Italiener gewinnt im Regen den 101. Giro dell´Emilia

De Marchi jubelt nach Solofahrt an der Wallfahrskirche von Luca

Foto zu dem Text "De Marchi jubelt nach Solofahrt an der Wallfahrskirche von Luca"
Alessandro De Marchi (BMC) hat den 101. Giro dell´Emilia gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.10.2018  |  (rsn) - Alessandro De Marchi (BMC) hat bei der 101. Auflage des Giro dell'Emilia (1.HC) einen souveränen Solosieg gefeiert. Der 32-jährige Italiener entschied bei regnerischen Bedingungen den norditalienischen Herbstklassiker über 207,4 Kilometer rund um Bologna mit acht Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Rigoberto Uran (EF-Drapac) für sich und feierte an der Bergankunft an der Wallfahrtskirche Madonna di San Luca seinen zweiten Saisonsieg.

Rang drei sicherte sich eine weitere Sekunde dahinter sein belgischer Teamkollege Dylan Teuns (BMC) vor dem zeitgleichen Kanadier Michael Woods (EF-Drapac) und den Franzosen Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) sowie Romain Bardet (Ag2R/beide +0:13).Hinter dem Slowenen Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo/+0:13) wurde Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida/+0:15) Achter.

"Ich wusste von der WM und davor von der Vuelta, dass ich mit guter Form zu diesem Rennen anreisen würde. Im vergangenen Monat hatte ich ein bisschen davon geträumt, hier solo zu gewinnen, nicht aus einer Ausreißergruppe heraus, sondern indem ich früh im Finale aus dem Feld sprang. Ich bin heute das Risiko eingegangen und am Ende hat sich ausgezahlt", sagte De Marchi, der vor vier Wochen die 11. Vuelta-Etappe gewonnen hatte. Diesmal ging er gut 30 Kilometer vor dem Ziel auf der zweiten von insgesamt fünf Zielrunden im zwei Kilometer langen und bis zu 18 Prozent steilen Anstieg zur Wallfahrtskirche in die Offensive.

Eingangs der Schlussrunde lag De Marchi rund 45 Sekunden vor einer ersten Verfolgergruppe, aus der heraus der Vorjahresdritte Uran sich auf den letzten 500 Metern noch absetzen konnte. Mehr als der zweite Platz war trotz eines mächtigen Antritts für den Kolumbianer aber nicht mehr drin.

So lief das Rennen...

Die Gruppe des Tages entstand erst nach gut 80 Kilometern, nachdem das Feld schon die Anstiege Mongardino, Passo Brasimone und Valico Ganzole bewältigt hatte, und bestand aus Alberto Bettiol (BMC), Ben Swift (UAE Team Emirates), Robert Power (Michelton-Scott), Scott Davies (Dimension Data), Niklas Eg (Trek-Segafredo), Umberto Orsini (Bardiani-CSF), Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini) sowie Viesturs Luksevics (Amore & Vita).

Bei einem Maximalvorsprung von lediglich zwei Minuten fiel die Gruppe bereits auf der ersten der fünf Zielrunden à 9,3 Kilometern auseinander. Matej Mohoric (UAE Team Emirates) war der erste aus dem Feld, der am Gipfel des Anstiegs attackierte, ehe De Marchi auf der zweiten Runde davon zog und zu den verbleibenden drei Ausreißern Power, Davies und Bagioli vorfuhr, gefolgt von Mohoric und einer ersten Verfolgergruppe um Alexandre Geniez (Ag2R). Mohoric versuchte dann vergeblich, De Marchi abzuschütteln, der sich im Anstieg als der wesentlich stärkere Fahrer erwies und den früheren U23-Weltmeister seinerseits stehen ließ.

Dahinter zog auch Geniez noch an Mohoric vorbei, doch der Slowene fuhr in der nassen Abfahrt wieder zum Franzosen vor. Am vorletzten Anstieg schüttelte Geniez seinen Kontrahenten erneut ab, nur um ebenso wie der auch von der Favoritengruppe gestellt zu werden. Während De Marchi einem letztlich ungefährdeten Solosieg entgegen jagte, brannten die Verfolger an der Schlusssteigung nochmals ein Feuerwerk an Attacken ab, wobei sich EF-Drapac durch den WM-Dritten Michael Woods und schließlich Uran besonders aktiv zeigte. Doch De Marchi war an diesem verregneten Tag unangreifbar und konnte auf den letzten, abflachenden Metern nicht mehr gestellt werden.

Endergebnis:
1. Alessandro De Marchi (BMC)
2. Rigoberto Uran (EF-Drapac) +0:08
3. Dylan Teuns (BMC) +0:09
4. Michael Woods (EF-Drapac) s.t.
5. Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) +0:13


 

Weitere Radsportnachrichten

13.12.2025Pogacar greift Klassiker und Tour de France an

(rsn) – Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix – das sind die ganz großen Meilensteine, die im Trophäenschrank von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) noch fehlen. Auf beide Monumente des Radsp

13.12.2025Vandeputte nutzt im Finale seine Chance beim Exact Cross

(rsn) – Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) konnte nach einem spannenden Rennen beim Exact Cross in Kortrijk seinen zweiten Saisonsieg feiern. Der Belgier war im Finale der Beste einer Dreierg

13.12.2025Nach der Tour irgendwie gegen die Wand gefahren

(rsn) – Erst einmal vor dieser Saison wagte sich die Tiroler Mountainbikerin Mona Mitterwallner auf die Straße, 2021 bei den Europameisterschaften im U23-Rennen der Frauen, bei dem sie Elfte wurde.

13.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

13.12.2025Skjelmose irritiert: “Sollte alleiniger Leader in den Ardennen sein“

(rsn) - Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) will im kommenden Jahr seinen Fokus voll auf die Ardennen-Klassiker ausrichten. Der Däne steht nach eigenen Angaben vom Medientag seines Teams als Leader fü

13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg

(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen

13.12.2025Gee kurz vor Unterschrift bei Lidl - Trek?

(rsn) – Derek Gee-West scheint vor einer Vertragsunterzeichnung bei Lidl – Trek zu stehen. Der Kanadier, der seit seiner Hochzeit im Oktober einen Doppelnamen trägt, wurde zwar am Freitag nicht a

13.12.2025Co-Leader mit vertauschten Rollen

(rsn) – Mads Pedersen und Jonathan Milan gehen 2026 erneut als “Nicht-Klassement“-Doppelspitze bei Lidl – Trek in die Saison. Während der Däne im vergangenen Jahr auf die Tour de France (2.

13.12.2025Trotz Entwicklung wird es “eher schwieriger als leichter“

(rsn) – Zur “Vollkatastrophe“, die Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) für einen kurzen Moment nach den ersten Rennen des Jahres befürchtet hatte, wurde die Saison 2025 nicht. Keineswegs. Dass

13.12.2025Nach leiser Kritik bekommt Tudor ein neues Zeitfahrrad

Tudor Pro Cycling war mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial seines Sponsors BMC nicht ganz glücklich: Der Markt für reine Zeitfahrräder unter den Hobby-Straßenradsportlern ist verschwindend gering. T

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

13.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)