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07.11.2020 | (rsn) - An der letzten Bergankunft dieser Spanien-Rundfahrt wehrte Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den letzten Angriff seines Kontrahenten Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) ab und rettete seine Gesamtführung um knappe 24 Sekunden. Die 178 Kilometer lange 17. Etappe wurde von David Gaudu (Groupama-FDJ) gewonnen. Der Franzose setzte sich gegen seine Fluchtkollegen Gino Mäder (NTT) und Ion Izagirre (Astana) durch. Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe) landete in der Gesamtwertung auf dem neunten Rang.
Für David Gaudu hätte die letzte Bergetappe dieser Vuelta nicht besser verlaufen können. Neben dem zweiten Etappensieg fuhr er auch auf den achten Gesamtrang vor. „Ich habe mir heute Morgen im Bus gedacht: Wenn Thibaut Pinot, Tim Wellens und Ben King zwei Etappen gewinnen, warum nicht auch ich? Ich mag Temperaturen wie diese, wenn es zu Beginn des Rennens regnet und kalt ist. Mit zwei Etappen und den Top-10 in der Gesamtwertung ist diese Vuelta gelungen. Wir können nun in Ruhe in die Ferien gehen.“ Der Franzose war Teil einer großen Spitzengruppe, die sich zu Beginn der Etappe abgesetzt hatte.
Gemeinsam mit David de la Cruz (UAE-Emirates), der auf den siebten Klassementsrang kletterte, setzte sich Gaudu von den restlichen Favoriten ab. Dabei profitierte er von der harten Arbeit seines Teamkollegen Bruno Amirail: „Bruno war enorm, seine Arbeit unbeschreiblich.“ In der Schlusssteigung war Gaudu der stärkste Kletterer in der Spitzengruppe. „Am Ende musste ich alles geben, denn die Fahrer vorne hatten noch 30 Sekunden Vorsprung. In einem Finale mit harten Steigungsprozenten habe ich entschieden zu attackieren, weil ich gesehen habe, wie die Gruppe schon ein erstes Mal auseinandergebrochen ist“, beschrieb Gaudu seine Aufholjagd, mit der er Mäder und Izagirre überhohlte.
Roglic fährt kalkuliert zum Gesamtsieg
In der Favoritengruppe kam es zu einem finalen Schlagabtausch: Als sich Carapaz auf den letzten Kilometern von Roglic absetzen konnte, wurden Erinnerungen an das Tour-Finale wach, als Roglic die Gesamtführung auf den letzten Metern noch verlor. „Es ist immer gut, spannende Finals zu haben. Aber ich wusste, dass mein Vorsprung groß genug war und es reichen sollte, wenn ich mein eigenes Tempo fahre“, spielte Roglic im Interview die Gefahr von Carapaz Attacke herunter. Sein Rückstand war allerdings auch keine taktische Spielerei, sondern echte Schwäche.
Durch eine kalkulierte Leistung und etwas Teamunterstützung konnte der Slowene schließlich den Schaden in Grenzen halten: „Ich war im Finale nicht immer in Kontrolle, aber am Ende habe ich mein eigenes Ding gemacht. Natürlich hat jeder Meter, den Hofstede gefahren ist, geholfen. Es war ein super Job des gesamten Teams. Was soll ich sagen, ich bin superglücklich. Es ist schön, die Saison so zu beenden.“ Nach der Zieleinfahrt schüttelten sich Roglic und Carapaz in gegenseitiger Anerkennung die Hände. Neben der Gesamtwertung sichert sich Roglic auch die Sprintwertung. Das Bergtrikot geht an Guillaume Martin (Cofidis), der sich ebenfalls in der Spitzengruppe befand. Enric Mas (Movistar) konnte die Nachwuchswertung verteidigen.
So lief das Rennen:
Wenige Kilometer nach dem Start konnte sich Michael Schwarzmann (Bora-Hansgrohe) gemeinsam mit Sergio Henao (UAE-Emirates) und Stan Dewulf (Lotto Soudal) absetzen. Die Gruppe wuchs im Verlaufe des Rennens weiter an, sodass sie nach 34 Kilometern, zu Beginn des ersten Anstieges, insgesamt 34 Fahrer zählte. Dazu gehörten neben Gaudu, Amirail, Mäder und Izagirre auch Guillaume Martin, David de la Cruz, Ivo Oliveira und Rui Costa (alle UAE-Emirates), Lennart Hofstede (Jumbo-Visma), Mark Donovan und Jasha Sütterlin (Sunweb), sowie Imanol Erviti (Movistar). Im Feld übernahm Jumbo-Visma die Kontrolle und gestatte den Ausreißern maximal 3:50 Minuten Vorsprung.
Da De la Cruz und Gaudu um die Gesamtwertung fuhren, waren es vor allem ihre Teamkollegen, die das Tempo in der Spitze hochhielten. Die erste Bergwertung des Tages ging an Martin, die nächsten beiden sicherte sich Ivo Oliveira. Die Sprintwertung wurde von De la Cruz gewonnen. Die folgenden beiden Anstiege passierte Costa von vorne. Knapp 60 Kilometer vor dem Ziel übernahm Movistar die Nachführarbeit und reduzierte den Rückstand zur Spitze auf knapp eine Minute. An der vorletzten Steigung attackierte Marc Soler (Movistar) aus dem Feld und fuhr, mit Unterstützung seines Teamkollegen Erviti, zur geschrumpften Spitze auf.
Auf der gepflasterten und ansteigenden Ortsdurchfahrt von Candelario, 18 Kilometer vor dem Ziel, attackierte Mäder und setzte sich mit Izagirre und Donovan ab. Das Trio konnte sich bis zur Einfahrt in den Schlussanstieg 45 Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe um Gaudu erarbeiten. Das Feld war zu diesem Zeitpunkt schon wieder 3:45 Minuten zurück, da die Jumbo-Visma-Mannschaft den Rückstand nach Rückzug von Movistar nur noch verwaltet hatte. Schließlich schickte Großschartner seinen Teamkollegen Ide Schelling nach vorne, um seine Platzierung in der Gesamtwertung zu verteidigen.
Enges Rennen am Alto de la Covatilla
Auf den unteren Kilometern der Steigung arbeiteten die Spitzenreiter noch gut zusammen. Zu Beginn des steilen Abschnittes verschärfte Izagirre mehrfach das Tempo, und hängte erst Donovan und danach Mäder ab. Gleichzeitig sprengte Gaudu die Verfolgergruppe mit einem Antritt und schloss das Loch nach vorne Sekunde für Sekunde. Erst überholte er Mäder und vier Kilometer vor dem Ziel war auch Izagirre gestellt. Mit einem entschlossenen Antritt entledigte sich Gaudu des Spaniers und fuhr dem ungefährdeten Etappensieg entgegen. Izagirre wurde anschließend noch von Mäder überholt.
Im Feld war es Aleksandr Vlasov (Astana) der zuerst die Initiative ergriff. Doch erst ein Antritt von Carthy, ungefähr fünf Kilometer vor dem Ziel, eröffnete den Kampf der Favoriten. Daniel Martin (Israel Start-Up Nation), Großschartner, Alejandro Valverde (Movistar) und Wout Poels (Bahrain-Merida) mussten zu diesem Zeitpunkt reißen lassen, während Roglic mit Sepp Kuss seinen letzten Helfer verlor. Carthy und Carapaz fuhren weitere Attacken, die von Roglic und Mas geschlossen wurden.
Den entscheidenden Antritt fuhr Carapaz am Ende des steilen Abschnittes, ungefähr drei Kilometer vor dem Ziel. Roglic konnte seinem größten Konkurrenten nicht folgen und musste im Gegenwind, mit Carthy und Mas am Hinterrad, die Arbeit zunächst allein verrichten. Carapaz verkürzte die Führung von Roglic virtuell bis auf 17 Sekunden. Doch aus der Spitzengruppe ließen sich zunächst Hofstede und danach Soler zurückfallen, um ihren Kapitänen beizustehen. Außerdem kam der flachere Schlussabschnitt des Berges Roglic mehr entgegen als Carapaz. Carthy konnte sich noch von Roglic absetzen. Der aber überquerte die Ziellinie mit nur 20 Sekunden Rückstand auf Carapaz und rettete so den Gesamtsieg.
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