Niederländischer Weltcup-Doppelsieg in Bern

Vos zieht Worst in der Schlussrunde den Zahn

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Vos zieht Worst in der Schlussrunde den Zahn"
Marianne Vos (WaowDeals) gewinnt den 3. Cross-Weltcup der Saison in Bern. | Foto: Cor Vos

21.10.2018  |  (rsn) - Mit einer unwiderstehlichen letzten Runde hat sich Marianne Vos (WaowDeals) den Sieg beim dritten Weltcup-Cross der Saison in Bern gesichert. Die Niederländerin setzte sich nach exakt 41 Minuten mit neun Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Annemarie Worst (Steylaerts-777) durch, die sie erst während des letzten Umlaufs abgeschüttelt hatte. Dritte wurde mit 22 Sekunden Rückstand die US-Meisterin Katie Compton (Trek Factory Racing).

Für Vos war es nach dem Sieg zum Saisonauftakt in Waterloo und Rang drei eine Woche später in Iowa bereits der dritte Podestplatz in dieser Weltcupsaison. Damit baute sie auch ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung nach drei von neun Läufen weiter aus. Vos hat nun 225 Punkte und damit 68 Zähler Vorsprung auf die neue Zweitplatzierte, Weltmeisterin Sanne Cant (Corendon-Circus). Die Belgierin kam in Bern 33 Sekunden hinter Vos auf den vierten Platz.

"Für mich war es ein großes Ziel, schon zu Saisonbeginn stark zu sein. Zwei von drei Rennen zu gewinnen ist sehr befriedigend", freute sich Vos und ging gleichzeitig der Frage aus dem Weg, ob der Weltcup-Gesamtsieg nun das große Ziel sei. "Jetzt sind es erstmal nur noch zwei Wochen bis zu den Europameisterschaften, und die sind das nächste Ziel."

Vos sah sich in Bern harter Konkurrenz gegenüber - vor allem durch Worst. Die 22-Jährige hatte Vos erst in der vergangenen Woche beim Auftakt der Superprestige-Serie in Gieten bezwungen und machte auch diesmal zu Rennmitte Druck auf ihre neun Jahre ältere Landsfrau. Denn nachdem Vos sich in der zweiten Runde von der gesamten Konkurrenz lösen konnte und am Rundenende zwölf Sekunden Vorsprung auf eine vierköpfige Verfolgergruppe um Worst, Compton, Cant und Ellen Van Loy (Telenet-Fidea) hatte, beschleunigte in der dritten Runde auch Worst und begann die Lücke zu schließen.

Zu Rennhalbzeit waren noch sieben Sekunden Rückstand übrig und in der vierten Runde schloss Worst, die am Samstag noch im belgischen Boom den zweiten Superprestige-Lauf gefahren und dort Vierte geworden war, zur Führenden auf. "Ich mochte die Strecke, aber Annemarie Worst war stark. Sie hat die Lücke recht schnell geschlossen. Da wusste ich, dass ich am Ende noch eine harte Attacke fahren muss", zeigte sich Vos beeindruckend von ihrer jungen Landsfrau, die aus dem Mountainbike-Sport kommt.

Während der fünften Runde bewies die 22-Jährige Stärke, indem sie sogar einen Großteil der Führungsarbeit verrichtete, doch als Vos in der sechsten und letzten Runde den Druck noch einmal erhöhte, begann Worst zu leiden. Ganz langsam verlor sie Meter um Meter, bevor Vos etwa zu Rundenmitte noch einmal hart beschleunigte und der Kontakt endgültig abriss. Worst fuhr das Rennen trotzdem noch stark zu Ende und verlor nichts mehr von ihrem Vorsprung auf die Drittplatzierte Compton.

Als beste Österreicherin fuhr Nadja Heigl (KTM Alchemist Racing Team) mit 1:23 Minuten Rückstand auf Vos als 19. ins Ziel - drei Sekunden vor der besten Deutschen, Elisabeth Brandau (EBE Racing Team), die 20. wurde. Lokalmatadorin Nicole Koller (Möbel Märki MTB Pro Team) kam als 22. ins Ziel und war damit Dritte der U23-Kategorie, die von der Niederländerin Ceylin Del Carmen Alvarado (Corendon-Circus) souverän gewonnen wurde.

Ergebnis:
1. Marianne Vos (WaowDeals) 41:00 Minuten
2. Annemarie Worst (Steylaerts-777) + 0:09
3. Katie Compton (Trek Factory Racing) + 0:22
4. Sanne Cant (Corendon-Circus) + 0:33
5. Ceylin Del Carmen Alvarado (Corendon-Circus) + 0:35
6. Maghalie Rochette (Clif Pro Team) + 0:43
7. Ellen van Loy (Telenet-Fidea) + 0:51
8. Alice Maria Arzuffi (Steylaerts-777) + 0:53
9. Eva Lechner (Creafin TÜV Süd) + 0:55
10. Kaitlin Keough (Cannondale-CXWorld) + 0:57

Weltcup-Gesamtstand:
1. Marianne Vos (WaowDeals) 225 Punkte
2. Sanne Cant (Corendon-Circus) 157
3. Kaitlin Keough (Cannondale-CXWorld) 154
4. Ellen van Loy (Telenet-Fidea) 138
5. Loes Sels (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) 131
6. Evie Richards (Trek Factory Racing) 130
7. Sophie De Boer (Parkhotel Valkenburg) 129
8. Eva Lechner (Creafin TÜV Süd) 129
9. Katerina Nash (Clif Pro Team) 113
10. Ellen Noble (Trek Factory Racing) 109

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände

(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in

07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg

(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup

05.12.2025Letzte Zweifel ausgeräumt: Van der Poel startet in Namur

(rsn) – Als Alpecin – Deceuninck vor einer Woche Mathieu van der Poels Cross-Programm 2025/26 veröffentlichte, stand noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Auftakt. Nun steht endgültig fest: D

01.12.2025Van Aerts Cross-Programm: Acht Rennen, keine WM

(rsn) – Wenige Tage, nachdem Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) sein Cross-Programm dieses Winters präsentiert hat, veröffentlichte Visma - Lease a Bike auch den Terminkalender von Wou

30.11.2025Nys profitiert in Flamanville von Nieuwenhuis´ Pech

(rsn) – Nach seiner beeindruckenden Demonstration zum Weltcup-Auftakt in Tabor hat sich Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) in Flamanville auch den zweiten Lauf der Serie gesichert. In der siebten

30.11.2025Van Alphen mit gebundenem Dutt zum ersten Weltcupsieg

(rsn) – In Abwesenheit der meisten Topstars hat Aniek van Alphen (Seven) den größten Erfolg ihrer Laufbahn gefeiert. Die 26-jährige Niederländerin fuhr im französischen Flamanville souverän de

30.11.2025Schreiber fällt für Flamanville aus, Alvarado vor Premiere

(rsn) – Nachdem sie beim ersten Weltcup der Saison in Tabor vorzeitig vom Rad steigen musste, wird Marie Schreiber (SD Worx – Protime) beim heutigen zweiten Lauf der Serie in Flamanville gar nicht

28.11.2025Start in Namur, 13 Rennen: Van der Poels Cross-Programm steht

(rsn) – Wenn in der Vorbereitung alles wie geplant läuft, wird Mathieu van der Poel ist (Alpecin – Deceuninck) am 14. Dezember in die Cyclocross-Saison 2025/26  einsteigen und beim Weltcup in N

25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten

(rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2025Decathlon: Mit neuem Co-Sponsor in neue Dimensionen

(rsn) – Mit dem Einstieg des Logistikriesen CMA CGM wachsen auch die Ambitionen: Die französische Equipe Decathlon - CMA CGM präsentierte am Donnerstag in Lille ihr Aufgebot und die hoch gesteckte

11.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

11.12.2025Evenepoel: “Wir wollen eine normale Saison bestreiten“

(rsn) – Nach der Streckenpräsentation des Giro d´Italia 2026 hätte man meinen können: Das ist etwas für Remco Evenepoel! Mit seinem flachen 40-Kilometer-Zeitfahren und nicht allzu vielen extrem

11.12.2025Wer fährt 2026 was?

(rsn) - Zum Jahreswechsel gibt es bei den Profiteams nicht nur zahlreiche Änderungen beim Personal, sondern auch in der Ausstattung. So endet die seit 2017 bestehende Partnerschaft zwischen Bahrain

11.12.2025Steht Onleys Wechsel zu Ineos unmittelbar bevor?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.12.2025Dem Karrierebuch ein neues Kapitel hinzugefügt

(rsn) – Eine Verletzung sorgte dafür, dass sich Carina Schrempf vor einigen Jahren dem Radsport zuwandte. Aus der Leichtathletin wurde eine Radsportlerin, die 2023 ihr Profidebüt bei Fenix – Dec

11.12.2025Roglic: “Lieber Vuelta-Sieger als Tour-Zweiter“

(rsn) – Den Traum vom Gesamtsieg bei der Tour de France wird sich Primoz Roglic nach menschlichem Ermessen nicht mehr erfüllen können. Dafür will sich der mittlerweile 36-jährige Slowene ein wei

11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände

(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison

(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

10.12.2025Denk: “Ich sehe ähnliches Potenzial wie in der Formel 1“

(rsn) – Seit der Radsportweltverband UCI dem Projekt One Cycling im Juni eine offizielle Abfuhr erteilt und den darin involvierten Teams wohl sogar mit Lizenzentzug gedroht hat, ist es still um die

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)