Tscheche geht belastet in die Saison 2013

Kreuziger: Bald kein Grund mehr zum feiern?

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Roman Kreuziger (Astana) - ein weiterer von Ferraris Kunden? | Foto: ROTH

02.11.2012  |  (rsn) – Roman Kreuziger beendete das Radsportjahr mit einer großen Feier, doch möglicherweise wird dem Tschechen bald die Freude vergehen, denn der 26-Jährige soll zum Kundenkreis des berüchtigten Michele Ferrari gezählt haben.

Vor vier Wochen gaben sich Kreuziger und seine Verlobte Misa im italienischen Torri del Benaco am Garder See das Ja-Wort. Zur Hochzeit wurden nur die engsten Vertrauten, Verwandten und Familienangehörigen eingeladen. Mit dabei war unter anderem Teamkollege Enrico Gasparotto, der in diesem Jahr den Ardennen-Klassiker Amstel Gold Race gewann.

Die Jungvermählten machten sich nach der Zeremonie sofort auf den Weg nach Monaco, wo sie den Karriereabschied von Alexander Winokurow feierten. Der Kasache, der zum Abschluss seiner Laufbahn Olympiasieger im Londoner Straßenrennen wurde, steigt in die sportliche Leitung vom Team Astana ein. Kreuziger hingegen wird die Mannschaft verlassen und künftig für Saxo Bank-Tinkoff Bank fahren.

Eine Abwechslung hat er sowieso bitter nötig, denn die letzten beiden Jahre bei Astana liefen für ihn nicht optimal. Kreuziger wurde zwar Fünfter beim Giro d’Italia (2011), Vierter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (2011). In dieser Saison entschied er die schwere Giro-Etappe nach Alpe di Pampeago für sich und landete in der Top Ten bei der Tour de Suisse, der Tour de Romandie und Tirreno-Adriatico. Aber an seine Leistungen im Trikot von Liquigas konnte er nicht anknüpfen.

Die Flitterwochen wollte Kreuziger, dessen Vater Anfang der 1980er Jahren Cross-Juniorenweltmeister wurde, dazu benutzen, ein wenig zu entspannen, den Akku wieder aufzuladen und den Kopf frei zu bekommen. Im Zusammenhang mit der Affäre um Lance Armstrong ziehen auch über den besten Nachwuchsfahrer des Giro 2011 nämlich dunkle Wolken auf. Auch Kreuziger wird verdächtigt, Kunde des berüchtigten Dopingarztes Michele Ferrari gewesen zu sein, der jahrelang mit dem Texaner zusammenarbeitete.

Belastet wird Kreuziger von seinem ehemaligen Teamkollegen Leonardo Bertagnolli an, der im Mai 2011 bei einem Polizeiverhör aussagte, Kreuziger, Gasparotto, Francesco Chicchi, Yaroslaw Popovych, Wolodomir Bileka und Franco Pellizotti bei Ferrari gesehen zu haben. Jeder Kontakt mit „Dottore Epo“ wird in Italien strafrechtlich verfolgt, ein betroffener Sportler muss mit einer sechsmonatigen Sperre rechnen.

Kreuziger wollte Bertagnollis Anschuldingungen nicht kommentieren, zumal der Italiener diese vor dem Italienischen Olympischen Komitee (CONI) nicht wiederholen wollte. Für Liquigas fuhr der 34-jährige Bertagnolli von 2007 bis 2008. In demselben Zeitraum ging der Stern Kreuzigers auf, der in seiner zweiten Profisaison zuerst zwei Etappen bei der Settimana Lombarda gewann, um im darauffolgenden Jahr seinen ersten großen Coup mit dem Sieg bei der Schweiz-Rundfahrt zu landen.

„Ich will mich erholen, die Sonne genießen, ein bisschen Rad fahren. Das ist alles“, sagte Kreuziger vor dem Urlaub. Die Saisonvorbereitung wird er in seiner tschechischen Heimat beginnen, dann fliegt er gemeinsam mit seinen neuen Mannschaftskollegen Mitte November auf die Kanarischen Insel, wo das erste Saxo Bank-Trainingscamp auf dem Programm steht.

Kreuziger hofft, dass er sich in der Saison 2013 noch weiter steigern kann. Die Sache hat allerdings einen Haken. Das neue Radsportjahr kann für ihn mächtig in die Hose gehen, sollte Bertagnolli seine Aussagen doch noch bestätigen und das CONI Ermittlungen gegen Kreuziger & Co. aufnehmen. In solchem Falle droht ihm eine längere Auszeit.

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