Sunweb-Kapitän weiß nicht, warum er so stark ist

Dumoulin: “Manchmal wundere ich mich über mich“

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Dumoulin: “Manchmal wundere ich mich über mich“"
Tom Dumoulin denkt über sich nach | Foto: Cor Vos

29.12.2018  |  (rsn) - Zweiter beim Giro, der Tour de France sowie im Team- und Einzelzeitfahren der WM - obwohl es nicht zum ganz großen Sieg reichte, ist Tom Dumoulin (Sunweb) mit seiner Saison sehr zufrieden. Warum er so stark ist, weiß der Niederländer nicht wirklich. “Manchmal wundere ich mich über mich“, gestand der Giro-Sieger von 2017 bei De Telegraaf.

Sein Kommentar zu den zweiten Plätzen? “Schade, dass einer von den anderen gerade besser geworden ist!“

Die Aussage sagt viel über den Sunweb-Star aus. Dumoulin strebt nach Erfolg, doch nicht um jeden Preis. Er ordnet nicht bedingungslos alles dem Sport unter. “Ich möchte nicht wie ein Mönch leben wie früher. Ich wollte nie wie einige Extremsportler sein, auch wenn manche denken, ich wäre so. Ich habe immer noch ein Auge auf das, was in der Welt passiert. Ich spreche gerne mit Freunden, die keine Verbindung zum Radfahren haben. Meine Familie am Tisch spricht nie vom Radfahren. Ich erwähne es auch selten selbst“, schilderte Dumoulin der niederländischen Zeitung. Dumoulin: “Ich bin Radfahrer, aber es ist nicht wirklich so, dass ich ein Einsiedler geworden bin. Vielleicht wurde mir aufgrund meiner Schwierigkeiten im letzten Winter klar, dass alles im Gleichgewicht sein muss. " Vielleicht meisterte er mit dieser Work-Live-Balance eine so lange Saison so stark?“

Nach dem Giro nahm er raus und entspannte sich neben dem Training. Trotzdem fuhr er bei der Tour um den Sieg mit. Und danach schaffte er mit zwei Silbermedaillen bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck einen dritten Saisonhöhepunkt.

Dumoulin: “Nach einem so harten Giro d'Italia hatte ich nicht damit (Platz zwei bei der Tour, d. Red.) gerechnet. Es ist keine leichte Aufgabe, sich auf zwei Grand Tours zu konzentrieren. Das ist sowohl körperlich als auch psychisch sehr schwer.“

Doch er meisterte alles mit Bravour! Dumoulin: “Ich bin dieses Jahr in der Tour auf ein höheres Niveau gegangen als je zuvor. Der Giro machte mich sehr stolz! Ich glaube, ich konnte beweisen, dass es mir in den Bergetappen viel besser ging, vor allem auf den langen, harten Teilstücken mit über 5000 Höhenmetern, die mir früher schwerfielen. Ich hatte die körperliche Fähigkeit, mit den Besten klettern zu können.“

Warum ihm das gelang, weiß er nicht. “Warum das? Ich bin ein Jahr älter und stärker. Außerdem habe ich mich in den letzten zwei Jahren mit einem anderen Trainingsansatz stärker auf das Klettern konzentriert“, suchte er nach einer Erklärung, ohne wirklich fündig zu werden. Dumoulin: “Woher kommt das alles? Ich wundere mich manchmal. Ich weiß es nicht!"

Möglicherweise ist es aber auch ganz einfach? Dumoulin: “Warum mag ich es, andere zu schlagen? Ich bin anscheinend ein Gewinner, aber warum bin ich ein Gewinner? Vielleicht sollten wir nicht versuchen, ein tieferes Verständnis für alles zu finden.“

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)