Verkleinerung der Teams käme zu plötzlich

Ochowicz: "Ich bin nicht gegen die Idee, es ist nur zu spät"

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ochowicz:
BMC-Teamchef Jim Ochowicz. | Foto: Cor Vos

28.11.2016  |  (rsn) - BMC-Teamchef Jim Ochowicz hat überrascht auf die Ankündigung der großen Rennveranstalter ASO (unter anderem Tour de France), RCS Sport (u.a. Giro d'Italia) und Flanders Classics (u.a. Flandern-Rundfahrt) reagiert, die Kader der Teams bei ihren Rennen bereits in der Saison 2017 um jeweils einen Fahrer zu verkleinern, findet die grundsätzliche Idee dahinter aber nicht falsch.

ASO, RCS Sport und Flanders Classics wollen in Zukunft bei Eintagesrennen und kleineren WorldTour-Rundfahrten nur noch sieben statt bislang acht Fahrer pro Team zulassen, und bei den dreiwöchigen Rundfahrten acht statt neun.

"Ich kann nicht glauben, dass so eine Aktion so spät im Jahr getätigt wird. Wir haben unsere Kader und das Training seit Monaten geplant, um eine Strategie für das Training, die Vorbereitung und die Rennen unserer Fahrer zu entwickeln. Wir sind bereit, in sechs Wochen Rennen zu fahren, und jetzt das?", sagte der US-Amerikaner in einem Gespräch mit velonews.com, ergänzte aber auch: "Ich bin nicht gegen die Idee, es ist nur zu spät für uns, um das zu managen."

Ochowicz selbst hat bereits mehrfach dafür plädiert, das Peloton zu verkleinern. Allerdings wollte der 64-Jährige nicht die Zahl der Fahrer pro Team sondern die Zahl der Teams an sich herunterschrauben lassen. Dass ASO, RCS Sport und Flanders Classics via Internationaler Vereinigung der Radrenn-Veranstalter AIOCC nun so vorgeprescht sind, gefällt ihm genauso wenig wie wohl allen anderen Teamchefs.

Auch der Weltverband UCI distanzierte sich am Wochenende bereits von der Verkündung der AIOCC und unterstrich, dass im Professional Cycling Council (PCC) im November zwar über derartige Ideen diskutiert, eine Entscheidung zu einer Regeländerung aber längst nicht getroffen worden sei. Diese müsse aber dort getroffen werden, unter Miteinbeziehung aller Interessensgruppen des Profi-Radsports.

"Bei einwöchigen Rundfahrten oder Eintagesrennen ist es etwas anders, aber für eine Grand Tour braucht man jeden", sagte Ochowicz velonews.com. "Wenn man bei acht Startern in der ersten Woche einen Fahrer verliert, was fast jedes Jahr passiert, ist man schon runter auf sieben. Einen oder zwei verliert man bei fast jeder Grand Tour. Ich weiß einfach nicht, wie man eine Grand Tour mit nur acht Startern überstehen soll."

Der BMC-Teamchef gab außerdem zu bedenken, dass eine Verkleinerung der Teamgrößen die Ausrichtung der Mannschaften schon vor der Tour de France eindimensionaler machen dürfte. "Es würde viel schwieriger werden, eine Allround-Strategie zu bauen. Mit acht Mann ist es fast unmöglich, Sprints und GK-Hoffnungen zu vereinen", erklärte er. Somit könnte der erhoffte Effekt, dass die Rennen weniger gut zu kontrollieren seien, wenn die Top-Teams weniger Helfer haben, ausbleiben, da eventuell nicht ein Helfer sondern einfach die zweite taktische Variante weggekürzt würde.

In der Ankündigung von ASO, RCS Sport und Flanders Classics wird neben dem Streben nach schwerer zu kontrollierenden Rennen die Sicherheit der Fahrer als zweites Argument pro Teamverkleinerung genannt. Dass durch kleinere Teams auch die Kosten der Rennveranstalter etwa für Hotels sinken, blieb dort unerwähnt.

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine