Rundfahrten in Gefahr durch aktuelle Verteilung

Bericht: Punktereform soll Etappenrennen aufwerten

Von Jan Zesewitz

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Zwei Top-Punktesammler bei Etappenrennen und Eintagesrennen: Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) und Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG). | Foto: Cor Vos

08.12.2025  |  (rsn) – Das Punktesystem der UCI bei Straßenrennen könnte reformiert werden, um Etappenrennen im Vergleich zu Eintagesrennen aufzuwerten. Das berichtet die spanische Tageszeitung Marca. Demnach soll ein entsprechender Vorschlag den Entscheidungsträgern des Radsportweltverbands vorgelegt werden. Dies soll ein Ungleichgewicht zwischen den Punkten für Eintagesrennen und Mehrtagesevents ausgleichen.

Derzeit ist es „profitabler“ für Teams und Fahrer, in einem Klassiker oder anderen Eintagesrennen Ergebnisse einzufahren als bei einem Etappenrennen. Laut Marca torpediert das die Wertigkeit von Rundfahrten und bedroht sogar die Zukunft der Rennen.

Derzeit sieht die Punktevergabe der UCI wie folgt aus: Die Tour de France beschert dem Gesamtsieger 1300 Punkte – das Maximum im Rennkalender. Ein Etappensieg bringt 210 Punkte, während es bei Giro d’Italia und Vuelta a España 1100 beziehungsweise 180 Punkte für Gesamt- und Etappensieg zu holen gibt. Darauf folgen die Monumente des Readsports mit jeweils 800 Punkten, während der Gesamtsieg bei den wichtigsten einwöchigen Etappenrennen (etwa Paris – Nizza oder die Tour de Suisse) 500 Punkte bringt – genausoviel wie ein Sieg bei Strade Bianche oder dem Amstel Gold Race.

Pro-Eintagesrennen mehr Wert als ein Tour-Etappensieg

Der Kontrast wird ersichtlich, wenn man die Etappenergebnisse mit dem Sieg bei Eintagesrennen vergleicht: 210 Punkte für einen Tour-Etappensieg stehen 250 Punkten (ab 2026, aktuell 200) für ein Eintagesrennen auf Pro-Level gegenüber. Das wären 40 Punkte mehr für einen Sieg bei Mailand – Turin als ein Etappensieg bei der Tour, sogar 70 mehr als bei einem Giro- oder Vuelta-Etappensieg.

Der konkrete Vorschlag würde vorsehen, dass jedes Teilstück eines Etappenrennens mit 70 Prozent der Punkten für ein Eintagesrennen auf gleichem Level belohnt werden sollte. Auch die Verteilung innerhalb des Etappenrennens soll in dem Antrag geregelt sein: 50 Prozent der Punkte sollen auf die Gesamtwertung entfallen, 40 auf die einzelnen Etappen und zehn Prozent auf die Sonderwertungen.

Wann diese Änderungen, falls sie angenommen werden, in Kraft treten könnten, ist noch unklar. 2026 beginnt ein neuer Dreijahreszyklus, der Aufstieg und Abstieg aus der WorldTour regelt, eine grundlegende Änderung innerhalb dieses Zeitraums erscheint unwahrscheinlich.

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