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05.01.2017 | (rsn) - Mit Alpecin ein Sponsor aus Deutschland, mit Canyon ein deutscher Radausrüster, dazu vier deutsche Fahrer - Torsten Schmidt erhält bei Katusha-Alpecin in der kommenden Saison viel Verstärkung aus der Heimat.
"Wir haben das Team verjüngt, die Mannschaft internationaler aufgestellt und sind dabei noch in allen Bereichen konkurrenzfähig", gab Schmidt, der bereits seit 2012 als Sportlicher Leiter bei den nun in der Schweiz lizenzierten Rennstall verantwortlich ist. im Gespräch mit radsport-news.com seinen ersten Eindruck von der neuformierten Mannschaft wieder.
Neu bei Katusha-Alpecin wird vor allem eine starke Ausrichtung auf die Disziplin Zeitfahren sein. Bereits im ersten Trainingslager Ende letzten Jahres auf der Bahn in Valencia wurde an der Aero-Position der Fahrer gefeilt.
Mit Weltmeister Tony Martin, U23-Weltmeister Marco Mathis, dem dänischen Zeitfahrtalent Mads Würtz Schmidt sowie dem Schweizer Reto Hollenstein wurden gleich vier starke Fahrer für den Kampf gegen die Uhr verpflichtet, so dass nun auch das Mannschaftszeitfahren bei der WM in den Fokus rücken wird. "Da haben wir schon in Katar im Vorfeld der WM mit Blick auf 2017 mehr gemacht als bisher, wir wollten mit den Jungs schon die neue Ära einleiten"; so Schmidt.
Neuzugang Martin soll zum einen seine Stärke in den Zeitfahren ausspielen - das erste Mal erwartet Schmidt den 31-Jährigen bereits im Februar bei der Algarve-Rundfahrt ganz vorne. Aber auch für die Klassiker hat der Ex-Gerolsteiner-Profi seinen Landsmann auf dem Zettel. "Tony ist ein absoluter Zugewinn für die Klassiker, ich traue ihm durchaus auch einen großen Erfolg auf diesem Terrain zu", so Schmidt, der davon ausgeht, dass sich Martin und der bisherige Klassikerkapitän Alexander Kristoff bestens ergänzen werden. "Tony ist Rouleur, Alex eher der Sprinter, das passt", ist sich Schmidt sicher.
In der Klassikerfraktion um Kristoff und Martin wollen auch die beiden Deutschen Nils Politt und Rick Zabel eine Rolle spielen. Politt wusste 2016 als Neo-Profi zu gefallen und absolierte sogar alle großen Frühjahrsklassiker. "Es war ein bärenstarkes erstes Jahr von Nils. Er ist auch für 2017 wieder für praktisch alle großen Rennen eingeteilt"; sagte Schmidt, der auch Neuzugang Zabel im zehn bis zwölf Fahrer starken Klassikerkader führt, wobei er dem 23-Jährigen gute Chancen auf Starts bei den Monumenten einräumt: "Er trainiert fleißig und ist bisher gut durch den Winter gekommen."
Schmidt traut Zabel sogar die Rolle des zweiten Sprinters hinter Kristoff zu, aber auch im Sprintzug von Kristoff soll der Sohn von Erik Zabel gemeinsam mit Marco Haller, Michael Morkov und Politt eingesetzt werden. "Da sind wir auch sehr gut aufgestellt", sagte Schmidt.
Der 44-Jährige bestätigte auch, dass sich Kristoff in Zukunft weiterhin sowohl auf die Klassiker als auch auf Massensprints konzentrieren wird. "Wenn er am Start steht, dann will er gewinnen. Nur mitrollen, das macht er nicht. Die Kombination aus Klassikerjäger und Sprinter passt, denn um Klassiker zu gewinnen, das hat die Vergangenheit gezeigt, muss man auch gut sprinten können", meinte Schmidt.
Die Rundfahrerfraktion wird nach dem Abgang von Joaquim Rodriguez - "ein Verlust", so Schmidt - vom Russen Ilnur Zakarin angeführt. Der 27-Jährige soll sich in der ersten Saisonhälfte auf den Giro d`Italia konzentrieren, ob er auch die Tour fahren wird, ist noch offen. Dagegen werden die hügeligen Klassiker nicht nur für Zakarin 2017 weniger Bedeutung haben. "Ich will nicht sagen, dass die Klassiker bei Ilnur eine untergeordnete Rolle spielen, aber unsere Erwartungen sind ohne Rodriguez bei den Ardennen-Rennen zumindest etwas heruntergeschraubt"; so Schmidt.
Noch nicht bei den großen Rennen am Start stehen wird dagegen Neo-Profi Mathis. "Er ist jung, es ist sein erstes Jahr. Er soll ohne Druck an die Angelegenheit herangehen und wir haben ihm auch ein Rennprogramm zusammengestellt, das er gut bewältigen kann", sagte Schmidt, der in den kommenden Tagen mit seiner Klassikerfraktion nach Spanien ins Trainingslager reisen wird.
Der erste Renneinsatz wird für die Klassikerjäger nach der Absage der Katar-Rundfahrt der Etoile de Besseges in Frankreich sein.
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