Trotz guter Testwerte keine Resultate

Mit “Puddingbeinen“ kommt Meisen nicht an sein Limit heran

Von Kevin Kempf aus Wijster

Foto zu dem Text "Mit “Puddingbeinen“ kommt Meisen nicht an sein Limit heran"
Marcel Meisen bei der Cross-EM in Wijster (Niederlande) | Foto: Cor Vos

08.11.2021  |  (rsn) – Auf Platz 15 hat Marcel Meisen (Alpecin – Fenix) das Männerrennen der Cross-Europameisterschaft in Wijster abgeschlossen. Das war das beste Resultat für das EM-Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bei den kontinentalen Titelkämpfen in den Niederlanden. Allerdings hatte sich der Stolberger mehr erhofft, wie er im Gespräch mit radsport-news.com verriet. “Die EM ist wie die letzten Rennen schleppend verlaufen“, fasste Meisen kurz nach dem Zieleinlauf seine Vorstellung zusammen.

Dabei verlief der Auftakt der Saison vielversprechend, denn in Lützelbach gewann Meisen gleich das erste UCI-Rennen. Auch der Weltcup-Start in den USA war durchaus positiv. “In Amerika, vor allem in Iowa, lief es eigentlich noch gut, trotz der Hitze, die mir eigentlich nicht liegt. Ich dachte, wenn ich wieder gut zurück nach Europa komme, könnte ich bei Rennen wie Zonhoven, Overijse oder der EM bei kühleren Temperaturen gut fahren. Aber im Rennen läuft es bei mir noch nicht, obwohl die Tests gut waren“, haderte der Deutsche Meister und fügte erklärend an: “Sobald die Rückennummer drauf ist, fahre ich ein bisschen mit Puddingbeinen rum. Ich kann irgendwie nicht richtig am Limit fahren.“

Trotz dieser Probleme war der Alpecin-Profi auch am VAM Berg wieder der beste deutsche Fahrer der Elitekategorie. Aber der Anspruch des 32-Jährigen ist ein anderer. “Momentan ist das Niveau so hoch, dass man mit dem eigenen Tempo direkt unter ferner liefen fährt. Für die Top 10 reicht es so aktuell nicht“, so Meisen.

Im Gelände ist der Knoten noch nicht geplatzt

Auch im vergangenen Winter haderte er mit der Form. Parallelen zieht der Deutsche Straßenmeister von 2020 aber nicht. “Letztes Jahr war ich krank und meine Tests grottig schlecht. Da machte es auch keinen Sinn, irgendwie weiterzufahren“, blickte Meisen auf seine vorzeitig beendete Saison 2020/2021 zurück. “Aber jetzt sieht es eigentlich gut aus. Bei der Deutschland Tour auf der Straße bin ich mit meinen besten Werte jemals angetreten. Da lief es gut“, erläuterte er. Doch die Straßenform lässt sich wohl nicht direkt ins Gelände übertragen. “Im Querfeldein gibt es natürlich andere Belastungen. Da ist der Knoten noch nicht geplatzt. Mit den hohen Belastungen im Rennen tue ich mich momentan schwer“, gab der Rheinländer zu.

Das Cross-Ergebnis trägt auch nicht unbedingt dazu bei, seinen Arbeitsplatz zu sichern. “Mit Alpecin muss ich noch immer definitiv sprechen. Aber so wie es im Moment bei mir läuft, kann ich verstehen, wenn sie nicht gewillt sind, mit mir zu verlängern“, zeigte Meisen sich selbstkritisch. Trotzdem macht er sich keine Sorgen um seine Zukunft. “Cross fahren kann ich immer irgendwo. Ich werde erstmal probieren, die Saison so gut wie möglich zu Ende zu fahren. Danach muss ich sehen, wo ich nächstes Jahr fahren kann. Sich zu sorgen, bringt wenig, ich muss probieren, jetzt so gut wie möglich Ergebnisse einzufahren. Dann kommt der Rest von allein“, befand er.

Wie die Cross-Saison weitergeht, ist noch nicht geklärt. “Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, alle Weltcups zu fahren. Aber jetzt muss ich mal gucken, ob sich das lohnt oder ob ich mich hier und da auf kleine Rennen konzentriere und ich mich so aufbaue“, sagte Meisen über mögliche weitere Einsätze.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)