Vorschau WM-Straßenrennen der Frauen

Mal wieder “Oranje boven“?

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Mal wieder “Oranje boven“?"
Die Oranje-Frauen beim Training in Leuven. | Foto: Cor Vos

25.09.2021  |  (rsn) – Über insgesamt führt der 157 Kilometer lange WM-Kurs der Frauen. Nach dem Start in Antwerpen geht es nach Leuven. Von dort aus wird die schwere Flandrien-Schleife mit der Moskesstraat und dem Smeyberg in Angriff genommen, bevor es zurück nach Leuven geht, wo noch zwei lokale Runden absolviert werden müssen.

Auch diesmal sind die Niederländerinnen haushoch favorisiert. In den vergangenen vier Jahren eroberte jeweils eine Oranje-Fahrerin das Regenbogentrikot. Dass das Team um Titelverteidigerin Anna van der Breggen durchaus zu knacken ist, bewies allerdings Anna Kiesenhofer mit ihrem Solo bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Die zwei dominierenden Fahrerinnen der letzten Jahre, van der Breggen und Annemiek van Vleuten, sind in Flandern aus unterschiedlichen Gründen nicht die ganz großen Favoritinnen. Van der Breggens Abschiedstournee vom Radsport wird in den letzten Wochen je von Verletzungen behindert. Das Zeitfahren und die Mixed-Staffel musste sie sogar absagen. Van Vleuten ist die alles überragende Bergfahrerin, sie findet in Belgien allerdings keinen Kurs nach ihrem Geschmack vor.

Mit der dreimaligen Weltmeisterin Marianne Vos, der zweimaligen Zeitfahrweltmeisterin Ellen van Dijk, Crossweltmeisterin Lucinda Brand, Chantal van den Broek – Blaak - Weltmeisterin von 2017 - sowie Amy Pieters ist das niederländische Team allerdings auch diesmal bestens aufgestellt. Als einzige Fahrerin kann Demi Vollering bisher noch kein WM-Gold vorweisen. Die Weltranglistenfünfte ist auf diesem Kurs aber vielleicht sogar die aussichtsreichste Starterin ihres Teams.

Lässt Kopecky Belgien jubeln?

Die Italienerinnen waren in vergangenen 15 Jahren meist die größten Herausforderinnen der Niederländerinnen. Zwischen 2007 und 2011 gewannen sie vier von fünf Titeln, seitdem gab es allerdings nur noch vier Bronzemedaillen. Ihre stärkste Fahrerin Elena Longo Borghini wird durch Marta Cavalli, Marta Bastianelli und Elisa Balsamo unterstützt. Elena Cecchini dagegen scheint nicht mehr die Form vergangener Tage zu haben.

Auch das belgische Team hat mit Lotte Kopecky eine ganz heiße Medaillenkandidatin in seinen Reihen. Die belgische Doppelmeisterin wird unter anderem von Sprinterin Jolien d’Hoore unterstützt. Wie die gleichaltrige van der Breggen beendet auch die 31-Jährige am Saisonende ihre Karriere. Trotzdem gehört d’Hoore noch immer zu den schnellsten Frauen im Feld.

Mit Amalie Dideriksen, Emma Norsgaard und Cecilie Uttrup Ludwig stellen auch die Däninnen ein sehr starkes Team. Im US-amerikanischen Aufgebot ist Coryn Rivera vermutlich die stärkste Fahrerin. Elizabeth Deignan und Alice Barnes bilden bei den Britinnen ein echtes Power-Duo, bei den Polinnen wird Katarzyna Niewiadoma ziemlich auf sich allein gestellt sein. Gleiches gilt für Ashleigh Moolman (Südafrika), für die der Kurs zudem zu leicht sein dürfte.

Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Brennauer

Lisa Brennauer ist auf fast jedem Terrain zu beachten. Mit ihrem starken Sprint ist die Mixed-Staffel-Weltmeisterin gut für Edelmetall. Liane Lippert fuhr in Trento ein überragendes EM-Rennen. Der Kurs dort war ihr aber eher auf den Leib geschneidert als der leichtere Parcours in Flandern. Wegen ihrer Topform wird aber auch die 23-Jährige sicherlich zu beachten sein. Kathrin Hammes, Romy Kasper, Lisa Klein, Franziska Koch und Lea Lin Teutenberg werden die beiden Kapitäninnen unterstützen.

Auch die Schweiz schickt mit Zeitfahr-Europameisterin Marlen Reusser und Elise Chabbey zwei starke Fahrerinnen ins Rennen. Zu den Top-Favoritinnen gehören sie aber nicht. Das Duo wird flankiert von der in der Mixed-Staffel sensationell starken Mountainbikerin Nicole Koller, Caroline Baur, der zweimaligen U23-Mountainbike-Weltmeisterin Sina Frei und Noemi Rüegg.

Österreich tritt ohne Olympiasiegerin Kiesenhofer an. Das vierköpfige Aufgebot besteht aus den Zwillingen Christina und Kathrin Schweinberger, Verena Eberhardt und Sarah Rijkes an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.12.2025Als die Form da war, war das Team weg

(rsn) – Nachdem Liv Wenzel (Hess Cycling Team) die Saison 2024 aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber früher als geplant beenden musste, meldete die Luxemburgerin sich zu Jahresbe

05.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

01.12.2025U23-Champions, Bahnasse und eine Skilangläuferin

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

30.11.2025Van Alphen mit gebundenem Dutt zum ersten Weltcupsieg

(rsn) – In Abwesenheit der meisten Topstars hat Aniek van Alphen (Seven) den größten Erfolg ihrer Laufbahn gefeiert. Die 26-jährige Niederländerin fuhr im französischen Flamanville souverän de

30.11.2025Schreiber fällt für Flamanville aus, Alvarado vor Premiere

(rsn) – Nachdem sie beim ersten Weltcup der Saison in Tabor vorzeitig vom Rad steigen musste, wird Marie Schreiber (SD Worx – Protime) beim heutigen zweiten Lauf der Serie in Flamanville gar nicht

30.11.2025Hoffnungsvolle Talente aus dem KT- und Club-Bereich

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

29.11.2025Multidisziplinäre Punktesammlerinnen von Bräutigam bis Waldhoff

(rsn) – 56 Frauen haben mit dem neuen, für beide Geschlechter einheitlichen Punktesystem den Sprung in die RSN-Jahresrangliste 2025 geschafft. Wir stellen sie alle in den letzten Wochen des Jahres

28.11.2025Viviani und Impey als Sportdirektoren zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

Weitere Radsportnachrichten

05.12.2025Letzte Zweifel ausgeräumt: Van der Poel startet in Namur

(rsn) – Als Alpecin – Deceuninck vor einer Woche Mathieu van der Poels Cross-Programm 2025/26 veröffentlichte, stand noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Auftakt. Nun steht endgültig fest: D

05.12.2025Comeback gelungen: Phasenweise wieder Weltspitze

(rsn) – Ein Jahr musste Lennard Kämna (Lidl – Trek) nach seinem schweren Unfall pausieren. Im April 2024 war der damalige Bora-hansgrohe-Profi bei einer Trainingsfahrt in Teneriffa mit einem Aut

05.12.2025Ineos verlängert mit Fünf: Auch Heiduk weiter im Team

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

05.12.2025Uijtdebroeks ist sich sicher: Movistar das richtige Team

(rsn) – Nach einigen Querelen und einer monatelangen Hängepartie verließ Cian Uijtdebroeks Ende 2023 das deutsche Team Bora – hansgrohe vorzeitig, um seine hoffnungsvoll begonnene Karriere bei V

05.12.2025Premier Tech steigt bei Alpecin als Co-Sponsor ein

(rsn) – Nur einen Tag nach dem offiziell bestätigten Ausstieg des bisherigen Co-Sponsors Deceuninck hat der Alpecin-Rennstall einen Nachfolger präsentiert. Wie das Team auf einer Pressekonferenz i

05.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

05.12.2025Als die Form da war, war das Team weg

(rsn) – Nachdem Liv Wenzel (Hess Cycling Team) die Saison 2024 aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber früher als geplant beenden musste, meldete die Luxemburgerin sich zu Jahresbe

05.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

04.12.2025Uno-X startet mit fünf Zielen in die erste WorldTour-Saison

(rsn) – Nach sechs Jahren in der zweiten Radsportliga wird Uno-X Mobility in der Saison 2026 zum erlauchten Kreis der WorldTour-Teams gehören. Und mit dem Aufstieg werden auch die Ambitionen der No

04.12.2025Alpecin bleibt an Bord, aber Deceuninck steigt aus

(rsn) – Gute Nachricht für Mathieu van der Poel & Co.: Hauptsponsor Alpecin hat den Vertrag mit dem belgischen WorldTour-Rennstall verlängert – und zwar um weitere zwei Jahre und mit Option auf

04.12.2025Osborne hat online zum Spaß am Radsport zurückgefunden

(rsn) – Vor zwei Wochen wurde Jason Osborne in Abu Dhabi zum dritten Mal nach 2020 und 2024 E-Sport-Weltmeister. In überlegener Manier setzte er sich in drei auf der Plattform MyWhoosh ausgetragene

04.12.2025Horror-Sturz beim Giro: “Die Erfahrung war brutal“

(rsn) – Nachdem er 2024 mit seinem ersten Profisieg und dem Deutschen Meistertitel sowie seiner allgemeinen Entwicklung einen großen Schritt nach vorn machen konnte, hat das Jahr 2025 die Karriere

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)