RSN Rangliste, Platz 4: Fabian Cancellara (Radioshack-Nissan)

Nur bei der Tour lief alles nach Plan

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nur bei der Tour lief alles nach Plan"
Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) bei der Tour-Teampräsentation in Lüttich | Foto: ROTH

23.12.2012  |  (rsn) – Trotz einer starken Tour de France war die Saison 2012 eine große Enttäuschung für Fabian Cancellara (Radioshack-Nissan). Bei den Frühjahrsklassikern musste er nach einem Sturz verletzungsbedingt aussetzen, bei den Olympischen Spielen verhinderte ebenfalls ein Sturz eine Medaille im Straßenrennen und ein fünfter Weltmeistertitel in seiner Paradedisziplin, dem Zeitfahren, kam auch nicht dazu.

Das Jahr hatte für Cancellara dabei mit einem Sieg bei der Strade Bianche (Kat. 1.1) und dem Zeitfahrerfolg bei Tirreno-Adriatico mehr als ordentlich begonnen. Dass der Formaufbau hinsichtlich der flämischen Klassiker genau passte, zeigte der Schweizer mit Platz zwei beim ersten großen Eintagesrennen der Saison, Mailand-San Remo.

Der Tiefschlag erfolgte allerdings wenige Tage später bei der Flandern-Rundfahrt. Dort stürzte der Mit-Favorit und zog sich einen vierfachen Schlüsselbeinbruch zu. Dadurch fiel der Radioshack-Profi auch für Paris-Roubaix aus. „Wenn Fabian diesen Sturz nicht gehabt hätte, bin ich sicher, dass wir im Finale bei den Favoriten dabei gewesen wären. Er hatte eine gute Chance zu gewinnen. Aber das ist alles `wenn und hätte'", sagte Johann Bruyneel, Team-Manager von RadioShack, nach dem Rennen. „Das ist natürlich eine große Enttäuschung für ihn und das gesamte Klassiker-Team. Sie haben alle den ganzen Winter über für diese Klassiker hart gearbeitet und das ist jetzt vorbei", so der Belgier weiter.

So richtig in Schwung kam der 31-Jährige erst wieder im Juni. Bei der Tour de Suisse meldete er sich mit zwei zweiten Plätzen in den Zeitfahrwettbewerben zurück. Bei den Schweizer Zeitfahrmeisterschaften konnte Cancellara dann erwartungsgemäß den Sieg einfahren und seinen insgesamt siebten Titel holen. Im Straßenrennen reichte es immerhin zu Platz drei.

Die anschließende Tour de France war für Cancellara ein voller Erfolg. Nach seinem Sieg im Auftaktzeitfahren trug er insgesamt sieben Tage das Gelbe Trikot und war mit zwei weiteren Top-Vier-Ergebnissen der Dominator der ersten Tour-Woche. „Angesichts der schwierigen letzten Monate mit meinem Sturz hätte ich mir keinen besseren Start bei der Tour wünschen können“, so Cancellara nach seinem Prolog-Sieg.

Im Anschluss an die Tour, die Cancellara vor der elften Etappe aufgrund der Geburt seines Kindes verließ, standen die Olympischen Spiele von London im Fokus. Dort wollte der Schweizer sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahrwettbewerb eine Medaille holen. Daraus wurde jedoch nichts. Im Straßenrennen stürzte Cancellara aussichtsreich im Rennen liegend und war somit aus dem Rennen um die ersten drei Plätze.

Die zugezogene Schulterprellung behinderte den Berner auch wenige Tage später beim Zeitfahren so sehr, dass nur Platz sieben heraussprang. „Ich bin zufrieden und habe alles gegeben. Das ist das, was zählt bei Olympischen Spielen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Leistung“, kommentierte Cancellara seinen Auftritt gegenüber dem Schweizer Fernsehen.

Dies sollte Cancellaras letzter Saisoneinsatz sein. Nach den Olympischen Spielen wurde er erneut an der Schulter operiert. Dabei wurde dem Schweizer ein zehn Zentimeter langer Stift entfernt, der ihm nach seinem vierfachen Schlüsselbeinbruch im April eingesetzt worden war. Somit war auch die WM in Valkenburg, bei der Cancellara hätte seinen fünften WM-Titel im Zeitfahren einheimsen können, passé.

Die Ziele für die kommende Saison hat Cancellara bereits ausgemacht. "In erster Linie konzentriere ich mich 2013 auf Paris Roubaix und die Flandern-Rundfahrt. Über die Tour denke ich noch nach. Vielleicht verzichte ich darauf, zumal es keinen Prolog geben wird», sagte der Schweizer der belgischen Zeitung «Het Nieuwsblad».

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.12.2012Mehr als eine überwältigende Vuelta gezeigt

(rsn) - 2012 war das Degenkolb-Jahr. Mit gleich fünf Etappensiegen bei der Vuelta a Espana und insgesamt zwölf Saisonerfolgen ist der John Degenkolb (Argos-Shimano) endgültig in die Weltspitze aufg

24.12.2012Goldener Herbst macht Pech-Saison vergessen

(rsn) - Lange Zeit sah es nach einem Seuchenjahr für Tony Martin (Omega Pharma Quickstep) aus. Bereits im ersten Rennen der Saison auf Mallorca war der Zeitfahr-Weltmeister gestürzt - ein symptomati

24.12.2012Keiner jubelte öfter

(rsn) - Mit 19 Saisonsiegen war André Greipel (Lotto-Belisol) der erfolgreichste Fahrer der Saison 2012. Gekrönt wurde Greipels bis dato stärkste Saison als Rad-Profi mit gleich drei Etappensiegen

23.12.2012In Katalonien sich selbst sprachlos gemacht

(rsn) - Der Wechsel hat sich gelohnt. Nach dem Aus des Team HTC Highroad schloss sich Michael Albasini zum Jahresbeginn dem neuformierten Orica-GreenEdge-Team an und fuhr im Dress des australischen Wo

23.12.2012Das Vorjahr nicht getoppt, aber bestätigt

(rsn) - Zwar konnte Marcel Kittel (Argos-Shimano) seine starke Neo-Profi-Saison von 2011, als er 17 Siege einfuhr, nicht ganz toppen. Mit 13 Erfolgen war aber auch das Jahr 2012 für den 24-Jährigen

22.12.2012Auf dem richtigen Weg

(rsn) – In den Top Ten der Radsport News Jahresrangliste ist Stefan Schumacher (Christina Watches) der einzige Fahrer, der für ein Continental-Team an den Start geht. Den siebten Platz hat sich der

22.12.2012Ein Jahr voller Enttäuschungen

(rsn) - Da Radsport News Fahrer, die in der laufenden Saison wegen eines Dopingvergehens gesperrt wurden, nicht in die Jahresrangliste aufnimmt, belegt Fränk Schleck (Radioshack-Nissan) seinen achten

21.12.2012Das WorldTour-Ticket redlich verdient

(rsn) - Die erfolgreichste Saison seiner langen Karriere hat André Schulze im Spätherbst seiner Karriere den lange ersehnten Sprung in die WorldTour beschert. In der kommenden Saison wird der 38-JÃ

21.12.2012Knieprobleme als ständiger Begleiter

(rsn) - Auch wenn der ganz große Coup in 2012 ausblieb, so konnte sich Linus Gerdemann (Radioshack-Nissan) in den Top Ten der Radsport News Jahresrangliste platzieren. Umso erstaunlicher, dass der 30

20.12.2012Dreifach stolz auf dritten Meister-Titel

(rsn) – Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) muss gegen eine schwarze Serie ankämpfen. Seit über dreieinhalb Jahren hat kein amtierender deutscher Straßenmeister ein Radrennen gewonnen. Zuletzt war dies

20.12.2012Den ersten Rundfahrtsieg der Karriere eingefahren

(rsn) - Johann Tschopp (BMC) blickt auf seine bis dato erfolgreichste Saison zurück. Der 30-Jährige konnte in den USA bei der Tour of Utaht (Kat. 2.1) seinen ersten Rundfhartsieg seiner Karriere fei

19.12.2012Aushilfskapitän mit "Olympia-Diplom"

(rsn) – Auch in der abgelaufenen Saison hat Gregory Rast (RadioShack-Nissan) bewiesen, dass er bei den flämischen Früjahrsklassikern zur erweiterten Weltspitze gehört. So hatte er als Elfter der

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

20.05.2024Weitere Einschränkungen für die 16. Giro-Etappe drohen

(rsn) – Bereits in der vergangenen Woche wurde der Streckenverlauf der über den Stelvio führenden 16. Giro-Etappe entschärft. Wegen Lawinengefahr nahm RCS Sport die Überquerung des 2.757 Meter

20.05.2024Algerien: Peschges wird auf neutralisierter Etappe Dritter

(rsn) - Marcel Peschges hat dem Team Embrace The World auf der 9. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) die nächste Podiumsplatzierung beschert. Der 27-Jährige sprintete Peschges in Annaba hinter dem

20.05.2024Müller sprintet bei Paris-Troyes aufs Podium

(rsn) – Tobias Müller (rad-net Oßwald) hat bei Paris – Troyes (1.2) sein erstes UCI-Podium der Saison eingefahren. Der 20-Jährige musste sich in Troyes nach 180 Kilometern im Sprint nur dem Au

20.05.2024Die Tour im Blick: Hält sich Pogacar in dritter Giro-Woche zurück?

(rsn) – Spätestens seit seiner Vorstellung auf der Königsetappe des 107. Giro d’Italia bestehen keinerlei Zweifel mehr daran, dass nur noch ein Sturz oder eine Krankheit den Gesamtsieg von Tadej

20.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

20.05.2024Nur Groenewegen in Tongeren schneller als Ballerstedt

(rsn) – Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) hat bei der Ronde van Limburg (1.1) nur knapp seinen ersten Profisieg verpasst. Der 23-jährige Berliner musste sich bei dem belgischen Eintagesr

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Bora - hansgrohe: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)