit Frauenteam

(rsn) – Rembe - rad-net wird in der kommenden Saison auch ein Frauenteam an den Start schicken. Wie der Rennstall aus dem Sauerland mitteilte, habe man beim Radsportweltverband UCI ein weibliches Ko

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)