--> -->
28.01.2017 | (rsn) - Mit versteinerter Miene stand Sanne Cant am 31. Januar 2015 als WM-Zweite auf dem Podium von Tabor. Die Belgierin konnte ihre große Enttäuschung nicht verbergen, war sie doch im Sprint auf der Zielgeraden nur hauchdünn von Pauline Ferrand-Prevot bezwungen worden, der französischen Straßen-Weltmeisterin, die nur ein paar Cross-Rennen in jenem Winter bestritten hatte, während Cant die Saison dominierte.
Cant beklagte anschließend, dass Ferrand-Prevot es sich als Straßenfahrerin leisten konnte, beinahe die ganze Cross-Saison auszulassen und so frischer zur WM zu kommen, während sie selbst müde von drei Monaten voller Rennwochenenden war. Zwei Jahre später drohte ihr im luxemburgischen Bieles nun dasselbe Schicksal. Doch diesmal weinte die Belgierin nicht vor Enttäuschung, sondern vor Freude.
"Ich kann es nicht glauben, das Trikot gehört für ein ganzes Jahr mir", jubelte Cant in ihrem ersten Interview als Cross-Weltmeisterin, nachdem sie zuvor bereits drei Mal als Zweite oder Dritte auf dem WM-Podien gestanden hatte. "Davon habe ich geträumt, seit ich Sechs bin - das ist 20 Jahre her! Ich kann wirklich nicht glauben, dass ich Marianne geschlagen habe. Sie ist siebenfache Weltmeisterin. Das ist der schönste Tag meines Lebens!"
Marianne Vos (Niederlande) nämlich war als große Top-Favoritin nach Luxemburg gekommen, nachdem sie erst in der Weihnachts-Woche in die Cross-Saison eingestiegen war und seitdem alle drei Weltcuprennen nicht nur gewonnen sondern regelrecht dominiert hatte. Die Frische sprach für sie, so wie vor zwei Jahren für Ferrand-Prevot.
Und auch in Bieles sah es zu Beginn der letzten von fünf Runden auf rutschigem, weil nur leicht antauendem Frostboden nach einem Vos-Sieg aus. Die Niederländerin führte das Rennen mit acht Sekunden Vorsprung an und schien alles im Griff zu haben. Doch Cant, die in der vierten Runde gestürzt war und dadurch den Kontakt zu Vos verloren hatte, gab nicht auf. Sie biss sich fest und profitierte dann von einem Fehler der Spitzenreiterin, die in einer Spitzkehre etwas wegrutschte und der beim harten Wiederantritt danach die Kette herunterfiel. Cant schloss auf, fuhr vorbei und von da an war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg.
"Ich habe mich gut gefühlt, aber nach meinem Sturz war mein Schuh kaputt. Deshalb habe ich nicht mehr dran geglaubt", gab Cant nach dem Rennen zu. "Aber dann hatte auch Marianne Probleme mit dem Rad und ich begann wieder an den Sieg zu glauben. Von da an war es ein wirklich, wirklich hartes Finale."
Vos erreichte die wohl schwierigste Passage des WM-Kurses, eine steile Schrägfahrt, die nach dem Donnerstags-Training sogar entschärft werden musste, an erster Stelle und schien alles richtig zu machen. Doch Cant ging dort mehr Risiko, kam mit hoher Geschwindigkeit anschließend an Vos vorbei und kontrollierte das Tempo durch die letzten Kurven. Sie führte Vos auf die Zielgerade, doch gegen die sprintstarke Niederländerin schien sie auf dem Papier trotzdem wenig Chancen zu haben.
Dann aber trat sie an, riss eine kleine Lücke und Vos hatte zur Überraschung Vieler nichts mehr entgegenzusetzen. Cant rauschte der Ziellinie entgegen, richtete sich auf, breitete die Arme aus und schrie ihren Jubel heraus - um nach dem Ausrollen dann auf einer Wiese zu Boden zu sacken und den Freudentränen freien Lauf zu lassen. "Der erste Frauentitel aller Zeiten für Belgien. Das ist... Ich habe heute Geschichte geschrieben", stellte Cant später die Bedeutung ihres Erfolges fest.
Platz drei ging, 21 Sekunden nachdem Cant jubelnd über die Linie gefahren war, an die Tschechin Katerina Nash, die sich knapp vor Lucinda Brand (Niederlande) die Bronze-Medaille sicherte. Nash war bereits in der zweiten Runde gestürzt, hatte knapp 20 Sekunden verloren und anschließend eine Aufholjagd gestartet, an deren Ende sie in der Schlussrunde sogar kurzzeitig wieder zu den beiden Spitzenreiterinnen aufschließen konnte. Doch als Vos dann das Tempo erhöhte, musste Nash wieder abreißen lassen und auch Cant bekam Probleme, bis der Niederländerin jenes Malheur passierte, bei dem die Kette heruntersprang.
Die einzige deutsche Starterin, Stefanie Paul beendete das Rennen 8:05 Minuten nach Cant auf dem 28. Platz. Lise-Marie Henzelin aus der Schweiz kam mit 5:13 Minuten Rückstand als 22. ins Ziel.
Ergebnis:
1. Sanne Cant (Belgien) 43:06 Minuten
2. Marianne Vos (Niederlande) + 0:01
3. Katerina Nash (Tschechien) + 0:21
4. Lucinda Brand (Niederlande) + 0:21
5. Maghalie Rochette (Kanada) + 0:36
6. Eva Lechner (Italien) + 0:53
7. Christine Majerus (Luxemburg) + 1:21
8. Ellen Van Loy (Belgien) + 1:25
9. Nikki Brammeier (Großbritannien) + 1:31
10. Kaitlin Antonneau (USA) + 1:46
(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas
23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder
23.12.2024Achtmalige Cross-Weltmeisterin Vos vor Comeback im Gelände(rsn) – Erstmals seit fast zwei Jahren wird Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) wieder an einem Cross teilnehmen. Die 37-jährige Niederländerin plant für den 29. Dezember ihren Start beim Weltc
22.12.2024Van der Poel erteilt der Konkurrenz eine Lehrstunde(rsn) – Er startete aus der dritten Reihe und lag schon nach etwas mehr als einer Minute in der ersten Abfahrt zur Kuil in Führung. Bei der Ausfahrt derselben setzte er sich unwiderstehlich ab: Mat
22.12.2024Van Aert muss seinen Cross-Auftakt verschieben(rsn) – Am Montag hätten sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) beim Superprestige-Rennen in Mol das erste Mal in dieser Cyclocross-Saison geg
22.12.2024Alvarado mit kalten Händen zum achten Saisonsieg(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison
15.12.2024Vanthourenhout gewinnt Weltcup-Spektakelcross in Namur(rsn) – Beim Weltcup in Namur sorgten der schwere Kurs und der Regen für ein spektakuläres Rennen mit vielen Stürzen, Chaos und konstant neuen Situationen. Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen
15.12.2024Alvarado rettet sich beim Weltcup in Namur vor Brand ins Ziel(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in Namur bei nassen Bedingungen den dritten Weltcup der Saison gewonnen. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) fuhr nach schwachem Start
14.12.2024Vanthourenhout ist im Matsch von Herentals der König(rsn) - Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat die X2O Badkamers Trofee in Herentals für sich entschieden und damit die Siegesserie seiner Mannschaft verlängert, die durch ihn und E
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä