Niederländer spricht über Gründe für seine Pause

Dumoulin: “Ich möchte Ergebnisse einfahren und gewinnen“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Dumoulin: “Ich möchte Ergebnisse einfahren und gewinnen“"
Tom Dumoulin (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

15.11.2021  |  (rsn) - Tom Dumoulin kann sich vorstellen, wieder bei einer Grand Tour die Kapitänsrolle seiner Mannschaft anzustreben und auf Ergebnis zu fahren - trotz der teaminternen Konkurrenz mit Rundfahrt-Assen wie Primoz Roglic und Jonas Vingegaard. Das hat der Niederländer vom Team Jumbo - Visma in einem Interview mit dem niederländischen Magazin Helden gesagt, in dem er auch ausführlich über seine halbjährige Pause zu Beginn der Saison 2021 sprach.

"Ich bin Radprofi geworden, um das Beste aus mir herauszuholen und finde es nach wie vor am besten, Ergebnisse zu erzielen. Es macht mich nicht glücklich, wenn ich ausschließlich für andere an der Spitze fahre", so Dumoulin. "Da kann ich mit 95 Prozent meiner Fähigkeiten einen großen Wert fürs Team haben. Aber das entspricht nicht meinem Ehrgeiz. Ich möchte auf 100 Prozent hinarbeiten. Ich möchte selbst Ergebnisse einfahren und gewinnen."

Bei welchen Rennen er es 2022 auf eigene Kappe versuchen darf, das werde erst im Dezember im Team-Trainingslager in Girona besprochen. "Aber ich werde die großen Rundfahrten sicher nicht ausschließen. Die finde ich immer noch sehr herausfordernd und ich weiß, dass ich da sehr gut sein kann", so der Giro d'Italia-Sieger von 2017 und Tour de France-Zweite von 2018.

"Ich hatte das Gefühl, gelebt zu werden"

Mit Blick auf sein halbes Sabbatical erklärte Dumoulin, dass er im vergangenen Januar keine zwei Stunden mehr auf dem Rad geschafft habe, weil er so ausgelaugt gewesen war. "Ich lag dann stundenlang auf der Couch", so der 31-Jährige, der dann die Reißleine zog und sich eine Zwangspause verordnete, um Kraft zu schöpfen und wieder zu sich selbst zu finden.

Inzwischen, so Dumoulin, könne er auch besser erklären, woher die Müdigkeit kam: Er fühlte sich gelähmt und machtlos in seinem Leben als Profi, ständig fremdbestimmt. "Ich habe die Zeit gebraucht, um herauszufinden, dass es das war, was mich störte. Die paar Leute, die sich in der Stadt mit dir fotografieren lassen wollen oder die paar Interviews und Sponsoren-Termine – das alles war nicht das Problem. Ich bin in Sack und Asche gekommen, weil ich seit 2017 das Gefühl hatte, gelebt zu werden", betonte Dumoulin.

"Alle Menschen um mich herum, wollten das Maximum aus mir herausholen. Und das ist auch gar nicht falsch, denn das will ich ja auch. Sie wollten dieses Ziel einfach erreichen, indem sie ein Umfeld um mich herum schaffen, mit den besten Experten in allen Bereichen, die bestimmen, was das Beste für mich ist. Jeder möchte mit dem besten Willen der Welt dazu beitragen, dass ich besser werde. Kaum jemand dachte darüber nach, was und wie ich es eigentlich wollte. Fast ununterbrochen wurden für mich Entscheidungen getroffen. Das hat sich oft sehr bedrückend angefühlt", erklärte der Limburger, der bis Mitte 2020 beim damaligen Team Sunweb – heute Team DSM – fuhr, das für seine Kontrolle gegenüber seinen Athleten besonders bekannt ist.

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2025Afrikanisches Team Amani: Ziel ist die Tour de France Femmes

(rsn) – Nachdem das ruandische Amani-Männerteam bereits seit Anfang 2025 mit einer Kontinental-Lizenz im Feld vertreten ist, wird ab der kommenden Saison auch ein Frauenteam in der dritten Division

14.11.2025Erster Saisonhälfte zum Vergessen folgten die Highlights

(rsn) - Eine "dumme Entscheidung" zu Saisonbeginn kostete Tobias Nolde (Benotti – Berthold) fast die gesamte erste Jahreshälfte 2025. Nach einem soliden Saisonstart in Kroatien und Slowenien hatte

14.11.2025TotalEnergies ab 2027 neuer Co-Namenssponsor bei Ineos?

(rsn) – In den vergangenen Monaten wurde bereits über einen bevorstehenden Einstieg von TotalEnergies bei Ineos Grenadiers berichtet. Wie cyclingnews.com nun berichtete, wird der französische Mine

14.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

14.11.2025Evenepoel: Zwei Pläne rund um das Highlight Tour de France

(rsn) – Nach seinem Wechsel zu Red Bull – Bora – hansgrohe wird über Remco Evenepoels Rennprogramm spekuliert. Der Belgier war bereits beim ersten Teamtreffen im Oktober im österreichischen Fu

14.11.2025Tour of the Alps 2026: Kletterspektakel mit Bonussprints

(rsn) – Die 49. Ausgabe der Tour of the Alps (2.Pro) führt vom 20. bis zum 24. April 2026 über 760 Kilometer von Innsbruck nach Bozen und wartet dabei mit 14.620 Höhenmetern sowie einer Neuigkeit

14.11.2025Rembe – rad-net verpflichtet drei deutsche U19-Talente

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2025Auch Sevilla mit 50 noch auf dem Rad unterwegs

(rsn – Wie sein Landsmann Francisco Mancebo macht auch Óscar Sevilla im kommenden Jahr die “50“ voll. Während bei Mancebo alle Zeichen auf Fortsetzung der Karriere hindeuten, steht im Fall von

14.11.2025Ein Seuchenjahr mit versöhnlichem Finale

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Red Bull - Bora – hansgrohe entschied sich Patrick Gamper im vorigen Winter zu einem Teamwechsel und schloss sich der australischen Equipe Jayco – AlUla an. Doch

13.11.2025Offiziell bestätigt: Pinarello wird Titel- und Radsponsor bei Q36.5

(rsn) – Schon seit mehreren Wochen wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell bestätigt: Das Schweizer ProTeam Q36.5 wird in der kommenden Saison nicht mehr auf Scott- sondern auf Pinarello-R

13.11.2025Fränk Schleck neuer Sportlicher Leiter beim Lidl-Trek-Frauenteam

(rsn) – Neun Jahre nach seinem Karriereende als Aktiver kehrt Fränk Schleck zu Lidl – Trek zurück. Wie der Rennstall mitteilte, bei dem der 45-jährige Luxemburger seine letzten Profijahre fuhr,

13.11.2025Israel-Team ab 2026 mit Schweizer Lizenz?

(rsn) – Trotz des Rückzugs des Hauptsponsors Premier Tech plant der israelische Zweitdivisionär für die Saison 2026. Nachdem vor einigen Tagen der Radsportjournalist Daniel Benson über fortlaufe

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)