Weltmeister muss sich auf Weltcup konzentrieren

Zu viele Überschneidungen: Van Aert kritisiert Cross-Kalender

Von Felix Mattis

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Cross-Weltmeister Wout Van Aert (Cibel-Cebon) | Foto: Cor Vos

17.10.2018  |  (rsn) - Cross-Weltmeister Wout Van Aert (Cibel-Cebon) hat in seiner Kolumne auf der niederländischen Radsport-Website wielerflits.nl die Kalenderplanungen der UCI sowie der beiden großen Rennserien Superprestige und DVV Verzekeringen Trofee kritisiert. Weil an einigen Wochenenden in diesem Winter sowohl ein Weltcup als auch ein Rennen einer der beiden anderen Serien stattfindet, könne er sich diesmal nur auf die Weltcup-Gesamtwertung konzentrieren und sowohl beim Superprestige als auch der DVV Trofee einzig auf Tagessiege zielen.

In diesem Winter kehrt Tabor nach fünf Jahren Abstinenz in den Weltcup-Kalender zurück und mit Bern gibt es erstmals seit acht Jahren wieder einen Schweizer Ausrichter für ein Rennen der höchsten UCI-Cross-Serie. Das deutsche Rennen in Zeven sowie das dänische Rennen in Bogense sind aus dem Weltcup verschwunden, so dass er wie im Vorjahr neun Rennen umfasst. Trotzdem gelang es nicht, die Renntermine so zu legen, dass sich die drei großen Cross-Serien nicht in die Quere kommen.

Am kommenden Wochenende findet samstags in Boom bei Antwerpen der zweite Lauf der Superprestige-Serie statt, bevor am Sonntag in Bern der dritte Weltcup-Lauf steigt. "Ein seltsames Wochenende steht an: Samstag Boom, Sonntag Bern. Das Gleiche wie Mitte November, wenn am Samstag in Tschechien in Tabor gecrosst wird und einen Tag später Hamme (DVV Trofee, Anm. d. Red.) auf der Agenda steht", so Van Aert. "Ich lasse sowohl Boom als auch Hamme aus. Der Weltcup ist diese Saison die einzige Wertung auf die ich mich konzentriere. Und wenn ich in Bern top sein will, ist es nicht machbar, am Tag vorher in Boom zu fahren."

Der Belgier erklärte, dass er sich auf die neuen Weltcup-Rennen freue und lobte vor allem die Fortschritte in der Schweiz, wo sich in den vergangenen Jahren durch die EKZ Cross Tour eine weitere Rennserie etabliert hat - gerade für Fahrer, die nicht immer nur in Belgien und der Niederlande unterwegs sein wollen und können.

"Jetzt müsste sich der Weltverband nur durchsetzen, um an diesen Wochenenden kein weiteres Klassementrennen stattfinden zu lassen", so Van Aert. "Aber anscheinend hat die UCI noch nicht die Macht oder den Mut, so zu entscheiden, dass andere Organisationen nachgeben müssen."

Während Van Aert am Wochenende nur in Bern starten wird, plant sein großer Kontrahent Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) vor dem Weltcup auch einen Start in Boom, weil er auch die Superprestige-Serie gewinnen will. Allerdings wird das schon rein logistisch anspruchsvoll. Van Aert fliegt am Freitag nach Basel und fährt von dort nach Bern, um samstags bereits die Strecke zu begutachten. "Wer aber in Boom startet, der muss wegen der schwierigen Erreichbarkeit von Bern die Reise mit dem Camper machen. Das geht natürlich. Man kann unterwegs irgendwo ein Hotel buchen und sich dort abends massieren lassen. Aber so etwas gehört in meinen Augen nicht zum Spitzensport", so Van Aert.

Er halte auch Superprestige und DVV Trofee für schöne Rennserien und finde es daher tragisch, dass die Sportler gezwungen würden, sich zwischen ihnen zu entscheiden: "Das ist für keine der drei Parteien eine gute Situation", so der Weltmeister. Neben den zwei von ihm angesprochenen Doppel-Wochenenden mit Weltcup-Beteiligung stehen noch drei Wochenenden auf dem Plan, an denen sowohl die DVV Trofee als auch die Superprestige-Serie Rennen austragen. Da diese Rennen aber allesamt in Belgien und der Niederlande stattfinden, sind die Transfers machbarer.

Dagegen findet weder am ersten November-Wochenende noch an den ersten beiden Dezember-Wochenenden oder dem zweiten Januar-Wochenende ein Rennen einer der drei Serien statt. Allerdings ist das erste November-Wochenende durch die Europemeisterschaften in Rosmalen in der Niederlande belegt.

Die Renntermine der 3 großen Serien:

Sa., 22.9.2018: -
So., 23.9.2018: Waterloo, USA (Weltcup)

Sa., 29.9.2018: Iowa City, USA (Weltcup)
So., 30.9.2018: -

Sa., 6.10.2018: -
So., 7.10.2018: -

Sa., 13.10.2018: -
So., 14.10.2018: Gieten, NED (Superprestige)

Sa., 20.10.2018: Boom, BEL (Superprestige)
So., 21.10.2018: Bern, SUI (Weltcup)

Sa., 27.10.2018: -
So., 28.10.2018: Ruddervoorde, BEL (Superprestige)

Do., 1.11.2018: Oudenaarde, BEL (DVV Trofee)

Sa., 3.11.2018: -
So., 4.11.2018: Europameisterschaften in 's-Hertogenbosch, NED

Sa., 10.11.2018: Niel, BEL (DVV Trofee)
So., 11.11.2018: Gavere, BEL (Superprestige)

Sa., 17.11.2018: Tabor, CZE (Weltcup)
So., 18.11.2018: Hamme, BEL (DVV Trofee)

Sa., 24.11.2018: -
So., 25.11.2018: Koksijde, BEL (Weltcup)

Sa., 1.12.2018: -
So., 2.12.2018: -

Sa., 8.12.2018: -
So., 9.12.2018: -

Sa., 15.12.2018: Antwerpen, BEL (DVV Trofee)
So., 16.12.2018: Zonhoven, BEL (Superprestige)

Sa., 22.12.2018: -
So., 23.12.2018: Namur, BEL (Weltcup)

Mi., 26.12.2018: Heusden-Zolder, BEL (Weltcup)
Fr., 28.12.2018: Loenhout, BEL (DVV Trofee)
Sa., 29.12.2018: -
So., 30.12.2018: Diegem, BEL (Superprestige)
Di., 1.1.2019: Baal, BEL (DVV Trofee)

Sa., 5.1.2019: -
So., 6.1.2019: Brüssel, BEL (DVV Trofee)

Sa., 12.1.2019: -
So., 13.1.2019: -

Sa., 19.1.2019: -
So., 20.1.2019: Pont-Chateau, FRA (Weltcup)

Sa., 26.1.2019: -
So., 27.1.2019: Hoogerheide, NED (Weltcup)

Sa., 2.2.2019: Frauen-Weltmeisterschaft in Bogense, DEN
So., 3.2.2019: Männer-Weltmeisterschaft in Bogense, DEN

Sa., 9.2.2019: Lille, BEL (DVV Trofee)
So., 10.2.2019: Hoogstraten, BEL (Superprestige)

Sa., 16.2.2019: Middelkerke, BEL (Superprestige)
So., 17.2.2019: -

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