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Offizieller räumte Rad weg, ohne nach Evenepoel zu schauen

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Das Rad von Remco Evenepoel steht fein säuberlich ans Mäuerchen gelehnt, während der Belgier selbst hinter der Mauer knapp zehn Meter tief gestürzt ist. Im Bild eilt Deceuninck - Quick-Steps Sportlicher Leiter Davide Bramati, der sein Auto auf der anderen Seite der Brücke abgestellt hatte, zur Hilfe. Einige Zuschauer sind zu diesem Zeitpunkt schon bei Evenepoel. | Foto: Cor Vos

18.08.2020  |  (rsn) - Der schwere Sturz von Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step) am vergangenen Samstag beim italienischen Monument Il Lombardia ließ allen Zuschauern den Atem stocken. Der Belgier machte in der gefürchteten Abfahrt von der Muro di Sormano, in der vor drei Jahren bereits Laurens De Plus und Jan Bakelants über eine Leitplanke hinweg in die Tiefe gestürzt waren und sich schwer verletzten, einen Fahrfehler und prallte mit dem Rad auf einer Brücke gegen ein kleines Mäuerchen. Das Rad blieb auf der Straße liegen, doch Evenepoels Körper wurde über die Mauer hinweg geschleudert und fiel mehrere Meter tief. Der 20-Jährige hatte Glück, mit einem Beckenbruch davongekommen zu sein.

Während Wiederholungen seines Sturzes und auch seine Bergung erschreckend oft in den TV-Bildern zu sehen waren, gab es von den ersten Momenten nach dem schweren Unfall zunächst keine öffentlichen Bilder. Ein Video, das ein Fan nun auf Facebook veröffentlicht hat, der auf der anderen Seite der Brücke stand und die Szene filmte, offenbart aber Erschreckendes:

Nachdem Evenepoel in die Tiefe gestürzt war, hielt ein direkt hinter ihm fahrendes Fahrzeug der Organisation an der Unfallstelle. Eine Person stieg aus, räumte Evenepoels Rad von der Strecke und stellte es an die Mauer, um dann wieder einzusteigen und weiterzufahren - ohne nach Evenepoel selbst zu schauen. Anschließend passierten zahlreiche weitere Fahrzeuge die Unfallstelle und das herrenlose Fahrrad, ebenfalls ohne anzuhalten - wobei ihnen wohl zugute zu halten ist, dass sie bei dem nun fein säuberlich an der Mauer lehnenden Rad nicht unbedingt von einem Unfall ausgehen mussten - ganz im Gegensatz zu den Offiziellen, die die Stelle als erstes passierten.

Dem Offiziellen ist zugute zu halten, dass er sein Auto schnellstmöglich dort wegfahren musste, um Auffahrunfälle weiterer Radprofis zu vermeiden. Wahrscheinlich hat er, das vermuten wir aus unseren eigenen Erfahrungen als Mitfahrer in Rennleitungs-Fahrzeugen, beim Weiterfahren per Funk sofort Hilfe gerufen. Dennoch bleibt es mehr als fragwürdig, warum der ohnehin schon ausgestiegene Offizielle nicht sofort zu Evenepoel heruntergestiegen ist, um erste Hilfe zu leisten, was seine Pflicht gewesen wäre.

Das Video sehen Sie hier:

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