Konkurrenz auf 5. Tour-Etappe ohne Chance

Greipel landet den Doppelschlag

Foto zu dem Text "Greipel landet den Doppelschlag"
André Greipel (Lotto Belisol) als Erster im Ziel der 5. Tour-Etappe. | Foto: ROTH

05.07.2012  |  Saint-Quentin (dapd/rsn) - Doppelschlag durch André Greipel (Lotto Belisol): Nur einen Tag nach seinem Triumph in Rouen hat der deutsche Topsprinter erneut zugeschlagen und seinen zweiten Coup bei der 99. Tour de France gelandet. Der WM-Dritte holte sich auf der 5. Etappe nach 196,5 Kilometern von Rouen nach Saint-Quentin den Sieg im Massensprint und ließ dabei auch seinen großen Rivalen Mark Cavendish (Sky) deutlich hinter sich.

Die Plätze zwei und drei belegten der Australier Matthew Goss (Orica-GreenEdge) und der Argentinier Juan Hose Haedo (Saxo Bank-Tinkoff Bank). Cavendish musste sich hinter dem Franzosen Samuel Dumoulin (Cofidis) mit Rang fünf zufrieden geben.

"Das war ein harter Sprint, einer der härtesten in meiner Karriere. Drei Kilometer vor dem Ziel war ich noch hinter dem Sturz, aber meine Jungs haben mich wieder nach vorn gebracht. Ich hatte wieder die beste Mannschaft hinter mir", strahlte Greipel nach seinem 15. Saisonerfolg.

Am Mittwoch hatte Greipel noch in Abwesenheit von Cavendish gewonnen, nachdem der Weltmeister wenige Kilometer vor dem Ziel bei einem heftigen Sturz zu Fall gekommen war. Diesmal ließ er dem Briten im direkten Duell keine Chance. Schlüssel zum Erfolg war auch diesmal wieder der Lotto- Sprintzug mit Marcel Sieberg, Jürgen Roelandts und Greg Henderson, der Greipel gut in Szene setzte. Dabei fingen die Sprinter erst wenige hundert Meter vor dem Ziel eine Ausreißergruppe ab. Für Greipel war es nun bereits der dritte Tour-Etappensieg seiner Karriere, 2011 hatte er die Sprintankunft in Carmaux gewonnen.

Im Gesamtklassement geht es dagegen weniger spektakulär zu. Prologsieger Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) verteidigte zum fünften Mal in Folge sein Gelbes Trikot und eroberte damit schon zum 27. Mal in seiner Karriere das Maillot Jaune, womit er einen kleinen Rekord aufstellte. So oft wie Cancellara hatte noch nie ein Fahrer das begehrte Trikot getragen, ohne die Tour auch nur einmal gewonnen zu haben.

Von derartigen Zielen ist Marcel Kittel (Argos-Shimano) noch weit entfernt. Am Donnerstag war für den Debütanten die "Tour der Leiden" vorbei. Der Sprinter gab nach 39 Kilometern auf. Neben seinem Magen-Darm-Virus, der Kittel seit der 1. Etappe geschwächt hatte, bereiteten dem 24-Jährigen zusätzlich Schmerzen im linken Knie Probleme. „Ich bin niedergeschlagen, enttäuscht und traurig. Es tut mir vor allem für das Team leid", sagte Kittel nach seinem Ausstieg.

Auch auf der 5. Etappe der Frankreich-Rundfahrt stand die Gruppe des Tages bereits nach den ersten Kilometern. Die beiden Franzosen Mathieu Ladagnous (FDJ-BigMat) und Julien Simon (Saur-Sojasun), der Spanier Pablo Urtasun (Euskaltel) sowie der Belgier Jan Ghyselinck (Cofidis) zogen kurz nach dem scharfen Start davon und erarbeiteten sich auf den ersten gut 30 Kilometern einen Vorsprung von rund fünf Minuten. Für die Klassementfahrer bestand keine Gefahr, da keiner der Ausreißer weniger als acht Minuten an Rückstand in der Gesamtwertung aufwies.

Bei Kilometer 39 war die Tour de France für Marcel Kittel (Argos-Shimano) vorbei. Der Erfurter musste, von einem Magen-Darm-Virus geschwächt, vom Rad steigen. Damit sind jetzt nur noch zwölf Deutsche im Rennen.

Bei der Verfolgung der Vier, die einen Maximalvorsprung von knapp sechs Minuten aufzuweisen hatten, bildete sich auf der Fahrt durch die Picardie eine Koalition aus RadioShack-Nissan, Lotto Belisol und Orica GreenEdge. Bei einem Sonne-Wolken-Mix blieb der Abstand auf trockenen Straßen zunächst konstant bei rund fünf Minuten, doch schon beim Zwischensprint nach 109 Kilometern waren davon weniger als drei Minuten übrig geblieben.

Während in der Spitzengruppe wie schon an den vergangenen Tagen nicht um die Punkte gekämpft wurde, ließen es die die schnellen Männer im Feld alles andere als ruhig angehen. Cavendish entschied den Sprint der Verfolger für sich und sammelte im Kampf um das Grüne Trikot weitere elf Punkte und damit drei mehr als Sagan. Greipel hielt sich erneut aus allen Auseinandersetzungen heraus.

In der zweiten Hälfte des Rennens hielt das Feld die Ausreißer an einem etwas kürzeren Zügel und gestattete ihnen zwischen zwei und drei Minuten an Vorsprung, der erst 35 Kilometer vor dem Ziel unter die Zwei-Minuten-Marke sank. Bei fast völliger Windstille dauerte es dann nochmals 20 Kilometer, bis die die Ein-Minuten-Marke geknackt war.

Auf den letzten Kilometern zeigten sich erstmals auch die gelben Helme des Sky-Teams und die roten Trikots von BMC an der Spitze. Wie schon gestern kam es auch heute knapp drei Kilometer vor dem Ziel im Feld zu einem Massensturz, bei dem auch Sagan und er US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp) zu Boden gingen.

Davon ließ sich Team Sky aber nicht beirren, Wiggins und Boasson Hagen führten die Verfolger an die 1.000 Meter Marke heran. Angesichts von nur noch wenigen Sekunden Vorsprung attackierte Ghyselinck seine Begleiter, doch dem Belgier gingen auf dem letzten ansteigenden Kilometer die Kräfte aus. Wenige hundert Meter vor dem Ziel zog zunächst Urtasun an Ghyselinck vorbei, doch auch der Baske wurde in der letzten Kurve vom jagenden Feld gestellt.

Auf den letzten Metern übernahm dann wieder Greipel das Kommando. In einem fulminanten Schlusssprint ließ er alle Konkurrenten hinter sich und belohnte sich und sein Team mit seinem zweiten Sieg binnen 24 Stunden.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.12.2013Die Queen schlägt Wiggins zum Ritter

London (dpa) - Bradley Wiggins ist im Londoner Buckingham-Palast von der Queen zum Ritter geschlagen worden. Zum Jahresbeginn war die jetzt vollzogene Zeremonie angekündigt worden. Deshal

29.11.2013Wiggins zahlte Froomes Tour-Präme mit einem Jahr Verspätung

(rsn) – Das Verhältnis zwischen Chris Froome und Bradley Wiggins gilt gelinde gesagt als nicht ganz spannungsfrei. Das belegt auch eine Episode aus dem neuesten Buch des britischen Journalisten Dav

17.12.2012Wiggins zur BBC Sports Personality of the Year gewählt

(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat den prestigeträchtigsten Auszeichnung im britischen Sport gewonnen. Der Gewinner der diesjährigen Tour de France ist zur BBC Sports Personality of the Year gewäh

07.12.2012Wollte Wiggins die Tour verlassen?

(rsn) – Überraschende Offenbarung im Team Sky! Angeblich wollte Bradley Wiggins nachdem er ausgerechnet von seinem Teamkollegen Christoper Froome auf der 11. Etappe im Anstieg nach La Toussuire att

13.09.2012Hollywood will Wiggins´ Leben verfilmen

(rsn) – Die Geschichte des britischen Tour-de-France-Siegers Bradley Wiggins (Sky) könnte schon bald in einem Hollywood-Film festgehalten werden. Laut „Daily Express“ gibt es Pläne, das Leben

17.08.2012Alle weiteren Tour-Tests negativ

(rsn) – Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) bleibt der einzige Fahrer, der bei der Tour de France 2012 positiv getestet worden ist. Wie der Radsport-Weltverband UCI am Nachmittag mitteilte, seien all

29.07.2012Greipels Gold-Traum geplatzt

(rsn) – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! „Ich bin schon enttäuscht, hatte mit mehr gerechnet. Im Finale lief das Rennen ganz anders als gedacht“, klagte Patrick Moster, der

28.07.2012Arndt & Co. zählen zu den Medaillen-Kandidatinnen

(rsn) – Im Olympischen Straßenrennen der Frauen zählen die deutschen Starterinnen zu den großen Medaillen-Kandidatinnen. 24 Stunden vor dem Start hat der Bund Deutscher Radfahrer sein endgültige

26.07.2012Hondo: Blitz-Comeback nach schwerem Tour-Sturz

(rsn) - Drei Tage nach seinem schweren Sturz auf der Abschlussetappe der Tour de France saß Danilo Hondo (Lampre-ISD) schon wieder im Rennsattel. Bei der Tour de Neuss belegte der 38-Jährige den vie

26.07.2012Gretsch: "Das hat Hunger auf mehr gemacht"

(rsn) – Bei seiner ersten Tour de France wusste Patrick Gretsch (Argos-Shimano) nicht nur in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, zu überzeugen. Der 25 Jahre alte Erfurter mit Wohnsitz im Schwe

25.07.2012Christian Knees: "Der größte Moment meiner Karriere"

(rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän

25.07.2012Greipel schlägt Sagan in Stiphout

(rsn) - Wie jedes Jahr starten die Stars der Tour de France direkt im Anschluss  bei kleinen Rennen und Kriterien und zeigen sich ihren Fans hautnah. Für die Fahrer lohnt es sich ebenfalls, da sie m

Weitere Radsportnachrichten

07.07.2025Sorgen um Girmays Knie nach Schlag gegen den Vorbau

(rsn) – Das Team Intermarché – Wanty hat auf der 2. Etappe der Tour de France lange Zeit gemeinsam mit Alpecin – Deceuninck die Führungsarbeit im Hauptfeld übernommen. Der Grund lag auf der H

06.07.2025Pogacar freut sich nach Auftakt-Wochenende auf das Bergtrikot

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat den Etappensieg in Boulogne-sur-Mer am zweiten Tag der Tour de France 2025 im Sprint gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verpasst

06.07.2025Das Geheimnis hinter den Siegen von Philipsen und van der Poel

(rsn) - Zwei Siege, zwei Gelbe Trikots, zwei Männer, die das, teils auch mit gemeinsamer Unterstützung erreicht haben – besser konnte der Auftakt dieser Tour de France für Alpecin - Deceuninck ka

06.07.2025Windkante oder Massensprint?

Wie am Tag zuvor führt auch die 3. Etappe vom Landesinneren nach Westen an die Küste. Das Profil ist dieses Mal aber sehr flach und es sieht auf dem Papier nach einer klassischen Sprintetappe aus, a

06.07.2025Buchmann beeindruckt an ungeliebten kurzen Rampen

(rsn) – Emanuel Buchmann vom Team Cofidis ist hinsichtlich seiner Qualitäten nun wirklich kein Puncheur an kurzen, knackigen Anstiegen. Und die gab es am zweiten Tag der 112. Tour de France (2.UWT)

06.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

06.07.2025Bei der Tour findet van der Poel seine Sprinterbeine wieder

(rsn) - Dass das Critérium du Dauphiné (2.UWT) der Tour de Suisse (2.UWT) als Vorbereitungsrennen Nummer eins auf die Frankreich-Rundfahrt den Rang abgelaufen hat, ist nichts Neues. Die Veranstalter

06.07.2025Lipowitz attackierte im Finale “einfach nach Gefühl“

(rsn) – Als der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe, Rolf Aldag, im Zielinterview der 2. Etappe der 112. Tour de France von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer auf den Rennverlauf

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

06.07.2025Bahn-DM nach einem schweren Unfall abgebrochen

(rsn) - Die 138. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) sind am Sonntag nach einem schweren Unfall im Keirin-Halbfinale abgebrochen worden. Wie der Veranstalter au

06.07.2025Pogacar: “Ich habe mich die letzen 200 Meter schon gefürchtet“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der 112. Tour de France über 209 Kilometer von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer gewonnen und das Gelbe Trikot von seinem

06.07.2025Van der Poel bezwingt Pogacar und übernimmt Gelb von Philipsen

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sich auf der 2. Etappe der 112. Tour de France für die Sprintniederlage beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Tadej Pogacar (UAE – E

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)