Tour-Sieger geht von Gleichberechtigung bei Ineos aus

Thomas: “Werden sehen, ob die Form von 2018 genug ist“

Von Felix Mattis

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Geraint Thomas (Ineos) war Dritter der Tour de Romandie 2019. | Foto: Cor Vos

05.06.2019  |  (rsn) - Wirklich viel Zählbares haben weder Chris Froome noch Geraint Thomas im Jahr 2019 bislang eingefahren. Die Kapitäne des Team Ineos für die Tour de France sind beide noch ohne Saisonsieg, doch Titelverteidiger Thomas sieht sich Anfang Juni trotzdem voll auf Kurs: "Ich bin zuversichtlicher denn je", sagte er nun in einem Interview mit dem britischen Telegraph darüber, ob er wieder die Form vom Juli 2018 erreichen werde. "Aber ob das genug sein wird, werden wir sehen. Alle verbessern sich. Die Konkurrenz ist dieses Jahr definitiv härter. Ich denke es gibt viele Jungs, die aufs Podium fahren könnten."

Die Favoritenliste zur Frankreich-Rundfahrt ist lang, doch ob die Konkurrenz wirklich stärker sein wird? Kaum messbar. Der Vorjahreszweite Tom Dumoulin (Sunweb) verletzte sich jedenfalls beim Giro d'Italia und war danach gut eine Woche nicht auf seinem Rad, der Vorjahresvierte Primoz Roglic (Jumbo - Visma) kommt völlig entkräftet aus der Italien-Rundfahrt und wird in Frankreich wohl eher um Etappensiege kämpfen als auf Klassement fahren.

Das am besten aufgestellte Team in Frankreich dürfte ohnehin einmal mehr Sky-Nachfolger Ineos sein: Mit Thomas und Froome, aber auch dem Kolumbianer Egan Bernal stehen gleich drei Siegkandidaten bereit. Letzterer sollte eigentlich den Giro d'Italia bestreiten, fiel dann aber wegen eines im April im Training zugezogenen Schlüsselbeinbruchs aus. Zur Tour dürfte Bernal dennoch in Top-Form sein.

Romandie-Podium als Selbstvertrauens-Booster

Im vergangenen Jahr war der Kolumbianer loyaler Edelhelfer sowohl für Froome als auch für Thomas, als Letzterer die Tour gewann, obwohl Sky lange an der Rollenverteilung mit Froome als Kapitän festhielt. Das sei eben die sichere Wahl gewesen, zeigte Thomas nun Verständnis für diese Entscheidung der Teamleitung. Für 2019 aber erwartet der Waliser nun eine gleichberechtigte Ausrichtung, weil nach schwachem Saisonstart nun die Form stimme.

"Ich bin sicherlich langsam zurückgekommen. Aber ich wollte es einfach nicht überstürzen und dann übertreiben", so Thomas, der nach seinem Saisonstart bei der Valencia-Rundfahrt Anfang Februar von einem "Tritt in den Arsch" gesprochen hatte. Anschließend wurde er zwar starker Zwölfter bei Strade Bianche, danach aber schied er bei Tirreno-Adriatico mit Magenproblemen aus. Die Baskenland-Rundfahrt fuhr Thomas zwar zu Ende, wegen eines Sturzes spielte er dort aber keine Rolle im Gesamtklassement. Ein Lichtblick war für ihn daher Anfang Mai der dritte Gesamtrang bei der Tour de Romandie.

Nur noch ein Kilogramm über Idealgewicht

"Ich würde sagen, dass jetzt alles gut gelaufen ist. Es war natürlich schön, in der Romandie ein kleines Ergebnis zu holen - ein kleiner Booster fürs Selbstbewusstsein. Und ich denke, wir sind jetzt voll in der Spur", so Thomas, der gerade von einem zweiwöchigen Trainingslager am Mount Teide auf Teneriffa zurückgekommen ist - mit 67 Kilogramm Körpergewicht und somit nur noch einen Kilo über seinem Idealgewicht für die Frankreich-Rundfahrt.

In zehn Tagen will Thomas bei der Tour de Suisse sein letztes Vorbereitungsrennen auf die Frankreich-Rundfahrt in Angriff nehmen, während Froome beim Critérium du Dauphiné startet. Das letzte Mal, dass ein Fahrer in Paris auf den Champs-Elysées Gelb trug, der zuvor die Tour de Suisse fuhr anstatt des Critérium du Dauphiné war Lance Armstrong im Jahr 2001.

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