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02.01.2017 | (rsn) - Es ist der Lauf der Zeit: Junge, hungrige Fahrer steigen ins Profilager auf, andere beenden ihre Karrieren - sei es aufgrund ihres Alters oder aber in Folge von Verletzungen, Krankheiten und anderen Gründen. Radsport-news.com gibt einen Überblick über die bekanntesten Fahrer, die 2017 nicht mehr zum Peloton zählen werden.
Fabian Cancellara: Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen tritt
Fabian Cancellara auf dem Zenit seiner Karriere ab. Der 35-jährige
Schweizer gewann in seinem letzten Rennen als Berufsradfahrer bei den
Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille, es war sein insgesamt
siebter Sieg in seiner 16. und letzten Profisaison. Mit vier
Weltmeistertiteln im Zeitfahren, Klassiker-Triumphen bei
Mailand-SanrRemo, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix sowie
Etappensiegen bei Tour de France und der Vuelta a Espana prägte der
Berner die vergangenen Jahre wie kaum ein anderer Profi.
Linus Gerdemann: Der 34-Jährige konnte in seiner elfjährigen Profilaufbahn 15 Rennen gewinnen. Der größte Erfolg datiert sicherlich aus dem Jahr 2007, als Gerdemann bei der Tour de France eine Etappe gewinnen konnte und dadurch einen Tag sogar das Gelbe Trikot trug. Die arg hoch geschraubten Hoffnungen einiger Medien, der nach Jan Ullrich zweite deutsche Tour-Sieger zu werden, konnte Gerdemann allerdings nie erfüllen. Dem Münsteraner lagen vielmehr die einwöchigen Etappenrennen, wie zwei Gesamtsiege bei der Luxemburg-Rundfahrt und sein Sieg bei der Deutschland Tour 2008 zeigen. In seiner letzten Profi-Saison im Trikot des deutschen Zweitdivisionärs Stölting konnte Gerdemann keine Spitzenresultate mehr herausfahren und entschloss sich, seine Karriere zu beenden.
Gianni Meersman: Mit 31 Jahren ist der Belgier einer der jüngsten Fahrer im prominenten Kreis derer, die 2017 nicht mehr zum Profi-Peloton gehören. Zu diesem Schritt wurde Meersman, der in der zurückliegenden Saison zwei Vuelta-Etappen gewann, aus gesundheitlichen Gründen gezwungen. Im Zuge von Routineuntersuchungen wurden bei Meersman Herzrhythmusstörungen festgestellt, der mit dem französischen Zweitdivisionär Fortuneo Vital Concept ausgehandelte Vertrag musste aufgelöst werden.Dominik Nerz: Lange Zeit galt der Allgäuer als die große deutsche Hoffnung für die großen Rundfahrten. In seinen ersten Jahren als Profi konnte Nerz einige Spitzenergebnisse einfahren, etwa als Zweiter bei Eschborn-Frankfurt 2012. Bei der Vuelta a Espana 2013 zeigte er mit Rang 14 zudem sein großes Potenzial als Rundfahrer. Zur Saison 2015 wechselte Nerz von BMC, wo er vornehmlich als Helfer eingesetzt wurde, zum deutschen Zweitdivisionär Bora-Argon 18, wo er sich als Kapitän in den großen Rundfahrten beweisen sollte. Aus gesundheitlichen Gründen kam es allerdings nicht dazu, so dass sich Nerz im Alter von gerade einmal 27 Jahren dazu entschied, seine Karriere zu beenden.
Jean-Christophe Péraud: Erst im Alter von 33 Jahren wurde der Franzose Straßen-Profi, nachdem er zuvor als Mountainbiker erfolgreich gewesen war. Der Wechsel vom Gelände auf die Straße zahlte sich für Péraud aus. So gewann er beispielsweise zwei Mal das Critérium International auf Korsika. Noch wertvoller allerdings war sein zweiter Platz bei der Tour de France 2014. Im Alter von mittlerweile 39 Jahren entschloss sich Péraud, für den es in den vergangenen Jahren auch aufgrund von Verletzungen nicht mehr sonderlich rund lief, nun dazu, das Rad in die Ecke zu stellen.
Joaquim Rodriguez: Schon nach den Olympischen Spielen von Rio wollte der Spanier seine Karriere beenden, dann jedoch bestand sein Katusha-Team jedoch darauf, dass Rodriguez noch einige Rennen im Herbst fahren sollte. Danach schien es, als würde Rodriguez 2017 doch wieder in den Sattel steigen, denn er wurde vom neuen Bahrain-Team unter Vertrag genommen. Dabei ging es dem Management im Kampf um eine WorldTour-Lizenz wohl vor allem um die Weltranglistenpunkte des 37-Jährigen. Denn kurz nach dem Erhalt der Lizenz teilte Rodriguez doch seinen sofortigen Rücktritt mit und wird künftig dem Betreuerstab von Bahrain- Merida angehören. Die größten Erfolge in der 17-jährigen Laufbahn waren Etappensiege bei allen drei großen Landesrundfahrten sowie zwei Siege beim Monument Il Lombardia.
Fränk Schleck: Nach 15 Profijahren ist nun auch für den Luxemburger Schluss. Der ältere der beiden Schleck-Brüder gewann in seiner langen Karriere 2010 die Tour de Suisse und 2006 das Amstel Gold Race, feierte zwei Etappensiege bei der Tour de France und schloss die Frankreich-Rundfahrt 2011 auf Rang drei ab, einen Platz hinter seinem Bruder Andy, der bereits zwei Jahre seine Karriere beendet hatte. Zu den dunklen Momenten des 36-jährigen Fränk Schleck zählt die einjährige Sperre aus dem Jahr 2012, als er bei der Tour positiv auf das Diuretikum Xipamid getestet wurde, mit dem sich die Verwendung von Dopingmitteln verschleiern lässt.
Johan Vansummeren: Wegen Herzproblemen musste der 35-jährige
Belgier bereits im Frühsommer vom Rad steigen. Vansummeren katapultierte
sich 2011 ins Rampenlicht, als er überraschend das Monument
Paris-Roubaix gewann. 2007 konnte der Klassikerspezialist, der insgesamt
14 Jahre lang Berufsradfahrer war, auch die Polen-Rundfahrt für sich
entscheiden.
Peter Velits: Der Slowake hatte seinen großen Auftritt 2010, als er das lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewann und die letzte der dreiwöchigen Landesrundfahrt auf Rang zwei abschloss. An diese Erfolge konnte Velits in den folgenden Jahren nicht mehr anschließen und entschloss sich nach drei eher enttäuschenden Jahren bei BMC dazu, schon mit 31 Jahren seine Karriere zu beenden. Seine letzten Einzelsiege errang er in den Jahren 2012 bis 2014, als er jeweils Slowakischer Zeitfahrmeister wurde. Mit Omega Pharma-Quick-Step und BMC wurde er in derselben Zeitspanne insgesamt drei Mal Weltmeister im Teamzeitfahren.
Fabian Wegmann: Nach 16 Profijahren ist für den dreimaligen
Deutschen Meister Schluss. Der 36-jährige Wegmann konnte sich nach einem
durchwachsenen Jahr bei Stölting für keinen Vertrag bei einem Top-Team
mehr empfehlen und entschied sich deshalb dazu, seine Karriere zu
beenden. Wegmanns größte Erfolge waren neben den nationalen
Titelgewinnen der Gewinn der Bergwertung beim Giro 2004, Rang drei bei
der Lombardei-Rundfahrt sowie zwei Siege bei Rund um den Finanzplatz
Eschborn-Frankfurt.
Bradley Wiggins: Die Straßenkarriere von Sir Bradley Wiggins war faktisch bereits Mitte 2015 beendet. Damals wechselte er von Team Sky zum nach ihm benannten Drittdivisionär, wo er sich gezielt auf die Bahnwettbewerbe der Olympischen Spiele 2016 vorbereitete. In Rio gewann der 36-Jährige im Mannschaftsvierer schließlich die angestrebte Goldmedaille. An ein Karriereende auf der Bahn dachte Wiggins allerdings noch nicht und spekulierte öffentlich sogar darüber, seine Laufbahn noch bis zu den Olympischen Spielen 2020 fortzusetzen. Doch Ende Dezember entschied sich der Brite dann doch dazu, das Rad an den Nagel zu hängen. Dass für diesen Entschluss die scharfe Kritik an den dubiosen medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUEs) in den Jahren 2011 bis 2013 - als er seine größten Erfolge auf der Straße feierten - eine Rolle gespielt hatte, darf zumindest vermutet werden. Hinzu kamen noch die Diskussionen um ein ominöses Paket, das ihm am letzten Tag des Critérium du Dauphiné 2011 aus England geliefert worden war und in dem sich ein Hustenlöser befunden haben soll, der in jeder französischen Apotheke für wenige Euro erhältlich gewesen wäre. Seine größten Erfolge feierte Wiggins 2012, als er im Juli als erster Brite überhaupt zunächst die Tour de France gewann und kurz darauf bei den Olympischen Spielen in London Gold im Zeitfahren holte. 2014 wurde er zudem Zeitfahr-Weltmeister, 2015 stellte er einen neuen Fabel-Stundenweltrekord auf. Dazu kommen fünf Olympiasiege und sieben Weltmeistertitel auf der Bahn.
Oliver Zaugg: Bei der Lombardei-Rundfahrt feierte der Schweizer seinen größten Coup. An den Sensationssieg von 2011 konnte Zaugg aber nicht mehr anschließen. So blickt der mittlerweile 35-jährige Kletterspezialist, der seine letzte Profi-Saison für IAM bestritt, auf insgesamt 13 Jahre im Peloton zurück, in denen ihm genau ein Sieg gelang - nämlich jener bei Il Lombardia.
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