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Cross-WM in Oostende: Viertes Gold für Oranje

Van der Poel schlägt Van Aert und feiert Titelverteidigung

Foto zu dem Text "Van der Poel schlägt Van Aert und feiert Titelverteidigung"
Mathieu van der Poel ist in Oostende zum vierten Mal Cross-Weltmeister geworden. | Foto: Cor Vos

31.01.2021  |  (rsn) - Mit einem souveränen Auftritt ist Mathieu van der Poel bei der Cross-WM im belgischen Oostende die Titelverteidigung gelungen. Der 26-jährige Niederländer entschied das von allen erwartete Duell gegen seinen großen Konkurrenten Wout Van Aert deutlich mit 37 Sekunden Vorsprung für sich und holte sich sein viertes Regenbogentrikot bei den Profis. Zudem sicherte van der Poel dem Team Oranje die vierte Goldmedaille in ebenso vielen Rennen.

Dabei schien für den Weltmeister von Dübendorf 2020 nach einem frühen Sturz schon fast alles verloren. Doch van der Poel kämpfte sich an Van Aerts Hinterrad zurück und profitierte dann von einem Vorderradplatten seines Konkurrenten und setzte von dort sofort den Konter.

“Natürlich hatte ich ein bisschen Glück, dass ich wegen des Platten zurückkommen konnte, aber ich hatte in dem Moment nicht das Gefühl, dass das Rennen entschieden sei“, kommentierte van der Poel die dann aber doch vorentscheidende Szene. “Ich bin Runde für Runde besser geworden und habe die Strecke immer besser gemeistert. Dann hatte ich in der zweiten Rennhälfte das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben“, so der 26-Jährige, der nach 2015, 2016 und 2020 zum vierten Mal Weltmeister wurde und somit Van Aert, der bisher dreimal WM-Gold gewann, hinter sich ließ.

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“Es fühlt sich alles etwas seltsam an. Es gab kein Publikum, keine Freunde, keine Familie an der Strecke, aber das bedeutet nicht, dass ich mit diesem Sieg nicht zufrieden bin“, sagte er zu den durch die Corona-Bedingungen diktierten außergewöhnlichen Bedingungen des WM-Rennens.

Van Aert konnte nicht mehr "über die Schmerzgrenze gehen"

"Ich bin von mir selbst enttäuscht, weil ich mich nicht so gewehrt habe, wie ich es normalerweise kann", kommentierte der 26-jährige Van Aert gegenüber Sporza seinen zweiten Platz, nachdem er zu Beginn des Rennens einen mindestens genau so starken Eindruck wie van der Poel hinterlassen hatte.

“Ich denke, nach zwei Runden konnte man sehen, dass ich super war. Reifenpannen kosten Kräfte, aber dann muss alles passen. Ich kann mir nur vorwerfen, dass ich nach dem Platten nicht mehr über die Schmerzgrenze gehen konnte. Ich bin mental gebrochen. Vor allem darüber bin ich enttäuscht“, so Van Aert, der van der Poel als 'verdienten Champion' bezeichnete. “Er ist im zweiten Teil stark gefahren, während ich nicht näher gekommen bin“, sagte er.

Die Bronzemedaille ging mit 1:24 Minuten Rückstand an Van Aerts Landsmann Toon Aerts, der den bis auf die Zielgerade kämpfenden Briten Thoms Pidcock (+1:37) auf Distanz hielt. Auf den Plätzen fünf bis sieben folgten mit Laurens Sweeck (+2:05), Michael Vanthourenhout (+2:14), Eli Iserbyt (+2:18)und Quinten Hermans (+2:23) gleich vier weitere belgische Fahrer.

Sascha Weber belegte als einziger deutscher Teilnehmer mit 7:14 Minuten Rückstand Rang 34, der Österreicher Philipp Heigl kam auf Rang 42. Bester Schweizer war Kevin Kuhn als Dreizehnter (+4:13). Damit landete er fünf Positionen vor dem dreimaligen Weltmeister Zdenek Stybar, der bei seinem ersten WM-Einsatz seit sieben Jahren das Rennen auf Platz 18 beendete.

So lief das Rennen:

Wie erwartet dominierten die beiden Superstars des Crosssports mit Van Aert an der Spitze praktisch vom Start weg das Geschehen. Mit Sweeck, Aerts, Vanthourenhout und Quinten Hermans bildeten vier Belgier mit 14 Sekunden Rückstand am Ende der ersten Runde die erste Verfolgergruppe. An der nächsten Brückenüberfahrt forcierte van der Poel und bog bei Gegenwind als erster in die Strandpassage ein.

In der kurz darauf folgenden Laufpassage vor der zweiten Überquerung der 21 Prozent steilen Brücke musste van der Poel im Gegensatz zu Van Aert allerdings vom Rad, wodurch sich der Belgier einen kleinen Vorsprung erarbeitete. Bei der Verfolgung seines Konkurrenten überzog der Titelverteidiger und verlor die Kontrolle über sein Rad. Durch den Sturz vergrößerte sich zu Beginn der dritten von acht Runden der Abstand auf 15 Sekunden. Aerts folgte mit 28 Sekunden Rückstand als Dritter, kurz dahinter drei weitere Belgier und Thomas Pidcock.

Trotz eines Radwechsels kämpfte sich van der Poel nicht nur an Van Aerts Hinterrad zurück, sondern zog prompt an seinem Gegner vorbei. Dabei profitierte er allerdings von einem Vorderradplatten bei Van Aert, der wertvolle Sekunden einbüßte. Nach erfolgtem Radwechsel wurde aus dem Gejagten der Jäger, wobei der Abstand zwischen beiden rund zehn Sekunden betrug, Aerts war mit 30 Sekunden weiterhin Dritter, wogegen sich Pidcock mit 50 Sekunden Rückstand auf den vierten Platz verbesserte.

In der vierten Runde änderte sich nicht viel an dieser Konstellation, doch in der Laufpassage durch den Sand musste Van Aert gleich zweimal das Rad verlassen, wodurch van der Poel seinen Vorsprung auf rund 15 Sekunden vergrößerte. Hinter den beiden schloss Pidcock eingangs der sechsten Runde zu Aerts auf. Und auch bei der nächsten Sandpassage musste Van Aert einmal in den Lauf-Modus umstellen, wogegen van der Poel ohne Schwierigkeiten durchkam, so dass sein Vorsprung auf 22 Sekunden am Ende der Runde anwuchs. 1:21 Minuten dahinter folgte Aerts, der sich wieder von Pidcock lösen konnte.

Van Aert half auch ein weiterer Radwechsel nicht mehr im Kampf um Gold. In der vorletzten Runde wuchs sein Rückstand Sekunde um Sekunde weiter an, was sich auch aus seiner Körperhaltung ablesen ließ. Van der Poel dagegen lieferte ein fast fehlerfreies Finale ab. Die Schlussrunde nahm der Titelverteidiger mit 29 Sekunden Vorsprung gegenüber Van Aert in Angriff.

In der achten Runde resignierte Van Aert und auch van der Poel ging angesichts seines komfortablen Vorsprungs keine Risiken mehr ein und kam schließlich 37 Sekunden vor dem Weltmeister von 2017 bis 2019 ins Ziel. Spannend wurde der Kampf um Bronze, in dem Aerts bis auf die Zielgerade kämpfen musste, eher er sich über den dritten Platz freuen konnte. Dem Briten blieb neben Rang vier die Gewissheit, es als einziger Fahrer, der nicht aus den Niederlanden oder Belgien stammt, in die Top Ten geschafft zu haben.

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