Junger Österreicher bestach durch Beständigkeit

Patrick Konrad: Nur ein Sieg fehlte

Foto zu dem Text "Patrick Konrad: Nur ein Sieg fehlte"
Patrick Konrad (Etixx-Ihned) | Foto: ROTH

16.10.2013  |  (rsn) – Auch wenn ein Sieg fehlte, so kann Patrick Konrad mit seiner ersten Saison bei Etixx -Ihned alles in allem zufrieden sein. Der 22 Jahre alte Österreicher, seit Anfang 2013 beim Farmteam von Omega Pharma-Quick-Step unter Vertrag, fuhr zahlreiche Spitzenergebnisse vor allem bei Mehretappenrennen ein und empfahl sich durchaus für höhere Aufgaben. Doch ein Wechsel zu den Profis ist derzeit noch nicht absehbar, wie Konrad gegenüber Radsport News erklärte.

„Meine Zukunft im Radsport ist noch etwas ungewiss. Wir führen Gespräche, ich habe aber noch nichts Konkretes“, so der in Ebreichsdorf bei Wien lebende Nachwuchsfahrer, der in diesem Jahr insgesamt siebenmal unter den besten Fünf landete. „Der dritte Gesamtrang bei der Tour de l'Avenir war dabei mein persönliches Highlight. Ein zweiter und zwei dritte Etappenränge bei dieser bedeutenden Rundfahrt runden meine Gesamtleistung ab“, nannte Konrad das für ihn persönlich bedeutendste Ergebnis und fügte an: „Seit meiner ersten Teilnahme vor drei Jahren war es meine Lieblingsrundfahrt und daher auch eines meiner Saisonziele.“

Der Vierte der Österreichischen Straßenmeisterschaften von 2011 hatte sich aber noch mehr vorgenommen – nämlich auch einmal den Sprung auf die oberste Stufe des Podiums zu schaffen. „Das ärgert mich schon ein bisschen, nach etlichen Podestplätzen und vielen anderen guten Ergebnissen fehlte leider der kleine Zacken nach oben, der mir den Sprung in ein Profiteam erleichtern könnte“, sagte Konrad.

Das Selbstvertrauen des gebürtiges Mödlingers schmälert das aber nicht, zumal er von März bis Oktober eine große Beständigkeit an den Tag gelegt hat. Kein einziges de rRennen, bei denen er am Start stand, hat Konrad vorzeitig beendet; eine Tatsache, die seinem Team kaum entgangen sein dürfte „Ich hoffe aber auch, dass die Teamleitung erkannt hat, welches enorme Niveau ich heuer bei der L'Avenier und bei der WM gezeigt habe“, fügte Konrad an.

Zwar sorgten bei dem neu gegründeten Etixx–Ihned andere wie etwa die beiden Franzosen Julian Alaphilippe und Florian Senechal oder der Tscheche Petr Vakoc für die Siege, doch der einzige Österreicher im zwölfköpfigen Aufgebot spielte trotzdem mehr als nur eine Nebenrolle. Wie seine Teamkollegen auch profitierte Konrad dabei nach eigenen Worten „in vielen Bereichen von der engen Zusammenarbeit mit Omega Pharma-Quickstep natürlich enorm. Wir waren dreimal gemeinsam auf Trainingslager und das Team hat einen relativ kleinen, aber sehr internationalen Kader“, begründete er die Stärken von Etixx –Ihned, die in insgesamt 18 Saisonsiegen ihren Ausdruck fanden.

Konrad ist nur einer von mehreren aufstrebenden Talenten aus der Alpenrepublik, die jüngst auf sich aufmerksam machen konnten. An erster Stelle natürlich Riccardo Zoidl vom kleinen Gourmetfein-Wels-Team, der unter anderem die Österreich-Rundfahrt gewann und die Gesamteinzelwertung der UCI-EuropeTour für sich entschied. Als NeoProfi beim Argos-Shimano-Team wusste aber auch Georg Preidler ähnlich zu überzeugen wie Matthias Brändle vom Schweizer Zweitdivisionär IAM. Dazu kommen Fahrer wie Daniel Schorn (NetApp-Endura), Marco Haller (Katusha) und Matthias Krizek (Cannondale), die zwar teilweise schon jahrelange Profi-Erfahrung haben, aber auch noch zu den Jungen zählen.

„Ich glaube, dass momentan der Jahrgang 1990 und jünger eine gute Generation ist. Wir haben in Österreich natürlich einige Fördersysteme, wie Sport im Bundesheer, wo ich die letzten drei Jahre verbracht habe. Aber auch die heimischen Continental-Teams haben rechtzeitig erkannt, dass es lohnt, auf junge österreichische Talente zu setzen. Bei mir waren das die Teams Tyrol und Vorarlberg. Gourmetfein Wels hat dies in den letzten drei Jahre mit Riccardo Zoidl auch erfolgreich umgesetzt“, sagte Konrad, der sich „in Richtung Rundfahrtspezialist weiter zu entwickeln“ hofft.

„Meine besten Ergebnisse habe ich bei Rundfahrten erzielt. Die langen schweren Berge liegen mir besonders und Zeitfahren macht mir auch enormen Spaß“, lieferte der WM-Zehnte im U23-Straßenrennen von Florenz eine sportliche Kurz-Beschreibung ab.

Überraschend mag es deshalb sein, dass sich der Rundfahrtspezialist Konrad ab Freitag in den Niederlanden noch auf die Bahn begibt. Bei den Europameisterschaften von Apeldoorn startet er im Punktefahren und im Madison an der Seite von Andreas Graf. Zu seinen Zielen im letzten Einsatz des Jahres äußerte er sich zurückhaltend. „Da ich mich nur selten auf der Bahn aufhalte und noch nie bei einem Großereignis am Start stand, ist es schwer zu sagen, was möglich ist“, meinte er. „Ich werde mich mehr auf das Punktefahren konzentrieren und im Madisonbewerb wird es davon abhängen, wie sich das Rennen entwickelt.“

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)