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01.04.2017 | (rsn) - Die Woche vor der Flandern-Rundfahrt gilt in Belgien als heilig. Die ganze Region ist im Ronde-Fieber, und das zeigt sich seit 14 Jahren auch bei den Frauen. Kein Rennen im Kalender wird so gut vorbereitet, wie die in diesem Jahr auf 153,3 Kilometer ausgebaute Flandern-Rundfahrt, der fünfte Lauf zur Women's WorldTour. Die meisten Teams sind mehr oder weniger komplett seit Gent-Wevelgem am vergangenen Wochenende in der Region geblieben und haben gleich mehrere Ausfahrten auf der Ronde-Runde absolviert. Und das Rennen, das in diesem Jahr im Internet live verfolgt werden kann, verspricht ein Spektakel zu werden. Denn so hart war die Ronde der Frauen noch nie, und so stark wohl auch das Frauen-Peloton selten.
Die Strecke: Wie schon in den letzten Jahren startet die Ronde der Frauen im Zielort Oudenaarde, so dass die Fans schon lange vor der Ankunft des Männerrennens mit Profi-Radsport bespaßt werden. Von dort geht es zunächst in nordöstlicher Richtung in Emma Johanssons Wohnort Zingem sowie weiter über den ersten Pavé-Sektor bei Kilometer 16, Lange Munte, nach Oosterzele. Über Zottegem und das Kopfsteinpflaster der Lippenhovestraat (KM 36) sowie der Paddestraat (KM 38) geht es zurück nach Oudennarde, wo dann bei Kilometer 56 die Jagd über insgesamt zwölf Hellinge mit dem Achterberg beginnt.
Es folgen Eikenberg, Wolvenberg, Leberg, Berendries und Tenbosse mit nie mehr als acht Kilometern zwischen zwei Anstiegen. Anschließend führt auch das Frauenrennen bei Kilometer 94 über die Mauer von Geraardsbergen, nach der zwar für 18 Kilometer kein Helling wartet, doch es geht bis zum Pottelberg (KM 113) trotzdem stetig bergauf. Der läutet dann das Finale der letzten 40 Kilometer ein, während denen es über Kanarieberg (KM 118) und Kruisberg (KM 127) zum inzwischen legendären Doppel aus Oude Kwaremont (KM 137) und Paterberg (KM 140) geht. Die letzten 13 flachen Kilometer führen zurück nach Oudenaarde - voraussichtlich mit einer Jagd zwischen unzähligen kleinen Gruppen. Eine Sprintankunft wie zuletzt bei der Trofeo Binda und Gent-Wevelgem scheint ein Ding der Unmöglichkeit am Sonntag.
Die Favoritinnen: Titelverteidigerin Lizzie Deignan (Boels-Dolmans) verzichtete vergangene Woche krankheitsbedingt auf den Start bei Gent-Wevelgem, so dass hinter ihrer Form weiterhin ein kleines Fragezeichen steht. Rang drei auf den Strade Bianche vor vier Wochen lässt erahnen, dass Deignans Winter nicht allzu schlecht gewesen sein kann. Doch seitdem bestritt sie nur noch die Trofeo Binda und kam dort nicht über Rang 39 hinaus.
Doch egal wie es Deignan geht, die Top-Favoritin ist am Sonntag, da ist man sich im Peloton einig, in jedem Fall eine andere: Elisa Longo Borghini (Wiggle-High5). Die Strade-Bianche-Siegerin führt die WorldTour sowie die Weltrangliste an und war in Oudenaarde bereits vor zwei Jahren siegreich. Ihr ist sogar zuzutrauen, am Paterberg alle Kontrahentinnen stehen zu lassen und anschließend allein nach Oudenaarde zu fahren.
In den Anstiegen dürfte die Polin Kasia Niewiadoma (WM3 Energie) diejenige sein, die Longo Borghini am besten folgen kann. Sie und Annemiek van Vleuten (Orica-Scott), Flandern-Siegerin von 2011, sowie Ellen van Dijk (Sunweb), die 2014 gewann, gelten als größte Herausforderinnen von Longo Borghini.
Doch im derzeit sehr eng zusammengerückten Frauen-Peloton tummeln sich zahlreiche weitere aussichtsreiche Kandidatinnen. Sollte doch eine größere Gruppe ankommen, so wäre im Sprint die Zweite von 2015, Jolien D'Hoore (Wiggle-High5) die Favoritin - auch wenn sie bei Gent-Wevelgem vergangene Woche von Lotta Lepistö (Cervelo-Bigla) geschlagen wurde. Sunweb hätte für das Sprint-Szenario die Binda-Siegerin Coryn Rivera (Sunweb) dabei.
Die Deutschsprachigen: Im vergangenen Jahr fuhr Claudia Lichtenberg (Wiggle-High5, damals für Lotto-Soudal) als Neunte das beste deutsche Resultat seit Judith Arndts Sieg im Jahr 2012 in Oudenaarde ein. Und auch für die 14. Auflage des Rennens ist sie diejenige mit den wohl besten Aussichten auf ein Top-Resultat - auch wenn sie in erster Linie als Longo Borghinis Edelhelferin auftritt.
Doch auch das deutsche Canyon-SRAM-Duo Trixi Worrack und Lisa Brennauer fuhr in den vergangenen Jahren in die Top 20, und die Luxemburgerin Christine Majerus (Boels-Dolmans) hätte das wohl auch in sich. Sie aber dürfte wieder viel Zeit an der Spitze des Pelotons verbringen, um das Rennen für ihre Kapitäne Deignan, Anna van der Breggen und Chantal Blaak zu kontrollieren.
Ähnliche Rollen dürften auch Lisa Klein und Stephanie Pohl bei Cervelo-Bigla im Dienst von Lepistö sowie Ashleigh Moolman und der Führenden in der WorldTour-Nachwuchswertung Cecilie Uttrup Ludwig aus Dänemark zufallen. Romy Kasper (Alé Cipollini) wird einmal mehr für Chloe Hosking, Janneke Ensing und Marta Bastianelli arbeiten - was aber auch durch eine frühe Attacke getan werden könnte.
Hauptsächlich für Helferdienste werden auch die Österreicherin Sarah Rijkes (Lares-Waowdeals) und die Luxemburgerin Chantal Hoffmann (Lotto-Soudal) am Start stehen.
Die Teams: Boels-Dolmans, Wiggle-High5, WM3 Energie, Sunweb, Canyon-SRAM, Orica-Scott, Cervelo-Bigla, Alé Cipollini, Cylance Pro Cycling, VeloConcept, BePink Cogeas, Hitec Products, Lares-Waowdeals, Lensworld-Kuota, FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope, BTC City Ljubljana, Lotto-Soudal, Astana, Servetto Giusta, S.C. Michela Fanini Rox, Drops, Parkhotel Valkenburg-Destil, Aromitalia Vaiano, Top Girls Fassa Bortolo, Sport Vlaanderen-Guill D'Or, Giusfredi Bianchi, Lointek, Bizkaia Durango
Das Preisgeld: Wie per UCI-Regularien mindestens gefordert, werden auch bei der Flandern-Rundfahrt der Frauen insgesamt 5.130 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Die Siegerin erhält davon 1.128, die Zweite 846 und die Dritte noch 564 Euro. Stufenweise geht es weiter hinab bis Rang 20, der noch 84 Euro wert ist. Bei den Männern geht es insgesamt übrigens um 50.000 Euro, wovon 20.000 an den Sieger, 10.000 an den Zweiten und 5.000 an den Dritten entfallen. Während bei den Frauen das Minimalpreisgeld laut UCI-Reglement ausgeschüttet wird, sind es bei den Männern damit 25 Prozent mehr als die UCI vorschreibt.
Die Live-Übertragung: Im deutschen Fernsehen wird die Flandern-Rundfahrt der Frauen nicht live übertragen, allerdings in Belgien auf Proximus - so dass sich Piratenstreams im Internet finden lassen sollten. Eine legale Möglichkeit den Livestream auch in Deutschland online zu verfolgen, und das sogar mit englischem Kommentar, will der Rennveranstalter Flanders Classics auf seiner Website hier bieten.
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