8. Giro-Etappe 1997

Eine schwarze Katze wird Pantani zum Verhängnis

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Eine schwarze Katze wird Pantani zum Verhängnis"
Marco Pantani gewinnt die Etappe nach Morzine, sein zweiter Tageserfolg bei der Tour de France 1997 | Foto: Cor Vos

16.05.2020  |  (rsn) -  Wie Lance Armstrong und Jan Ullrich steht auch Marco Pantani für eine vom Doping verseuchte Generation. Unzählige Legenden ranken sich um den Italiener mit den abstehenden Ohren, der vor 16 Jahren in einem Hotelzimmer in Rimini an einer Überdosis Kokain starb.

Eine Geschichte passierte zu Beginn der 8. Etappe des Giro d’Italia 1997. Diese Italien-Rundfahrt sollte das Comeback des Elefantino werden. Denn Pantani hatte sich gerade wieder von einem schweren Unfall erholt, bei dem er 1995 bei Mailand-Turin von einem Auto umgefahren worden war. Dabei hatte er sich Brüche im linken Bein zugezogen. Es dauerte lange, bis er wieder richtig ohne Krücken laufen konnte.

Dass die Untersuchungen im Krankenhaus bei Pantani einen Hämatokritwert von 60 Prozent ergaben, sollte später noch Folgen haben und ihm 2000 eine Haftstrafe von 3 Monaten und eine Geldstrafe einbringen. In der Berufung wurde er jedoch im November 2001 wegen Nichtanwendbarkeit des Gesetzes freigesprochen.

Doch zurück zu 1997. Ganz Italien setzte auf den charismatischen Star, der dem im Vorjahr etwas langweiligen Giro neuen Pfeffer geben sollte. Zu Beginn der 8. Etappe in der Abfahrt vom Valico di Chiunzi nach Maiori, ereilte Pantani in Form einer schwarzen Katze aber das nächste Unglück. Der streunende Stubentiger überquerte just in dem Moment die Straße, als eine Gruppe Fahrer herangebraust kam. Der erste fiel und zog einige Begleiter mit sich, darunter Pantani. Durch den Sturz brach bei ihm eine alte Verletzung auf, die er sich 1995 zugezogen hatte. Der Pirat musste den Giro aufgeben, den Ivan Gotti vor Pavel Tonkov und Guiseppe Guerini gewann.

Pantani erholte sich aber schnell wieder und bei der anschließenden Tour de France gewann er zwei Etappen und stellte auf den letzten 14,5 Kilometer des Anstiegs nach Alpe d’Huez mit 37:35 Minuten einen Rekord auf. In der Gesamtwertung der Tour belegte er hinter Jan Ullrich und Richard Virenque den dritten Platz.

 

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