"Nervös wie schon lange nicht mehr"

Selig fährt nach 16.000 belgischen Rennkilometern endlich die Ronde

Von Christoph Adamietz und Felix Mattis

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Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) am Paterberg bei Dwars door Vlaanderen | Foto: Bora-hansgrohe / Stiehl Photography

02.04.2017  |  (rsn) - 28 Jahre ist Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) inzwischen alt und bestreitet seine bereits sechste Saison als WorldTour-Profi. Doch am Sonntag wird auch er mal wieder voller Ehrfurcht am Start eines Rennens stehen: seiner ersten Flandern-Rundfahrt nämlich. Paris-Roubaix hat der gebürtige Zwenkauer schon mehrfach bestritten und auch beendet, doch die 'Ronde' ist neu für ihn.

"Ich bin mega motiviert und auch etwas nervös, wie schon lange nicht mehr", gab Selig daher gegenüber radsport-news.com zu. "Meine erste Ronde hätte ja schon 2013 sein sollen. Aber dann bin ich kurz vorher für Limburg nominiert worden." Das war damals weniger dramatisch als ein Glücksfall für den Sprinter: Er gewann den Volta Limburg Classic 2013 im Trikot von Katusha.

Nun aber darf er sich am Samstag vor der Ronde ausruhen, um am Sonntag Top-Favorit Peter Sagan möglichst gut zu unterstützen. "Er hat gezeigt, in welch fantastischer Form er sich befindet. Das ist zugleich auch ein Fluch, denn alle schauen andauernd nur auf ihn", so Selig. "Aber mit Druck kann er gut umgehen und ich denke, dass er aus den letzten Rennen viel gelernt hat." Sagan verpasste die Siege beim E3 Harelbeke und Gent-Wevelgem sowie Mailand-Sanremo aus unterschiedlichen Gründen - meist hatte es aber damit zu tun, dass niemand mit dem Weltmeister zusammenarbeiten wollte.

Für Selig selbst wird es darum gehen, auf dem schweren Parcours zwischen Antwerpen und Oudenaarde möglichst lang an Sagans Seite zu bleiben. "Ich kenne die Umgebung hier sehr gut und weiß, wo man vorne fahren muss", meint er und lacht: "Laut einer Website habe ich schon über 16.000 Wettkampfkilometer in Belgien absolviert."

Auch wenn das Kopfsteinpflaster an sich bei Paris-Roubaix als rauer gilt, so schließt sich Selig der allgemeinen Meinung an, dass die Ronde "einfach der schwerste Klassiker" sei, "den man sich vorstellen kann. Wenn man allein auf die Hellinge, Pavés oder die Länge schaut. Respekt habe ich am meisten vor der Reihenfolge der Anstiege - gerade am Ende, wenn sie Schlag auf Schlag kommen."

Trotzdem sieht sich Selig für sein Debüt gewappnet. "Ich denke, dass ich gezeigt habe, dass ich einen großen Schritt nach vorne gemacht habe - auch weil das Team mir viel Vertrauen geschenkt hat. Dieses Vertrauen möchte ich gerne in ein starkes Rennen ummünzen." Sollte Sagan seinen Titel am Sonntag in Oudenaarde verteidigen, Selig hätte sicher einen Teil dazu beigetragen.

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