“Ich habe meinen Kopf ausgeschaltet“

Steimle mit vollem Risiko zum Etappensieg beim Fleche du Sud

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Steimle mit vollem Risiko zum Etappensieg beim Fleche du Sud"
Jannik Steimle (Vorarlberg - Santic) hat die Schlussetappe des Fleche du Sud gewonnen | Foto: Elisa Haumesser

02.06.2019  |  (rsn) – Elf Top Ten-Ergebnisse hatte Jannik Steimle (Vorarlberg – Santic) in dieser Saison bereits erzielt. Aber abgesehen von einem Zeitfahr-Erfolg bei der CCC-Tour in Polen war für den 23-jährigen Deutschen bis dato noch kein Sieg in einem UCI-Straßenrennen herausgesprungen. Dieser sollte aber am heutigen Sonntag auf der Schlussetappe beim Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg folgen. “Heute wollte ich den Sieg erzwingen“, verriet Steimle nach seinem zweiten Saisonerfolg.

Diesen holte der Vorarlberg-Profi nach 138 Kilometern von Kayl nach Esch-sur-Alzette im Sprint, wo er den Dänen Michael Carbel (Team Waoo) und den Niederländer Ivan Slik (Monkey Town) hinter sich ließ. “Ich weiß, dass ich mit großem Druck umgehen kann und habe immer an meine Stärken geglaubt. Das Team weiß, was ich kann und steht zu 100 Prozent hinter mir“, erklärte Steimle am Abend gegenüber radsport-news.com.

Dieser zeigte sich nicht nur wegen des Sieges mit den fünf Tagen durch das Großherzogtum zufrieden. Schon im Prolog hatte er mit Rang vier überzeugt. “Ich weiß, wo ich da die Sekunden liegen gelassen habe, das hat mich ein wenig geärgert“, so Steimle, der am Tag darauf Zehnter wurde, den Zug nach ganz vorne aber verpasste, als sich der spätere Gesamtsieger Quentin Hermans mit seinem Teamkollegen Toon Aerts (beide Telenet Fidea) und dem Niederländer Stef Krul (Metec) vom Feld abgesetzt und einen Vorsprung von über drei Minuten ins Ziel gebracht hatten. Damit war die Gesamtwertung für Steimle und Co gelaufen.

“Telenet Fidea war unglaublich stark und hat das Rennen dominiert. Ich denke, die Anstiege kamen Hermans und Aerts entgegen. Die waren steil, aber nie länger als drei bis Minuten Fahrzeit. Es wurde unglaublich hart gefahren. Sie haben den Sieg verdient“, zeigte sich Steimle als fairer Sportsmann.

Während Hermans, der die ersten drei Abschnitte gewonnen hatte und einen vierten am Samstag wegen Defekt auf den letzten drei Kilometern verpasste, im Finale kein Risiko ging und als Siebter über den Zielstrich fuhr, ging Steimle nochmal All In. Den Kreisverkehr 350 Meter vor dem Ziel nahm er an zweiter Position und eröffnete 50 Meter später seinen Sprint.

"Das Finale kam mir entgegen, es ging rechts, links, Kreisverkehr, enge Straßen, es war hektisch, nervös. Genau mein Ding. Ich habe meinen Kopf ausgeschaltet. Mit vollem Risiko hat es zum Sieg heute gereicht!“, so Steimle, der das Loch zum vor ihm losgesprinteten Carbel noch schließen konnte, indem er sich “perfekt ansaugte“ und am Ende noch vorbeizog.

 

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)