--> -->
22.12.2019 | (rsn) - Den Sieger dürften viele erwartet haben, doch die Art und Weise, wie es zum Triumph von Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) an der Zitadelle von Namur gekommen ist, machte den sechsten Weltcup-Lauf des Cross-Winters 2019/2020 zum wohl packendsten Männer-Rennen mit Beteiligung des Niederländers seit mehr als einem Jahr.
Denn Toon Aerts (Telenet - Baloise) bot dem Weltmeister nicht nur die Stirn, sondern sah im Rennverlauf mehrmals wie der Sieger aus. Am Ende aber stoppten den Belgischen Meister zwei Stürze in den letzten beiden der insgesamt neun Runden auf der technisch anspruchsvollen und bei Dauerregen in tiefem Matsch versunkenen Strecke von Namur.
Entsprechend groß war nach 1:05:59 Stunden der Jubel von van der Poel, als er als Sieger die Ziellinie überquerte. Der Niederländer brüllte die Freude laut heraus, rollte dann zum Umkleidezelt hinter den Kulissen und nahm dort heftig zitternd Platz. "Es waren epische Bedingungen. Das mögen wir Crosser eigentlich ja, aber heute war es wirklich kalt und nass", sagte van der Poel eine knappe halbe Stunde später kurz vor der Siegerehrung. "Ich bin wirklich glücklich, hier heute vor so einer großen Zuschaeuermenge zu gewinnen!"
Aerts übernimmt Weltcup-Gesamtführung
Aerts, dessen schwerer Sturz in der Schlussrunde das packende Duell um den Sieg entschieden hatte, und der das Ziel schließlich mit 55 Sekunden Rückstand als Zweiter erreichte, durfte sich immerhin mit dem Trikot des Weltcup-Gesamtführenden trösten. Das nahm der Belgier seinem Landsmann Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) ab. Der nämlich war in der fünften Runde frierend vom Rad gestiegen und musste anschließend auf dem Weg zum Umziehen von seinen Betreuern gestützt werden.
Aerts hat nun 52 Punkte Vorsprung auf Iserbyt. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal), der in Namur Siebter wurde, folgt mit 332 Punkten und somit 68 Zählern Rückstand zum Spitzenreiter auf dem dritten Gesamtplatz.
Starker Auftritt von Meisen und Weber
Platz drei ging hinter van der Poel und Aerts an den Niederländer Corne van Kessel (Telenet - Baloise), der erst in der Schlussrunde am Briten Tom Pidcock (Trinity Racing) vorbeigefahren war. Pidcock hatte wie der sichere Drittplatzierte ausgesehen, stürzte dann aber an derselben Stelle wie Aerts in einer sehr rutschigen Matsch-Abfahrt und verlor so sein erstes Weltcup-Podium bei der Elite.
Marcel Meisen (Corendon - Circus) fuhr als bester deutschsprachiger Fahrer auf den achten Platz. Der Deutsche Meister arbeitete sich in der zweiten Rennhälfte, in für ihn typischer Manier, Position um Position in die Top 10 und schließlich auf Rang acht nach vorne. Er kam 2:02 Minuten nach Teamkollege van der Poel ins Ziel. Einen starken Auftritt zeigte auch der inzwischen hauptsächlich auf dem Mountainbike fahrende Sascha Weber, der 4:16 Minuten hinter van der Poel auf Rang 17 landete.
So lief das Rennen:
Nach dem Start versuchten die aus der ersten Reihe gestarteten Telenet - Baloise-Fahrer um van Kessel und Quinten Hermans das Tempo sofort hochzuhalten und das Fahrerfeld in die Länge zu ziehen. Doch es dauerte nur 4:26 Minuten bis van der Poel, der wegen seiner schlechten Weltcup-Gesamtplatzierung nach dem Auslassen der USA-Rennen aus der dritten Startreihe starten musste, erstmals die Führung des Rennens übernahm.
Van der Poel beschleunigte sofort und riss eine Lücke, so dass man bereits den Eindruck bekommen konnte, es würde wieder zur One-Man-Show des Überfliegers kommen. Doch Aerts hatte etwas dagegen, schloss die Lücke noch in der ersten Runde und sorgte dann für ein bis zur Schlussrunde packendes Duell um den Sieg. In der zweiten Runde attackierte der Belgier und fuhr zwölf Sekunden Vorsprung heraus, die van der Poel im dritten Umlauf aber wieder schloss. Beide hatten zu diesem Zeitpunkt bereits einen Plattfuß erlitten.
Defekte wenig überraschend: Felsen unter Matsch kaum zu sehen
"Namur ist sehr technisch und heute waren viele Felsen unter dem Matsch nicht zu sehen. Deshalb ist es nicht überraschend, dass es viele Defekte gab", sagte van der Poel nach dem Rennen.
In der vierten Runde belauerten sich die beiden Spitzenreiter, hielten die Konkurrenz aber auf Distanz. Dort hatte inzwischen Pidcock, der aus Startreihe vier gekommen war, den dritten Rang erobert und begonnen, sich zunehmend von van Kessel abzusetzen.
Gleichzeitig sah man Weltcup-Spitzenreiter Iserbyt in den Boxen eine Jacke anziehen. Er lag zu diesem Zeitpunkt bereits außerhalb der Top 20 - und eine Runde später gab er zitternd auf.
Führungswechsel im Rundentakt
Runde fünf nutzte van der Poel zu einer Attacke, doch Aerts ließ sich nicht abschütteln. Anschließend war es in Runde sechs ein Fahrfehler des Niederländers, der dafür sorgte, dass sich der Belgier absetzte - doch auch dieser Vorstoß war nicht von langer Dauer, weil Aerts an einer schwierigen Abfahrt über eine Treppe über den Lenker abstieg. So kam van der Poel wieder heran.
Was folgte war eine Attacke des Niederländers, der Aerts dank eines Defekts nicht folgen konnte. Doch als eine Runde später im siebten Umlauf wiederum van der Poel Defekt hatte und sein Rad tauschen ging, zog Aerts seinerseits wieder am Weltmeister vorbei. Schnell hatte der Belgier 15 Sekunden Vorsprung, und die Entscheidung schien gefallen. Doch in der achten Runde stürzte er in einer kurzen, steilen Abfahrt hinunter in eine tiefe Pfütze, so dass van der Poel doch wieder aufschließen konnte.
Die finale Runde gingen beide also wieder gemeinsam an, bis in einer langen, technischen Abfahrt im tiefen Schlamm Aerts' Vorderrad wegrutschte und der Belgier gegen einen Begrenzungs-Holzpflock prallte. Er blieb einen Moment sitzen, ehe er den Rest der Abfahrt hinunterlief, um Platz zwei zu retten.
Ergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) 1:05:59 Stunden
2. Toon Aerts (Telenet - Baloise) + 0:55 Minuten
3. Corne van Kessel (Telenet - Baloise) + 1:14
4. Tom Pidcock (Trinity Racing) + 1:31
5. Tim Merlier (Creafin - Fristads) + 1:41
6. Lars van der Haar (Telenet - Baloise) + 1:48
7. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) + 1:56
8. Marcel Meisen (Corendon - Circus) + 2:02
9. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) + 2:23
10. Thijs Aerts (Telenet - Baloise) + 3:11
Weltcup - Gesamtstand:
1. Toon Aerts (Telenet - Baloise) 400 Punkte
2. Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Bingoal) 348
3. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal) 332
4. Lars van der Haar (Telenet - Baloise) 313
5. Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal) 294
(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ
(rsn) – Beim letzten Stelldichein der Querfeldein-Spezialistinnen in dieser Saison hat Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) den Sluitingsprijs von Oostmalle (C1) gewonnen. Die Niederländerin setzte
(rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Cibel Clementines) wird am 23. Februar nicht mehr zum Finale der Cyclocross-Saison 2024/25 beim Sluitingsprijs Oostamalle antreten. Nach Angaben seines Teams muss
(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) hat in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gewonnen und sich in der belgischen Hauptstadt nach zwei zweiten Plätzen in Folg
(rsn) – Sara Casasola (Crelan – Corendon) hat sich in einem packenden Duell mit ihrer Teamkollegin Marion Norbert Riberolle in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gesichert. Die 25
(rsn) – Er zählt zu den besten Fahrern des Cross-Winters, ist Gewinner der Superprestige-Gesamtwertung. Doch mit dem Siegen klappte es selten bei Niels Vandeputte. Doch zum Ende der Saison hat es f
(rsn) – Mit dem Cross-Winter 2024/2025 geht auch die große Karriere der Belgierin Sanne Cant (Crelan – Corendon) zu Ende. Die 34-Jährige wird ihr Rad am Saisonende an den Nagel hängen. Mit ihr
(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat beim Krawatencross in Lille seinen siebten Saisonsieg gefeiert. In einem spannenden Rennen nahm der Belgier die Schlussrunde gemeinsam mit acht Begleit
(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige
(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci
(rsn) - Die Tour du Rwanda (2.1, ab 23. Februar) ist so etwas wie die Generalprobe für die Weltmeisterschaften im September rund um Kigali, die Hauptstadt des Landes Ruanda. Politische Unruhen in der
(rsn) – Die letzten fünf Crosswettkämpfe der Saison werden ohne Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) stattfinden. Die Weltranglistendritte kämpft seit 2024 mit Gesundheitsproblemen â
(rsn) – Für das deutschsprachige Klassiker-Duo von Intermarché – Wanty ist der Klassiker-Auftakt beim Omloop Nieuwsblad frustrierend zu Ende gegangen. Nachdem Jonas Rutsch und Laurenz Rex im Ren
(rsn) – In den aus deutscher Sicht nicht optimal verlaufenen Start in die Klassikersaison reiht sich auch das Ergebnis von John Degenkolb (Picnic – PostNL) nahtlos ein. Für den Kapitän der niede
(rsn) - Vor einer Woche war er noch einer der Stärksten bei der Volta ao Algarve (2.Pro) in Portugal, jetzt steht er vor einer Zwangspause: Jan Christen (UAE - Emirates - XRG) hat sich bei einem Stur
(rsn) – Der Sensationserfolg der Belgierin Lotte Claes (Arkéa – B&B Hotels) und ihrer polnischen Begleiterin Aurela Nerlo (Winspace), die aus der frühen Ausreißergruppe des Tages bis ins Ziel d
(rsn) – Seit einigen Jahren darf sich der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) zu den besten Klassikerfahrern im Peloton zählen. Seine dritten Plätze bei Dwars door Vlaanderen 2024, dem E3 S
(rsn) – Mit noch vier Fahrern ging das Team UAE - Emirates - XRG in das Finale des 80. Omloop Nieuwsblad. Vom Papier her durfte die Auswahl, der unter anderem auch der Vorjahreszweite Nils Politt an
(rsn) – Zum ersten Mal seit 2021 endete das große Auftaktrennen der belgischen Klassikersaison mit dem Sprint eines großen Feldes, in welchem sich der Norweger Sören Waerenskjold (Uno – X Mobil
(rsn) – Nachdem er als Gesamtvierter der Algarve-Rundfahrt bereits überzeugen konnte, hat Romain Grégoire (Groupama – FDJ) in der Heimat einen frühen ersten Saisonsieg eingefahren. Dabei profit
(rsn) – Nach einer souveränen Vorstellung auf der Königsetappe des 4. O Gran Camino (2.1) hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) beste Aussichten auf den Gesamtsieg bei der fünftägigen spanisc
(rsn) – Mit einer Sensation ist die 20. Ausgabe des Omloop Nieuwsblad der Frauen (1.WWT) zu Ende gegangen. Im ersten Klassiker der Saison jubelte nach 137,9 Kilometer von Gent nach Ninove keine der
(rsn) - Sören Waerenskjold (Uno X Mobility) hat den 80. Omloop Nieuwsblad gewonnen. In Sprint einer größeren Gruppe setzte sich der Norweger knapp vor dem Franzosen Paul Magnier (Soudal – Quick S
(rsn) – Mit dem 17. Omloop Nieuwsblad wird heute in Belgien auch die Klassikersaison der Frauen eingeleitet. Auf die Fahrerinnen warten in Ostflandern knapp 140 hügelige Kilometer von Gent nach Nin