Tirreno-Adriatico: Zemke lobt sein Team

Ciolek: Ein Fingerzeig für Mailand-Sanremo

Foto zu dem Text "Ciolek: Ein Fingerzeig für Mailand-Sanremo"
Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) | Foto: Cor Vos

17.03.2015  |  (rsn) – Zwar muss Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) auch nach der gestrigen 6. Etappe von Tirreno-Adriatico weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Doch der zweite Platz, vor allem aber, die Art und Weise, wie er zustande kam, lässt seinen Sportlichen Leiter Jens Zemke mit Blick auf Mailand-Sanremo hoffen.

„Ich habe mich richtig gefreut für Gerald. Eine Woche vor Mailand - Sanremo ist das ein Fingerzeig. Das ist schon klasse“, sagte Zemke gestern im Ziel der 2010 Kilometer langen Abschnitts von Rieti nach Porto Sant'Elpidio, den Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) im Dauerregen und bei fünf Grad im Sprint vor Ciolek für sich entschied.

Dabei freute sich der MTN-Sportchef mindestens so sehr über die Mannschaftsleistung wie über das Ergebnis. „Ich muss den Jungs insgesamt ein Kompliment machen. Sie haben eine tolle Leistung gezeigt, wurden aber leider nicht ganz belohnt. Dennoch ist dieser zweite Platz in diesem Klassefeld aller Ehren wert. Und es ist keine Schande, von Sagan geschlagen zu werden“, betonte Zemke gegenüber radsport-news.com.

„Unsere Sprintvorbereitung war top. Wir hatten zuletzt fünf Mann vorn drin. Der Leadout lief heute über uns“, meinte der Frankfurter zu Recht. Denn auf den letzten Kilometern etablierte sich der MTN-Qhubeka-Zug an der Spitze des Feldes und verdrängte Sagans Team, das zuvor für den Hauptteil der Arbeit verantwortlich gezeigt hatte.

Und auch wenn der Slowakische Meister an diesem Tag deutlich die Nase gegen Ciolek vorn hatte, so sah Zemke vor allem die positiven Aspekte dieser extrem schweren Etappe. „Wir haben ja erst März, irgendwann wird es schon klicken und wir stehen ganz oben. Giant und Etixx haben auch eine Zeit gebraucht, um ihre Züge zu entwickeln. Wir sind eine neue Mannschaft, das muss sich erst einspielen“, sagte er mit Blick auf die vielen Neuzugänge wie Tyler Farrar, Edvald Boasson Hagen oder Matthew Goss.

Auch Ciolek selber, der von Boasson Hagen auf die letzten Meter gebracht wurde, hatte an der Vorstellung seines Teams nicht viel auszusetzen. „Ich denke, wir haben heute einen richtig guten Leadout hinbekommen. das macht mich glücklicher als der zweite Platz, auch in Hinblick auf Sanremo“, sagte der Pulheimer im Ziel zu radsport-news.com. „Meine Form stimmt, aber auch die Mannschaft funktioniert richtig gut. Wir kommunizieren auch gut miteinander, das hat sich auf der Etappe heute auch gezeigt.“

Wie reibungslos die Abstimmung funktionierte, zeigte sich, als das Team beschloss, vom Plan abzuweichen – und zwar auf Initiative der Fahrer hin, wie Zemke erklärte: „Eigentlich wollten wir ja heute für Gossy (Matthew Goss) fahren. Die Fahrer selbst haben unterwegs entschieden, dass sie heute für Gerald fahren. Er war die Alternative. Und wie sie die Alternative gefahren sind, das war schon super.“

Vielleicht ist ja der zweite Platz von Porto Sant'Elpidio ja ein gutes Omen: Denn auch bei seinem Classicissima-Triumph vor zwei Jahren war Ciolek zuvor beim Tirreno-Adriatico trotz starker Vorstellungen - einmal Vierter, einmal Dritter - ohne Sieg geblieben. In Sanremo hatte er dann den Sprint einer kleinen Spitzengruppe für sich entscheiden – vor Sagan übrigens.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.03.2015Der Motor wollte nicht mehr in den tiefroten Bereich

(rsn) - Eine schwere Rundfahrt ging heute mit einem zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren zu Ende. Fabian Cancellara hat wieder einmal bewiesen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Er hat sic

16.03.2015Meine abgefrorenen Beine kamen nicht auf den nötigen Speed

(rsn) - An Tagen wie heute stellt sich für mich ein bisschen die Frage, wozu wir 20 Kilometer inkl. Neutralisation auf dem Sattel sitzen müssen. Dennoch muss man auch sagen, dass Tage wie dieser ein

15.03.2015Immerhin blieb mir der Schneesturm erspart

(rsn) - Nachdem ich die gestrige Etappe schon total im Hungerast beendet hatte, kam es heute noch schlimmer. Mein Magen spielte vollkommen verrückt. Ich musste mich gestern regelrecht zwingen, etwas

14.03.2015Radsport kann doch so schön sein

(rsn) - Das war mal ganz schön anstrengend heute. Das Streckenprofil der Etappe sah dabei gar nicht mal soo schlimm aus, wenn man bedenkt, wie viele Berge morgen noch zu bewältigen sind. Der Start

13.03.2015Das hatte Klassikercharakter

(rsn) - Das heute hatte irgendwie Klassikercharakter. Und wenn man sich so die Ergebnisliste ansieht, dann sind auch die großen Spezialisten ganz vorne gelandet. Aber mal zurück zum Anfang. Wir dur

12.03.2015Wie in einem aufgescheuchten Hühnerhaufen

(rsn) - Nachdem euch Matthias an den letzten beiden Tagen berichtet hat, bin heute ich, Marcel Aregger, an der Reihe. Ich weiß nicht, wie viele von euch das Finale im TV gesehen haben, aber es war e

11.03.2015Der Start macht Lust auf mehr

(rsn) - Heute darf ich euch etwas über den Prolog berichten. Ich möchte euch den ersten Renntag bei Tirreno-Adriatico etwas näher bringen. Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir IAM-Fahrer

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2024Walscheids Eschborn-Frankfurt als Giro-Generalprobe mit Ewan

(rsn) – Im letzten Jahr war dem knapp zwei Meter großen und knapp 90 Kilogramm schweren Max Walscheid - damals noch im Dress von Cofidis - bei Eschborn – Frankfurt mit dem Sieg in der Bergwertun

30.04.2024“Hat Spaß gemacht“: Hollmann Bergkönig der Tour de Romandie

(rsn) – Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de Romandie (2.UWT) hat Juri Hollman (Alpecin – Deceuninck) sein erstes Bergtrikot als Berufsradfahrer gewonnen. Den Grundstein dazu hatte der K

30.04.2024Kämna soll diese Woche nach Hause reisen können

(rsn) – Lennard Kämna ist noch immer auf Teneriffa im Krankenhaus, soll aber noch in dieser Woche nach Hause reisen dürfen. Das berichtet die BILD, nach einem Gespräch mit der medizinischen Abtei

30.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

30.04.2024Vollering unterschreibt Sponsoren-Deal mit Nike

(rsn) – Anna Henderson (Visma – Lease a Bike) wird nicht mehr zur 3. Etappe der Vuelta Espana Femenina antreten. Die Britin war im Finale des zweiten Teilstücks an der 3-Kilometer-Marke an den er

30.04.2024Völlig offenes Rennen mit kaum mehr Chancen für die Sprinter

(rsn) – Der 1. Mai: Während der Großteil der deutschen und österreichischen Bevölkerung den ´Tag der Arbeit´ feiert und wahlweise zu politischen Kundgebungen oder Frühlings-Wanderungen aufbri

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

29.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) - Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint auf

29.04.2024Selig kurzfristig aus Astana-Aufgebot für den Giro gestrichen

(rsn) - Für Rüdiger Selig (Astana Qazaqstan) war der Giro d`Italia fest eingeplant. Mit seinem Sprintkapitän Max Kanter wollte er bei der ersten Grand Tour des Jahres um Etappensiege kämpfen. Doch

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

29.04.2024Zimmermann verlängert bei Intermarché - Wanty

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

29.04.2024Buchmann macht Frust über Giro-Ausbootung Luft

(rsn) – Drei Deutsche haben es ins Aufgebot von Bora – hansgrohe für den 107. Giro d´Italia (2.UWT) geschafft. Einer, mit dem die deutschen Fans für die Italien-Rundfahrt fest gerechnet hatten,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)