Vorschau 74. Tour of Austria

Großschartner fährt mit der Startnummer 1 auf Gesamtsieg

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Felix Großschartner (UAE - Emirates - XRG) bei der Tour de Suisse | Foto: Cor Vos

08.07.2025  |  (rsn) – Bei der am Mittwoch im oberösterreichischen Steyr beginnenden 74. Tour of Austria (2.1) müssen die 140 Fahrer aus 20 Teams auf fünf Etappen insgesamt 714,2 Kilometer zurücklegen. Die dabei zu bewältigenden, offiziellen 13.753 Höhenmeter verdeutlichen, dass die Österreich-Rundfahrt auch diesmal eine Angelegenheit für die Kletterer werden sollte.

In diese Kategorie fällt Lokalmatador Felix Großschartner (UAE - Emirates – XRG), der mit der Startnummer 1 ins Rennen gehen und die größte österreichische Hoffnung auf den ersten Gesamtsieg seit 2013 verkörpert. Damals holte sich der auch diesmal startende Riccardo Zoidl die Gesamtwertung. Seinem Landsmann Stefan Denifl wurde der Sieg von 2017 wegen Dopings nachträglich aberkannt.

Großschartner hatte damals die Rundfahrt auf Rang vier beendet. Das gleiche Ergebnis gelang ihm im vergangenen Jahr, als sich sein damaliger Teamkollege Diego Ulissi (jetzt XDS – Astana) knapp vor dem Ineos-Duo Brandon Rivera und Magnus Sheffield durchsetzte.

Für Pömer ist Großschartner “absoluter Top-Favorit!“

Für Christian Pömer, im Hauptberuf Sportlicher Leiter bei Red Bull – Bora – hansgrohe und während der Tour of Austria als Experte des Österreichischen Fernsehens ÖRF im Einsatz, ist der 31-Jährige “absoluter Top-Favorit. Was er bei den Zeitfahrmeisterschaften im Burgenland ablieferte, war Weltklasse. Und auch, wie er beim Straßenrennen zur Spitze gefahren ist. Wenn man in die Tiefe geht und diese und seine anderen Leistungen in diesem Jahr betrachtet, in Verbindung mit den langen Anstiegen bei der Tour of Austria und seinem Körpergewicht wird er schwer zu schlagen sein. Und abgesehen von den nackten Zahlen wird seine Motivation unglaublich sein“, sagte Pömer in einer Mitteilung der Organisatoren über den Österreichischen Zeitfahrmeister und Zweiten des Straßenrennens.

Dem widersprach Großschartners früherer Bora-hansgrohe-Teamkollege Lukas Pöstlberger. “Ich würde Felix Großschartner sehr gerne im roten Führungstrikot sehen. Aber ob er bei den langen Anstiegen wirklich stärker als sein Teamkollege Isaac Del Toro ist?“, fragte der Ex-Profi, der das Rennen im Livestreams auf K19, Discovery+ und Servus TV ON kommentiert. Nachdem Del Toro beim Giro d’Italia das Rosa Trikot erst auf der vorletzten Etappe hatte abgeben müssen, könnte es sein, dass der 21-jährige Mexikaner sich nun in Österreich schadlos halten möchte.

Dagegen geht Pömer davon aus, dass UAE, das mit Routinier Rafal Majka einen weiteren erstklassigen Kletterer in Steyr an den Start bringt, Großschartner beim Heimspiel freie Fahrt erhalten wird. “Ich denke, die UAE-Teamleitung wird drauf schauen, dass Felix seine Chance bekommt. Er ist ein absoluter Top-Helfer für das gesamte Team und sie wollen ihn sicher bei Laune halten.”

Mit einem ähnlich starken Aufgebot wird Lidl – Trek die Österreich-Rundfahrt bestreiten. Hier meldet mit Patrik Konrad ein weiterer Österreicher Ambitionen an, erstmals bei seinem Heimrennen ganz oben auf dem Podium zu stehen. Aber auch sein deutscher Teamkollege Lennard Kämna, zuletzt Sechster der Tour de Suisse sowie Vierter der Deutschen Straßenmeisterschaften, ist das Podium zuzutrauen. “Nach seinem Sturz im Vorjahr scheint er auf dem Weg zu alter Stärke“, sagte sein früherer Teamkollege Pöstlberger über den Fischerhuder.

Mit Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) steht ein weiterer deutscher Profi am Start, dessen Formkurve zuletzt steil nach oben zeigte, wie der 24-Jährige mit seinem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften bewies. Engelhardt wird sich wie sein österreichischer Teamkollege Patrick Gamper auf Etappenjagden fokussieren.

Weitere bekannte Namen, denen nicht nur die beiden TV-Experten den Gesamtsieg zutrauen, sind der Belgier Laurens De Plus (Ineos Grenadiers), der in dieser Saisonbei der Katalonien-Rundfahrt hinter Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) Gesamtdritter geworden war, und Routinier Esteban Chaves (EF Education – EasyPost): “Er ist ein begnadeter Kletterer und zeigte heuer im Frühjahr solide Leistungen. Zuletzt fuhr er stark beim Critérium du Dauphiné. Esteban fährt ständig unter dem Radar und plötzlich schlägt er zu!“, sagte Pömer über den 35-jährigen Kolumbianer.

Chaves und Zoidl unter dem Radar

Das riet Pöstlberger auch dem letzten österreichischen Tour-Gesamtsieger Zoidl, der mittlerweile für das heimische Konti-Team Hrinkow Advaricsvfährt: “Für ihn ist wichtig, wie Chaves unter dem Radar mitzufahren. Ricci muss Kraft für den Gaisberg und die Kühtai-Etappe sparen. Dann traue ich ihm viel zu.”

Mit dem Gaisberg und der Kühtai-Etappe meinte Pöstlberger die für die Gesamtwertung wohl entscheidenden beiden Teilstücke dieser Österreich-Rundfahrt, wobei auch der Schlusstag rund um Feldkirch nochmals mehr als 3.300 Höhenmeter auf 144 Kilometern aufweist. Nicht weniger als drei Bergankünfte bietet die Tour of Austria – die erste steht in St Johann-Alpendorf an, ehe es in Salzburg den 1.217 Meter hohen Gaisberg hinaufgeht.

Die Königsetappe führt gleich zwei Mal das Kühtai hinauf. Erstmals wird die Bergwertung (HC) auf mehr als 2.000 Metern Höhe nach 72 Kilometern erreicht. Danach folgt eine rasante Abfahrt nach Ötz mit einer Schleife und über Ötztal Sattele (HC) folgt der finale Anstieg aufs Kühtai (1.Kat.). So kommen auf nur 117 Kilometern 3.500 Höhenmetern zusammen.

Details zur Strecke

Bereits im März hatten Rennorganisator Thomas Pupp und sein Team die Rekordzahl von sieben WorldTeams angekündigt: Alpecin - Deceuninck, Lidl - Trek, Jayco - AlUla, Ineos Grenadiers, EF Education - EasyPost, XDS - Astana und UAE - Emirates – XRG hatten schon da ihre Teilnahme bestätigt.

Dazu kommt der Zweitdivisionär Unibet Tietema Rockets, die sechs österreichischen Konti-Teams Hrinkow Advarics, Vorarlberg, WSA – KTM Graz, Tirol – KTM, Arbö Kärnten Sport Feld am See und ATT Investments, die beiden deutschen Drittdivisonäre Benotti Berthold und Run & Race – Wibatch sowie vier weitere KT-Teams.

Von herausragender Bedeutung ist wieder das Thema “Sicherheit“. Nachdem tragischen Unfalltod des Norwegers André Drege im vergangenen Jahr wurde das Sicherheitskonzept ausgeweitet. Mit dem britischen Unternehmen Veloviewer (Streckenplanung) und Safety Signs (Streckensicherung) aus Norwegen wurden Kooperationen vereinbart.

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