Slowene vor UAE-Gesamtsieg

Roglic ringt im Sprintduell am Jebel Jais Dumoulin nieder

Foto zu dem Text "Roglic ringt im Sprintduell am Jebel Jais Dumoulin nieder"
Rot bezwingt Rot: Primoz Roglic (re.) gewinnt die 6. UAE-Etappe vor Tom Dumoulin. | Foto: Cor Vos

01.03.2019  |  (rsn) - Als Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel der 6. Etappe der UAE Tour antrat, gab sich Primoz Roglic (Jumbo - Visma) nicht mit Rang zwei und der Absicherung seines Roten Trikots zufrieden. Vielmehr hielt der Slowene dagegen und zog auf den letzten Metern der 180 Kilometer von Ajman zum Jebel Jais (1.475 Meter) noch an seinem niederländischen Konkurrenten vorbei, um so einen für sein Team perfekten Tag zu krönen. Jumbo - Visma nämlich hatte zunächst die Gruppe des Tages kontrolliert, im Schlussanstieg mit Joey Rosskopf (CCC Team) den letzten der Ausreißer auf den letzten beiden Kilometern eingefangen, um dann noch in Gestalt des starken Laurens De Plus dem Kapitän das Finale vorzubereiten.

Bis auf die letzten 300 Meter bolzte der Belgier Tempo und war damit nicht nur maßgeblich dafür verantwortlich, dass keiner von Roglics Konkurrenten an eine Attacke denken konnte, sondern dass auch nur noch rund zehn Rivalen mit um den Tagessieg kämpften. Den wollte sich Daniel Martin vom heimischen UEA-Team holen, doch der Antritt des Iren kam zu früh und wurde von Dumoulin gekontert, der sich schließlich ein Kopf-an-Kopf-Duell mit Roglic lieferte, das der Gesamtführende knapp für sich entschied. Auf Rang drei folgte der junge Franzose David Gaudu (Groupama - FDJ), Martin wurde letztlich vor Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar) Vierter.

"Wir haben mit dem kompletten Team gezeigt, wie stark wir sind und ich bin wirklich glücklich, dass ich es heute vollenden konnte“, sagte Roglic nach seinem ersten Saisonsieg. “Unsere Jungs haben von Anfang an einen perfekten Job gemacht und mich den ganzen Tag vor dem Wind geschützt. Für den letzten Anstieg hatten wir dann noch viele Jungs und Laurens bis zu den letzten 500 Metern. Das war wirklich eindrucksvoll vom ganzen Team.“

Überzeugend war auch die Vorstellung des Bora-Hansgrohe-Duos Maximilian Schachmann und Emanuel Buchmann. Die beiden Deutschen gehörten zu den neun Fahrern, die zeitgleich das Ziel erreichten, Schachmann auf Rang sieben, Buchmann eine Position dahinter. “Das Tempo war auf den letzten Kilometern enorm hoch, durch den Wind hatte es da keinen Sinn zu attackieren. Ich bin zufrieden, dass ich am Ende ganz vorne dabei war, meine Form ist gut. Ein kleiner Wehmutstropfen ist, dass mir nur ein paar Sekunden auf das Podium fehlen, aber alles in allem bin ich zufrieden, wie die Woche hier gelaufen ist“, zog Buchmann bereits ein Fazit der Premiere der UAE Tour.

Der Ravensburger sicherte seinen vierten Gesamtrang ab, wobei sein Rückstand gegenüber dem souveränen Roglic aufgrund der Zeitbonifikation um zehn auf nunmehr 56 Sekunden anwuchs. Gleiches gilt auch für den Gesamtzweiten Valverde (+0:31) und für Gaudu (+0:44), der seinen Vorsprung in der Nachwuchswertung ausbauen konnte. Auch wenn ihm in Anbetracht der morgigen flachen Schlussetappe der Gesamtsieg kaum noch zu nehmen sein dürfte, wollte Roglic noch keine vorzeitigen Glückwünsche entgegennehmen. “Morgen ist ein neuer Tag und wir müssen bis zum Ende fokussiert bleiben“, mahnte er vielmehr.

So lief das Rennen…

Auf der entscheidenden und den Kletterern vorbehaltenen Etappe der UAE Tour bot sich zunächst ein seltenes Bild. Sprinter Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) sprang in die Gruppe des Tages, die sich unter grauem Himmel schon früh formierte. Der Italienische Meister hatte allerdings nur die beiden Zwischensprints und die damit verbundenen Bonuspunkte im Sinn. Nachdem er beide gewonnen und seinen Rückstand in der Punktewertung auf den Russen Stepan Kurianov (Gazprom - RusVelo) um sechs auf jetzt nur noch drei Zähler verringert hatte, ließ sich Viviani gemeinsam mit seinem Anfahrer Michael Morkov wieder ins Feld zurückfallen.

An der Spitze verblieben dagegen Adam Hansen (Lotto Soudal), der die Fluchtgruppe initiiert hatte, Marcel Sieberg und Jan Tratnik (beide Bahrain - Merida), Michael Albasini (Mitchelton - Scott) sowie William Clarke (Trek - Segafredo) und Rosskopf. Für Aufregung im Feld sorgten in der ersten Rennhälfte diverse Stürze, in die unter anderem Valverde, Gianni Moscon (Sky) oder auch Bernhard Eisel (Dimension Data) verwickelt waren. Alle konnten das Rennen fortsetzten, allerdings zog sich Moscon stärkere Hautabschürfungen zu.

Auch wenn die Ausreißer ihren Vorsprung auf bis zu neun Minuten ausbauen konnten, behielt Jumbo - Visma das Geschehen jederzeit unter Kontrolle und erhielt bei der Aufholjagd zudem Unterstützung von Movistar, Astana und Sunweb. Zwar betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld zu Beginn des 20 Kilometer langen Schlussanstiegs noch rund fünf Minuten, doch der schrumpfte in der Folge schnell zusammen. Sieberg und Hansen fielen kurz hintereinander als erste aus der Fluchtgruppe heraus, dann war auch für Albasini der Tag an der Spitze beendet. Neun Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand des Feldes, in dem Jumbo-Neuzugang Tony Martin sich bei Gegenwind ebenfalls maßgeblich an der Tempoarbeit beteiligte, nur noch zwei Minuten. Dann musste Clarke passen, ehe Rosskopf mit Tratnik auch einen letzten Begleiter stehen ließ.

Als auf den letzten vier Kilometern die steilsten Passagen erreicht wurden, war das Feld - nunmehr unter dem Tempodiktat von De Plus - auf weniger als 30 Fahrer geschmolzen, die wiederum bis auf 30 Sekunden an Rosskopf herangekommen waren. Der US-Zeitfahrmeister wehrte sich nach Kräften, musste aber die immer kleiner werdende Favoritengruppe 2,2 Kilometer vor dem Ziel an sich vorbeiziehen lassen. Auch danach ließ der starke De Plus nicht nach und jagte mit seinem Kapitän und dessen Konkurrenten im Schlepptau mit horrendem Tempo der Bergankunft entgegen. Und als der 23-Jährige gut 300 Meter vor dem Ziel ausscheren musste, vollendete Roglic die Vorarbeit seines neuen Teamkollegen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.03.2019Bauhaus und Walscheid im Sprint am City Walk eingebaut

(rsn) - Während Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) gar nicht in den Massensprint um den Sieg auf der Schlussetappe der UAE Tour eingreifen konnte, haben die beiden deutschen Youngster am Dubai City Wa

03.03.2019Kittel mit enttäuschendem UAE-Finale

(rsn) - Als Zweiter rollte Marcel Kittel, auf dem Oberrohr sitzend, auf den Teamparkplatz am Dubai City Walk. Der 30-Jährige fuhr zum am Rand geparkten Van seines Teams Katusha - Alpecin, stieg vom R

02.03.2019Highlight-Video der 7. Etappe der UAE Tour

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Bennett braucht mit Super-Timing kein Lead-out

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour gezeigt, dass er auch ohne Anfahrer erfolgreich sein kann. Vom Hinterrad des Kolumbianers Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates

02.03.2019Bennett holt Schlussetappe in Dubai, Roglic Gesamtsieger

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 2. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.03.2019Dumoulin stürzt, denkt ans Aufgeben - und wird Zweiter

(rsn) - Als er schon zu Beginn der 6. Etappe der UAE Tour stürzte und sich an seinem Beim verletzte, schien für Tom Dumoulin (Sunweb) das Rennen bereits gelaufen. Doch der Niederländer biss sich du

01.03.2019Buchmann sichert vor Schlussetappe den vierten Gesamtrang ab

(rsn) - Das Podium war im Verlauf der Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten mehr und mehr zum Ziel für Emanuel Buchmann und das Team Bora - hansgrohe geworden. Doch bei der entscheidenden Berg

01.03.2019Roglic triumphiert am Jebel Jais und steht vor Gesamtsieg

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der letzten Bergetappe der UAE Tour zugeschlagen und steht vor dem Gesamtsieg der morgen zu Ende gehenden Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emira

01.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 1. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

28.02.2019Finale der 5. Etappe der UAE Tour im Video

(rsn) - Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) hat die 5. Etappe der UAE Tour über 181 Kilometer zwischen Flag Island und Khor Fakkan nach einem packenden Massensprint gewonnen. Der Italienische M

28.02.2019Kittel: “Ein Finale mit ein bisschen Mord und Totschlag am Ende“

(rsn) - Lange gewartet, und dann aus dem perfekten Windschatten von Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) sowie Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) mit idealem Timing zum Sieg durchgezogen: So hat Elia Vivi

Weitere Radsportnachrichten

19.11.2025Pannen, Chaos und am Ende ein Trikotregen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

19.11.2025Erstes Rundfahrt-Podium und starkes Giro-Debüt

(rsn) – 2024 startete Kevin Geniets (Groupama – FDJ) mit einem Sieg in die Saison: Beim Grand Prix la Marseillaise (1.1) feierte er seinen ersten Erfolg außerhalb der Nationalen Meisterschaften

19.11.2025Decomble erhält noch vor Profidebüt Vertragsverlängerung

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

19.11.2025Gran Canaria nach wie vor gegen Vuelta-Teilnahme des Israel-Teams

(rsn) – Obwohl das Management von Israel – Premier Tech angekündigt hat, seine “israelische Identität“ aufzugeben und im kommenden Jahr unter einem anderen Namen und möglicherweise mit eine

19.11.2025Schweiz will European Championships 2030 ausrichten

(rsn) – Nach zwei Austragungen – 2018 in Berlin und Glasgow sowie 2022 in München – mussten die für 2026 geplanten multidisziplinären Europameisterschaften mangels möglicher Austragungsorte

19.11.2025U23-Dauerbrenner mit internationalen Achtungserfolgen

(rsn) - Für Alexandre Kess (Lotto - Kern-Haus - PSD Bank) war 2025 ein Jahr der Neuerungen. Der  Luxemburger wechselte nicht nur erstmals in ein deutsches Team, sondern absolvierte auch ein Rennpro

19.11.2025Erneute Herzprobleme: Cipollini wieder im Krankenhaus

(rsn) – Mario Cipollini leidet wieder an Herzproblemen. Wie der 58-jährige Italiener auf Instagram mitteilte, befinde er sich derzeit im Krankenhaus, die dortigen Ärzte würden prüfen, “ob die

18.11.2025Sieg, Sturz, Comeback: Im Achterbahnjahr war alles dabei

(rsn) - Wer im vierten U23-Jahr das Team wechselt, der sucht meistens nicht nur neue Trikotfarben, sondern den entscheidenden Impuls für den Sprung zu den Profis. Silas Koech hat diesen Schritt gewag

18.11.2025Premier Tech neuer Hauptsponsor von St. Michel - Preference Home

(rsn) – Nach dem vorzeitigen Ausstieg beim israelischen Zweitdivisionär wird Premier Tech neuer Hauptsponsor des französischen Rennstalls St. Michel - Preference Home - Auber 93. Wie das auf den

18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei

18.11.2025Espargaró: “In beiden Welten aktiv? Hat nicht geklappt“

(rsn) – Es war ein kurzes Radsport-Gastspiel: Nach wenigen Monaten als Fahrer bei Lidl - Trek Future Racing fokussiert sich MotoGP-Fahrer Aleix Espargaró künftig wieder ganz auf den Motorradsport.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)