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21.03.2025 | (rsn) – Zwei Jahre in Folge stellte Alpecin – Deceuninck den Sieger bei Mailand-Sanremo. 2023 war Mathieu van der Poel erfolgreich, letzte Saison stellte sich der Niederländer im Finale in den Dienst seines Teamkollegen Jasper Philipsen, der auf der Via Roma der Schnellste aus einer zwölfköpfigen Spitzengruppe heraus.
Bei der am Samstag anstehenden 116. Ausgabe der Primavera gehört der Titelverteidiger wegen seines schweren Sturzes bei Nokere Koerse (1.Pro) am Mittwoch nur noch zu den Außenseitern – und überhaupt wird kaum über die Sprinter gesprochen. Viel mehr Aufmerksamkeit dagegen wird dem erwarteten Duell zwischen van der Poel gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zuteil.
Der Slowene startete bislang viermal beim ersten Monument des Jahres. Bei seiner Premiere 2020 kam Pogacar als Zwölfter ins Ziel, 2022 wurde er Fünfter. Danach verbesserte er sich um jeweils um eine Position. Platz zwei würde Pogacar nun gern auslassen und direkt aufs höchste Podest steigen. Als aussichtsreichster Kandidat, um einer Attacke des Vorjahresdritten am Poggio folgen zu können, gilt van der Poel.
Der scheint sich auf ein mögliches Duell zu freuen. “Ehrlich gesagt habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu Tadej, ich denke überhaupt nicht an Rivalität“, erklärte van der Poel in einem Interview mit Vertretern verschiedener Medien. “Ich versuche, für meine Rennen in Topform zu sein. Und wenn er besser ist – wie bei der Flandern-Rundfahrt 2023 – dann muss ich damit klarkommen. Ich konnte damals nichts besser machen, ich hatte alles getan, um in Bestform zu sein. Wenn ein Fahrer besser ist, dann ist es eben so“, fügte er an.
Bereits bei Tirreno-Adriatico erzählte van der Poel im Eurosport-Interview, dass er allerdings nicht nur Pogacar, sondern auch Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf seiner Sanremo-Rechnung habe. Der Italiener wurde 2023 bei seinem Sieg im Vierersprint auf der Via Roma bereits Zweiter. Dabei war Ganna schneller als der diesmal nicht startende Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Pogacar.
“Ganna ist Ganna. In den letzten zwei, drei Ausgaben war er bereits einer der stärksten Fahrer am Poggio. Er scheint in Topform zu sein. Ganna wird im Finale definitiv dabei sein. Es geht nicht nur um mich und Pogacar“, urteilte van der Poel nun auch gegenüber cyclingnews, L’Équipe und der Gazzetta dello Sport.
Nach insgesamt sechs Siegen bei drei verschiedenen Monumenten und dem WM-Titel von Glasgow 2023 macht sich van der Poel inzwischen keinen Druck mehr. “Ich habe ein Alter erreicht, in dem ich fast jedes Ziel erreicht habe, das ich mir gesetzt habe. Und sogar noch mehr. Alles, was jetzt kommt, sehe ich als Bonus“, erzählte der 30-Jährige. Das soll aber nicht heißen, dass der Alpecin-Kapitän keine Ambitionen mehr hat.
“Natürlich möchte ich immer noch versuchen, die größten Rennen der Welt oder ein weiteres Monument zu gewinnen. Ich bin weiterhin noch hoch motiviert. Und mir ist sehr bewusst, dass ich 110 Prozent geben muss, um Pogacar zu schlagen. Das ist immer eine gute Motivation“, versicherte er.
Sollte es bei Mailand-Sanremo nicht klappen, gibt es für van der Poel zumindest eine Chance auf eine Revanche, nämlich bei der Flandern-Rundfahrt, wo beide ein weiteres Mal aufeinander treffen werden. Ob der Weltranglistenerste wie van der Poel auch bei Paris-Roubaix starten wird, lässt er noch offen.
Ein möglicher Zweikampf auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix beschäftigt die Gemüter der Radsportfans schon jetzt mehr als jenes bei der Primavera. Wohl auch, weil die knapp 300 Kilometer von Mailand entlang der ligurischen Küste oft als eher langweilig eingestuft werden. Dem widersprach aber van der Poel: “Als Kind war Mailand-Sanremo schon eines der schönsten Rennen zum Zuschauen für mich. Man weiß nie, was passieren wird“, sagte er.
Als Sieger beider Monumente kann er sich ein Urteil erlauben. “Ein Sieg im Velodrom ist etwas ganz Besonderes, aber ein Sieg auf der Via Roma ist noch emotionaler. In San Remo weiß man erst auf den letzten Metern, ob man gewinnt. Das macht es noch spezieller“, so van der Poel, der in Roubaix jeweils nach Solofahrten triumphierte.
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